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„Es ist eine Frage des politischen Willens“

Bürgermeister Christof Nitz gibt sich in der Frage des Zentralklinikums kämpferisch

Schopfheim (hf). In zwei Bürgerversammlungen hatte Bürgermeister Christof Nitz die Bewerbung Schopfheims als Standort für das geplante Zentralklinikum umfassend vorgestellt und die Vorteile des Grundstücks in Gündenhausen, wie auch mögliche Bedenken aufgelistet. Nachdem die vorläufige Bewertung der Standortfrage nach der Klausur des Kreistags, bei der die Bewerbung Schopfheims wegen der „Roten Karte“ des Landkreises aufgrund der Wasserschutz-Zone 2 „hinausgekegelt“ wurde, macht sich in Schopfheim – aber auch anderswo – Enttäuschung  über den Verlauf des Verfahrens und Verärgerung über die als willkürlich empfundene Bewertung der Bewerbungen breit. MeinWiesental.de hatte die Gelegenheit mit Bürgermeister Christof Nitz über die aktuelle Situation zusprechen.

meinWiesental: Herr Nitz, in den Bürgerversammlungen haben Sie immer wieder hervorgehoben, wie fair, offen und ehrlich die Beratungen zur Frage des Zentralklinikums verlaufen sind. Nachdem Schopfheim jetzt die „Rote Karte“ erhalten hat: sind Sie enttäuscht?

Christof Nitz: Natürlich bin ich enttäuscht. Das Ergebnis der Klausur kam zwar nicht völlig überraschend. Aber das Verfahren, das  zu diesem Ergebnis geführt hat, erscheint mir doch fragwürdig.
Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass die Entscheidung, das Verfahren hin zu einer Lösung der Klinikfrage für den Landkreismit Begleitung einer externen Beratungsfirma genau richtig war. Die ganzen Beratungen bis jetzt waren geprägt von Offenheit und Fairness unter allen Beteiligten. Diesen Weg hat man jetzt verlassen.

mW: Wo liegt der Unterschied?

CN: In der Frage der Analyse der Ausgangssituation, der Klärung ob alte Krankenhäuser saniert oder ein neues Zentralklinikum geschaffen werden soll, hat die Projektgruppe unter der Moderation von André Consult konstruktiv zusammen gearbeitet. Auch das Grundgerüst der Bewertungsmatrix wurde gemeinschaftlich geschaffen. Aber die eigentliche Bewertung der Bewerbungen, deren Ergebnis uns an der Klausur präsentiert wurde, wurde nur von den Verantwortlichen des Landratsamtes und der Kliniken GmbH erstellt. Es wurde nicht im Aufsichtsrat der Kliniken GmbH vorbesprochen. Der kooperative Weg für eine Lösungsfindung wurde verlassen.

mW: Und die Bewertung haben Sie nicht mehr als „offen, fair und ehrlich“ erlebt?

CN: Die Bewertung einzelner Aspekte der Bewerbungen und ihre Gewichtung sind in der Tat nicht mehr nachzuvollziehen.

Wasserschutzzone 2 und Rote Karte

mW: Beginnen wir mit der wichtigsten Frage. Das Grundstück in Gündenhausen liegt in der Wasserschutzzone 2, in der Bauaktivitäten ausgeschlossen sind. Dafür hat Schopfheim die „Rote Karte“ bekommen und ist damit praktisch raus aus dem Rennen.

CN: Die Frage der Wasserschutzzone 2 ist alles andere als neu. Schon 2009 wurde die Frage aufgeworfen als die Stadt Schopfheim über eine Erweiterung des Gewerbegebiets in Gündenhausen nachdachte. Schon damals wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, wie die Grundwasserströme heute tatsächlich fließen und ob die Wasserschutzzonen nicht neufestgelegt werden müssen. In dieser Frage arbeiten der Landkreis und die Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe zusammen. Die Ergebnisse dieses Gutachtens werden wir am heutigen Freitag – 3. Februar 2017 – erhalten. Dann muss das Gutachten geprüft werden. Sollte sich bestätigen, dass sich die Situation wesentlich verändert hat, müsste das  Grundstück in Gündenhausen aus der Wasserschutzzone heraus genommen werden.

mW: In der Presse war zu lesen, dass die Landrätin mitgeteilt hat, das Gutachten wäre eine Sache. Aber die Schutzzonen-Einteilung wäre etwas ganz Anderes. Eine solche Veränderung könne sehr lange dauern.

CN: Und hier liegt genau der Punkt. Es ist eine Frage des politischen Willens, ob die Zonen-Einteilung verändert wird, und wie schnell das gehen kann. Der Landkreis entscheidet über solche Veränderungen und hat damit auch Einfluss darauf wie schnell das geht.
Wird Gündenhausen aus der Zone2 heraus genommen, dann ist die so genannte „Rote Karte“ hinfällig und in der Bewertung hätte der Standort Gündenhausen 91 Punkte, der Standort Lörrach 81 Punkte. Schopfheims Bewerbung wäre klar vorne.

mW: Bei der Klausurtagung haben Sie gefordert, es müsse mehr Transparenz geschaffen werden, alle Fakten müssten auf den Tisch. Welche Fakten fehlen denn noch? Wie hoch sind die Gesamtkosten, und wer bezahlt sie?

CN: Bisher sind die konkreten Kosten für das Gesamtvorhaben noch nicht dokumentiert und bewertet worden. Das fängt bei den Grundstückskosten an (zwischen 30 Euro pro Quadratmeter in Schopfheim und 130 Euro in Lörrach), über die reinen Baukosten (Erdbebenzone 3 in Lörrach) und die Erschließung des Areals an den Verkehr.
Man stelle sich vor, was die Verlegung einer Landstraße kostet, die Querung der Bahnlinie in Lörrach mit einer Unter- oder Überführung, einen Anschluss an die B 317 oder der Bau einer zusätzlichen S-Bahn Haltestelle Lörrach-Entenbad. Alles Kosten, die in Schopfheim nicht anfallen. Und hier ist noch nicht festgehalten, wieviel Zeit es braucht um die erforderlichen Genehmigungen zum Beispiel von der Deutschen Bahn zu erhalten.

mW: Über welche Kosten reden wir und wer trägt sie?

CN: Die konkreten Kosten kenne ich nicht. Sie sind noch nicht bekannt gemacht worden. Wenn man einen zweistelligen Millionenbetrag annimmt, liegt man sicher nicht falsch. Da ein solches Projekt – egal wo es realisiert wird – mit öffentlichen Mitteln gefördert wird, bezahlt das letzten Endes der Steuerzahler, also wir alle.

„Faire“ Bewertung und die Bedeutung des ländlichen Raums

mW: Die Bewertungen, die an der Klausurtagung vorgestellt wurden, sind zum Teil heftig kritisiert worden. Wo liegt die Kritik?

CN: Die Befürchtung gab es schon lange, dass es eine gewisse Vor-Festlegung für den Standort Lörrach gab. Und die Klausurtagung hat diese Befürchtungen bestätigt. Lassen Sie mich nur das Beispiel „S-Bahn-Haltestelle“ herausgreifen. Schopfheim, das eine Haltestelle am Klinikstandort vorweisen kann, bekommt nur 60 Prozent der möglichen Bewertungspunkte. Aber Lörrach bekommt noch Wertungspunkte gutgeschrieben, nur weil sie in einiger Entfernung der vorbeifahrenden S-Bahn zuwinken können. So wurde – nach meiner persönlichen Meinung – mit teilweise „plumpen“ Argumenten  alles unternommen, um den Standort Lörrach „schön zu bewerten“ und mögliche Gegenkandidaten mit fragwürdigen Methoden schlecht zu machen.

mW: Ist das auch ein Versuch, den ländlichen Raum gegenüber dem Ballungsraum Lörrach/Weil abzuhängen?

CN: Ich glaube nicht, dass man den ländlichen Raum absichtlich abhängen will. Aber de facto wird es darauf hinauslaufen. Öffentliche Verwaltung und Versorgung wird in den Oberzentren konzentriert, und der ländliche Raum wird in der generellen Lebensqualität schlechter gestellt.
Dabei hätte die Landrätin, die die Förderung des  ländlichen Raums in ihren Reden gerne und oft beschwört, hier die Möglichkeit gehabt, Lippenbekenntnissen Taten folgen zu lassen. Ein Zentralklinikum führt in der Folge zu einer verstärkten Ansiedlung von Ärzten, medizinischen Dienstleistern  und somit zu einer besseren medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Zuzug von Medizinern und Mitarbeitern belebt den ländlichen Raum wirtschaftlich und kulturell. Hier liegen gewaltige Möglichkeiten, dem ländlichen Raum mittel- und langfristig eine positive Perspektive zu bieten.

Ihre Wünsche für den weiteren Verlauf?

mW: Ein Zentralklinikum in Schopfheim hat für die Zukunft der Entwicklung im Wiesental, aber gerade auch für die weiter abgelegenen Bereiche im Oberen und Kleinen Wiesental eine große Bedeutung. Was wünschen Sie sich für den weiteren Verlauf?

CN: Einen weiteren Projektverlauf auf Basis von Zahlen und Fakten, mit ehrlicher und fairer Diskussion und ohne Trickserei. Es sollte auch klar sein, dass ein seriöser Entscheid über die Standortfrage im März nicht möglich ist. Man sollte dem Prozess mehr Zeit geben.
Und für die Bürger-Information der Landrätin am kommenden Montag – 6. Februar2017 – in der Schopfheimer Stadthalle wünsche ich mir, dass möglichst viele Bürger zu der Veranstaltung kommen und durch ihre Fragen und Stellungsnahmen der Landrätin klar und unmissverständlich vermitteln, was sie in dieser zentralen Frage von der Politik erwarten.

Das Interview führte Heiner Fabry – meinWiesental Redaktion.

Wir danken Bürgermeister Christof Nitz für das Gespräch.

Hier finden Sie noch aktuelle Informationen zum Zentralklinikum im Lkr. Lörrach // als PDF zum Download

Wir finden Sie sollten ungefiltert alle Informationen erhalten, welche wir in der Redaktion erhalten haben.

Schneeschuhtour TSG-Schopfheim

Am 12. Februar lädt die Schneesportabteilung der TSG-Schopfheim zu einer Schneeschuhtour irgendwo im nahen Südschwarzwald ein. Die Tour ist für Jeder(frau)mann möglich. Ausrüstung, Schneeschuhe, ggf. Skistöcke Können gegen Gebühr besorgt werden. Anmeldungen bitte bis Mittwoch 08. Februar 18 Uhr An den Tourenführer Thomas Steck Telefon 07627 7482, der auch die Ausrüstungswünsche entgegennimmt. Treffpunkt und Abfahrt 12. Februar 11 Uhr
am TSG-Haus, Wehrerstraße 7, Schopfheim.

Eine Mitteilung des TSG-Schopfheim Abt. Schneesport.

Skikurs auf dem Feldberg im Schwarzwald

Das Lehrteam des Ski-Club Maulburg e. V. konnte auch in diesem Jahr wieder rund 70 Skikursteilnehmer auf dem Feldberg begrüßen. Rechtzeitig vor den Kursen hielt der Winter Einzug. Pünktlich  versammelten sich alle am Haus der Natur, auf dem Seebuck und konnten es kaum abwarten auf die Pisten zu kommen. Bei  Sonnenschein , angenehmen Temperaturen und ausreichend Schnee kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten und waren mit Begeisterung dabei. In den Fortgeschrittenen Gruppen stand das parallele  Fahren und das Carven im Vordergrund. Die Anfänger durften ihre ersten Bewegungserfahrungen mit dem Ski im flachen Gelände erproben, aber schon nach kurzer Zeit eroberten auch sie die Hänge des Feldbergs. Auch bei den erwachsenen Teilnehmern konnten von Einsteigern über Experten bis hin zu Wieder-einsteigern Kurse zu diesen tollen Schneebedingungen angeboten werden.

Im Bambini Parcour erwartete die Kleinsten wieder ein abwechslungsreiches Programm. Mit zielgerichteten Spielen im Schnee, Toren usw. konnten sie ihre ersten Bewegungserfahrungen machen. Schnell stellten sich die ersten Erfolge ein und sie konnten die  ersten Kurven fahren. Auch die  Kleinsten waren am  zweiten Kurswochenende schon am Tellerlift zu sehen. Zum Abschluss versammelten sich alle Teil-nehmer und es wurde noch ein Gruppenbild geknippst.

Eine Mitteilung des Ski-Club-Maulburg e.V.

Sanierung der Stützmauer am Bajerhüttenweg im Entegastwald

Ab dem 06.02.2017 wird die Stützmauer am Bajerhüttenweg saniert. Die Bauarbeiten dauern ca. 4 Wochen. In dieser Zeit ist der Bajerhüttenweg werktags von Montag – Freitag komplett gesperrt. Am Wochenende wird der Weg geöffnet und ist begehbar.

Die Absperrungen werden an der Wiesenbrücke und an der Bajerhütte angebracht. Der Fußweg von Langenau her ist begehbar, jedoch dann nur Richtung Bajerhütte und nicht Richtung Wiesenbrücke.

Lob für ein ruhiges aber erfolgreiches Jahr beim Musikverein Maulburg

Verein bedankt sich für neue Probenräume im Hallenbad

Maulburg (hf). Nach dem Bericht des Vorsitzenden Detlev Beck und dem Grußwort von Präsident und Bürgermeister Jürgen Multner kann der Musikverein Maulburg auf ein ruhiges aber erfolgreiches Jahr zurückblicken. Zwar waren die Kräfte des Vereins zeitweilig durch Arbeiten am neuen Probenraum, den die Gemeinde dem Verein im Hallenbad zur Verfügung gestellt hatte, gebunden. Trotzdem hatte der Verein eine beeindruckende Reihe von erfolgreichen Veranstaltungen durchgeführt. Wie der Ausblick auf das laufende Jahr erkennen ließ, hat sich der Verein auch für dieses Jahr wieder ein ehrgeiziges Programm einfallen lassen.

Detlev Beck ging gleich zu Beginn der Hauptversammlung auf den neuen Probenraum des Vereins ein und bedankte sich herzlich bei der Gemeinde für die Überlassung, aber auch für die großzügige finanzielle Unterstützung. Seinen Bericht eröffnete der Vorsitzende mit der Schilderung des Doppelkonzerts  mit dem MV Güttingen im März, das vom Publikum mit viel Beifall aufgenommen wurde. Nach dem Frühlingsfest unter den Kastanien und dem Dorffest hatte der Verein im September ein Open-Air Konzert auf dem Rathausplatz mit der Formation Rockin‘  Carbonara durchgeführt, das so gut ankam, dass der Musikverein über eine Wiederholung nachdenkt. Wegen eines Wasserschadens in der Alemannenhalle konnte im November das Jahreskonzert nicht wie gewohnt stattfinden. Als Alternative fand auf Initiative des musikalischen Leiters ein Konzert in der Kirche statt, wofür sich Detlev Beck herzlich bei Edgar Kaiser bedankte. Das Jahreskonzert mit den Sängerinnen Sandy Williams wird am 1. April 2017 nachgeholt. Im Ausblick auf das laufende Jahr kündigte der Vorsitzende an, der Verein wolle – neben den gewohnten musikalischen Aktivitäten im Dorf – auch „etwas Neues wagen“. Am 24.Juni startet der Musikverein das Projekt „Musik trifft Arbeit“. Dabei will der Musikverein Konzerte in den Räumlichkeiten Maulburger Unternehmen veranstalten, um die Kunst in den Bereich der Arbeit zu tragen und sich enger mit den Bürgern und ihrer Wirklichkeit zu verbinden. Wenn das Projekt gut ankommt, werden wir es auch auf größere Unternehmen in Maulburg ausdehnen.

Im Bericht aus der Bläserjugend berichtete Michael Junker von verschiedenen musikalischen Aktivitäten der Jugend und gab bekannt, dass die Bläserjugend die Kooperation mit dem MV Höllstein beendet hat. Nach einem positiven Kassenbericht von Jörg Lörracher und der Bestätigung einer vorbildlichen Kassenführung durch die Kassenprüfer nahm Bürgermeister Jürgen Multner die Entlastung vor, die einstimmig erteilt wurde. In seinem Grußwort danke der Bürgermeister für die hervorragende Jugendarbeit, die Kooperation mit der Schule und den kulturellen Beitrag, den der Musikverein zum Dorfleben leistet. Daher habe er und der Gemeinderat nicht gezögert, dem Verein die neuen Räumlichkeiten und auch die angemessene finanzielle Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Ergänzend zu den Ausführungen von Detlev Beck kündigte er an, dass in Maulburg am Tag der Bundestagswahl im September auch das Jumelage-Jubiläum gefeiert wird, bei dem der Bürgermeister mit der klangvollen Unterstützung des Musikvereins rechnet.

Die angekündigte Satzungsänderung mit der auf die veränderte Rechtslage und die Vorgaben des Finanzamts reagiert werden musste, wurde von der Versammlung einstimmig gebilligt. Anschließend beschlossen die Mitglieder, den Mindest-Mitgliedsbeitrag von bisher elf auf 16 Euro zu erhöhen.
Keine Aufregung bei den Wahlen. Der 2.Vorsitzende Benni Beck, der 1.Kassierer Jörg Lörracher, die2. Jugendleiterin Petra Krug, Requisitenverwalter Peter Pflüger und Passiv-Beisitzerin Sandra Fluri wurden alle einstimmig für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Zum Schluss der Veranstaltung hatte Detlev Beck die freudige Pflicht, drei neue Aktivmusiker in das Orchester aufzunehmen. Es handelt sich um Fabian Vetterer, der bei derVeranstaltung nicht dabei sein konnte, Corinna Ammann und Giuseppina Nuciforo.

Bei den Grußworten kündigte Horst Leber für den Männerchor Maulburg an, dass der Chor in diesem Jahr sein 175-jähriges Jubiläum feiern kann. Eine Matinée zum Jubiläum wird am 2. April im Rathaus stattfinden. Das Jubiläumskonzert unter dem Motto „Maulburg singt und klingt“ ist für den 8. April vorgesehen.

Guggensound für Waldfeen und Zwerge

Guggeninferno Volume 10 war voller Erfolg

Todtnau (vw). Zu ihrer bereits zehnten Auflage ihres Guggeninfernos luden die LosCrachos Todtnau am Samstagabend ein. Und enorm viele waren der Einladung gefolgt, die Silberberghalle war so richtig voll. Getreu dem Motto des Abends „Holla die Waldfee“ fanden sich auch einige Waldfeen, Waldarbeiter und Zwerge in der Halle ein. Narren und Fasnachtsbegeisterte aus Nah und Fern feierten mit. Beste Stimmung war mit der Partymusik der DJs bei der baden.fm-Powerparty ebenso geboten wie bei Guggensound von Spitzen-Guggenmusiken aus Deutschland und der Schweiz. Den Start machten die Roli-Gugers Laufenburg, bevor die Runinä Dängler Lauchringen mit knapp 70 Musikern der Menge ordentlich einheizte. Dann standen die Oktave Chratzer Brombach auf der Bühne – mit übergroßen Clownsköpfen marschierten sie in die Halle und sorgten dann voller Elan für beste Stimmung, eine springende und jubelnde Masse. Direkt danach durfte die Guggizunft Olten aus der Schweiz ihr musikalisches Repertoire zum Besten geben. Kurz vor und nach Mitternacht waren dann noch das Fröscheloch-Echo Niederhof sowie Bielbachfäger Ruswil (CH) zu hören. Einen riesigen Aufwand betrieben die LosCrachos wieder, um dieses Event auf die Beine zu stellen. Die Laser- und Lichtshow und die besonders geschmückte Halle trugen ihr Übriges zur guten Stimmung bei und gaben ein gutes Bild ab. Auch für einen sicheren Nachhauseweg hatten die Gastgeber gesorgt und so boten sie um halb drei Uhr nachts einen kostenlosen Shuttle-Bus in Richtung Schopfheim an. Für die Veranstalter war dieser Abend mit Sicherheit wieder ein voller Erfolg.

Gschweldi statt Blech am Baum

Schönauer Narrenbaum in diesem Jahr besondere Herausforderung für die Baumsteller

Schönau (vw). Ihre „Generalprobe“ hatten die Schönauer Narrenbaumsteller bereits eine Woche zuvor als sie den Zellern zum Jubiläum ihren ersten Narrenbaum stellten. In Schönau war es dann am Sonntag soweit. Beide Bäume seien mit 25,80 Meter gleich hoch, betonten die Narren immer wieder. Doch ein Detail dürfte man nicht vergessen: Das Fundament in Zell ist tiefer und so schaut der Schönauer Baum etwas länger aus dem Loch. „will sell cha ja idd si, dass i de Zeller Baum vo widder obe sih“, so Bammert „Quick“ Matthias Markanic in seiner Rede. Und diese 30 Zentimeter nehmen die Schönauer natürlich ganz genau.

Es war wahrlich kein leichtes Unterfangen und eine besondere Herausforderung für die Baumsteller am Sonntag. Der Baum, den die Männer am 7. Januar am Haselberg geschlagen hatten, war einer der dicksten und schwersten seit jeher. Auch der Schnee auf dem Untergrund machte den 31 Baumstellern zu schaffen, so mussten sie zwischendurch zur Schaufel greifen und der Schönauer Fanfarenzug und die Chaibeloch Lärtschi spielten derweil ein paar Stücke mehr. Unter strengster und genauster Beobachtung von Bammert Quick und mit geschultem Blick auf die Spietzt ging es nach jedem „und hopp“ für den Bau ein Stücken weiter von der Schräge in die Senkrechte. Und kurz vor Schluss legten die Baumsteller nochmals eine Pause ein bis die Kirchenglocken nicht mehr läuteten. Erst dann wurde der dicke Stamm mit aller Manneskraft und unter Trommelwirbel ins Loch gehievt, so dass der Baum um kurz nach 16 Uhr endlich stand. Wolfgang Kiefer hatte dann die schwierige Aufgabe, mit Steigeien hoch zu klettern, dass der Baum gefroren ist und so besonders breit machte dem jungen Kletterer zu schaffen. Doch am Ende ging alles gut und Kiefer konnte den Kranz oben einhängen und die Seile abhängen und hatte nach dem Runterklettern endlich wieder sicheren Boden unter den Füßen.

Baumspender war in diesem Jahr einer vom Fach, der Blechner Matthias Held, der selbst auch mal bei den Baumstellern war. Man hab lange überlegt wie man passend dazu den Baum schmücken solle, so Markanic. Den ganzen Dolder aus Blech zu machen, war dann doch zu gefährlich. „Doch isch iis dann die Idee cho, nach de Fasnachd mache ma do druus e öffentlich Klo“, so der Bammert in seiner Rede. Die Baumsteller ließen sich aber tatsächlich noch eine Überraschung einfallen. Statt Blech hängen nun Kartoffeln am Baum. Denn die Baumsteller bohrten „Gschweldi“ an den Baum, da dies der Spitzname des Baumspenders ist, in eine von ihnen biss er dann sogar noch herein. Der Spender bekam übrigens eine Baumsteller-Jacke, damit er nächstes Jahr wieder dabei ist bei dem starken Team.

Jede Menge los war am Sonntag im Städtle. Seit dem Baumstell-Jubiläum im letzten Jahr wird die Veranstaltung groß aufgezogen mit Narrendorf mit Buden und beheiztem Zelt. Zum Fasnachtskonzert im Zelt spielten dann der Fanfarenzug, die Bergteufel Wieden, die Sumpfgumber Grenzach-Wyhlen und die Chaibeloch Lärtschi vom Schönenberg. Auch die Liveband middleage sorgte für Unterhaltung und so wurde noch lange gefeiert.

Natürlich war auch die Gottizunft, die Zeller Fasnachtsgesellschaft, wieder vertreten. Hürus Dieter von de Kirchstroß hatte allen Spaß daran, das Geschehen am Mikrofon mit zu kommentieren. Für das schöne Jubiläumswochenende überreichte Zunftmeisterin Jojo Tröndle ihm den Mini-Bächle-Orden, im Gegenzug gab‘s für sie seinen Hürusorden. Dieser ging auch an den Bammert Quick, weil er ihm den Baum so schön senkrecht vor die Tür gestellt habe.

Eine neue Kultur des Essens

Slow Food-Siegel für Dorfgasthaus „dasrößle“ in Geschwend / drei weitere Wiesental-Gasthäuser in Genussführer aufgenommen

Todtnau-Geschwend (vw). Das genossenschaftliche Dorfgasthaus dasrößle in Geschwend hat am Freitag die Urkunde und den Genussführer-Siegel der Slow Food Gruppe Lörrach überreicht bekommen. Mit diesem Slow Food Siegel werden diejenigen Gastronomen auszeichnet, die nach Slow Food-Kriterien arbeiten und deshalb eine Aufnahme in den Slow Food Genussführer geschafft haben. Das Siegel mit der roten Schnecke soll künftig am Eingang die Gäste darüber informieren, dass dieses Gasthaus Slow Food zertifiziert ist.

Michael Schreier und Barbara Stecher von der Slow Food-Gruppe Lörrach überreichten das Genussführer-Siegel dem Vorsitzenden Ewald Dießlin und dem Rößle-Küchenchef Michael Spitz. Slow Food betrachte eben nicht nur das Essen an sich, sondern das ganze Konzept der Gasthäuser. Traditionelles, regionales Essen sei wichtig, besonders berücksichtigt werde aber der Aspekt des Fairen in der gesamten Handelskette – vom Erzeuger über den Händler bis hin zum Koch. Drei verschiedene Testgruppen der Slow Food-Gruppe Lörrach kamen in unterschiedlichen Zeiträumen in verschiedene Gasthäuser. Den Aspekt der Genossenschaft, das Ambiente und das Historische habe die ehrenamtlichen Tester auf das Gasthaus dasrößle neugierig gemacht, so Schreier. Nach den erfolgreichen Tests folgte dann das Gespräch mit dem Geschäftsführer sowie ein Rundgang durch das Haus. Dabei wurde auch die Führung des Hauses genauer unter die Lupe genommen. Denn auch ein faires Betriebsklima sei Slow Food wichtig. Anschließend folgte die Empfehlung an die bundesweite Kommission, die dann die Entscheidung traf, auch dasrößle mit in den neuen Genussführer 2017/2018 aufzunehmen.

Bei der Bewertung wird vor allem auch die Herstellung berücksichtig. So punktet hier lokale und traditionell hergestellte Ware aus nachhaltigem Anbau. Im Rössle etwa kommt das Bauernbrot und Gemüse vom Hoflieferanten aus Schallbach, der Fisch kommt aus Lauchringen. Chefkoch Michael Spitz verarbeitet das Fleisch von Qualivo von ausgewählten Höfen, welches eben genau die Slow Food-Kriterien erfüllt. Mit Aktionen wie „vom Geschwender Weiderind“ gibt es dann auch regelmäßig Fleisch vom Landwirt Zimmermann aus Geschwend. All dies sei preiswert, aber fair und somit nicht auf Kosten von irgendjemand, ganz nach dem Motto von Slow Food. Auch wenn es auf der Speisekarte Gerichte gibt, die in Vergessenheit geraten sind, kommt dies bei den Slow Food-Testern besonders gut an. So auch im Rössle geschehen. Hier werden nicht nur spezielle Apfelsorten verwendet, sondern es stehen auch die „guten alten“ Ochsenfetzen, „suure Leberle“ oder bald auch wieder das Graupenrisotto auf der Karte wie Geschäftsführer Ewald Dießlin erläuterte.

„Dass alles seine Zeit braucht, damit es gut wachsen kann und somit seinen guten Geschmack erhält und das ohne Chemie“, darauf legen die Slow Food-Vertreter besonders Wert, erzählt Barbara Stecher. Das Dorfgasthaus dasrößle wird nun von Slow Food-Betreuer Michael Schreier betreut. Bevor in zwei Jahren der neue Genussführer erscheint, müssen alle darin enthaltenen Gasthäuser erneut bewertet werden. So kann es auch schon mal vorkommen, dass das ein oder andere Gasthaus „rausfliegt“.  Für den neuen Genussführer wurden vier Gasthäuser aus dem oberen Wiesental in den neuen Genussführer aufgenommen. Neben dem „dasrößle“ sind dies das Gasthaus Adler in Atzenbach, die Tanne in Tunau, sowie der Waldfrieden in Herrenschwand. Man könnte durchaus viel mehr Gasthäuser aufnehmen, wie Schreier erzählt, jedoch sei Slow Food rein ehrenamtlich und da bleibt nicht mehr Zeit. Mit Slow Food betreibe man eine „neue Kultur des Essens“, es sei ein Gegenentwurf von Fast Food. Slow Food wurde in Deutschland bereits 1992 gegründet und hat 14000 Mitglieder. Man ist aber auch international tätig.

Finden Sie mehr Informationen zum Historischen Dorfgasthaus dasrößle eG

 

Foto (von links): Vorsitzender: Ewald Dießlin, Barbara Stecher von der Slow Food-Gruppe Lörrach, Rößle-Chefkoch Michael Spitz und Michael Schreier, Betreuer der Slow Food-Gruppe Lörrach sind allesamt überzeugt von nachhaltiger Erzeugung und traditionsbewusstem Essen. 

Dietmar Fink geht in die dritte Amtszeit

Maulburgs Feuerwehr-Kommandant mit 80 Prozent im Amt bestätigt

Maulburg (hf). Dietmar Fink, der die Freiwillige Feuerwehr in Maulburg seit zehn Jahren leitet, wurde an der Hauptversammlung vom Freitag mit 80 Prozent der Stimmen von seinen Feuerwehr-Kameraden im Amt bestätigt, und tritt jetzt seine dritte Amtszeit an. Es war ein guter Tag für den Kommandanten, der seit Anfang des Jahres zusätzlich als stellvertretender Kreisbrandmeister wirkt. Bei den Beförderungen wurde Dietmar Fink von Kreisbrandmeister Christoph Glaisner  zum Hauptbrandmeister befördert. Der Kreisbrandmeister bestätigte dem Maulburger Kommandanten, dass er durch seine Kompetenz und gute Führung „weiterhin der Garant für die engagierte Arbeit der Maulburger Wehr zum Wohle ihrer Mitbürger“ ist.

Im abgelaufenen Jahr war die Feuerwehr Maulburg deutlich stärker gefordert, als im Jahr zuvor. Die Wehr wurde zu 57 Einsätzen gerufen (Vorjahr 37),  wie der stellvertretende Kommandant, Oliver Fuchs, berichtete. Es wurden 934 Einsatzstunden geleistet, gegenüber 568 Stunden im Jahr zuvor. Dabei waren sechs Brände, 24 Alarme durch Brandmeldeanlagen und 27 technische Hilfeleistungen. Die Einsätze, teilweise in Zusammenarbeit mit benachbarten Wehren, der Polizei und anderen Rettungsdiensten, wurden alle routiniert abgewickelt. Es gab bei den eingesetzten Feuerwehrleuten keinerlei Unfälle oder Schäden, wie Oliver Fuchs betonte. Die Personalstärke der aktiven Wehr lag zum Ende des Jahres bei 49 Personen. Bei den Übungen wurden von der Feuerwehr Maulburg bei  17 verschiedenen Übungen gesamthaft 1.274 Übungsstunden absolviert. 15 der Kameraden absolvierten weiterbildende Lehrgänge und Schulungen von der Grundausbildung bis zum Gruppenführer-Lehrgang.

Bernd Hoffmann, Leiter der Jugendfeuerwehr, konnte bekannt geben, dass für die Jugendwehr drei neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Zusätzlich zu Hilfseinsätzen bei der Veranstaltungen der Feuerwehr, bei der Fasnacht, beim Kinderferienprogramm und bei Diensten in der Gemeinde nahmen die Mitglieder der Jugendwehr an 28 Übungsabenden teil.

Nach einem positiven Bericht von Kassenverwalter Joachim Sahner und dem Bericht aus der Altersmannschaft von Manfred Sahner konnte Dietmar Fink neue Kameraden in die Aktivwehr aufnehmen.  Vier Kameraden wurden nach Ende  ihrer Probezeit übernommen (Dennis Rupp, Sascha Sahner, Laura Gorzawski und Sophia Krohm), Benjamin Krause wurde auf Probeaufgenommen. „Damit haben wir die fünf Abgänge des vergangenen Jahres (berufliche Gründe und Studium)wieder ausgleichen können“, erklärte der Kommandant.

In geheimer Wahl, die von Bürgermeister Jürgen Multner geleitet wurde, wurde dann Dietmar Fink mit 80 Prozent der Stimmen für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Bürgermeister Multner gratuliert dem Kommandanten und sprach den Feuerwehrleuten für ihren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz im Namen der Verwaltung, des Gemeinderates und aller Bürger Respekt, Anerkennung und herzlichen Dank aus.

Freiwillige Feuerwehr Maulburg – Beförderungen und Ehrungen

Maulburg (hf). Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Maulburg konnte Kommandant Dietmar Fink  im Rahmen eines eigenen Tagesordnungspunktes verdiente und bewährte Feuerwehrkameraden ihre Beförderung überreichen.

Zum Feuerwehrmann wurden befördert Dennis Rupp und Sascha Sahner. Oberfeuerwehrfrau und Oberfeuerwehrmann wurden Lisa Kiefer, Frederik Brinkmann und Simon Redling. Nach Absolvierung der erforderlichen Ausbildungen, die beide mit gutem Ergebnis abgeschlossen hatten, beförderte der Kommandant Holger Flöß und Steffen Puls zum Löschmeister.

Die Ehrung vollzog Kreisbrandmeister Christoph Glaisner. Für 25 Jahre aktiven Dienst ehrte er Georg Arzet und Bernd Hoffmann und überreichte die Auszeichnung und die Ehrenurkunde.
Georg Arzet , Hauptfeuerwehrmann und Truppführer, trat 1989 in die Jugendfeuerwehr ein und wurde 1995 in den aktiven Dienst übernommen. Er wurde 2001 als Maschinist ausgebildet und nahm 2003 erfolgreich an der Einsatzfahrerschulung teil. Christoph Glaisner dankte für das große Engagement und wünschte weiterhin einen erfolgreichen und vor allem unfallfreien Dienst.

Bernd Hoffmann, Brandmeister und Zugführer, ist ebenfalls im aktiven Dienst. „Seit Jahren ist Bernd Hoffmann Garant für eine solide Jugendarbeit und damit für das Fortbestehen der Feuerwehr Maulburg“, betonte der Kreisbrandmeister bei der Übergabe von Auszeichnung und Ehrenurkunde. Nach zahlreichen Ausbildungen und Lehrgängen wurde er 2012 zum Brandmeister befördert und erhielt 2014 die Ehrennadel in  Silber der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg. Der Gratulation des Kommandanten schloss sich Bürgermeister Jürgen Multner an und überreichte im Namen der Gemeinde einen Präsentkorb. „Das Engagement der Feuerwehrleute zum Schutz und zum Wohl ihrer Mitbürger und die Bereitschaft, einen Großteil der Freizeit für diesen Dienst, dabei auch die eigene Gesundheit und sogar das Leben einzusetzen, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, erklärte der Bürgermeister.

Eine Ehrung  ganz anderer Art erhielt Kathrin Schmidt für das Aufnähen der Ortswappen auf die neuen Uniformen und die Tagesdienstkleidung der Feuerwehrleute und die notwendigen Änderungen an den Uniformen. „Kathrin Schmidt hat nicht nur bereitwillig unserer Feuerwehr einen  wertvollen Dienst erwiesen“, erklärte Dietmar Fink, „sie hat auch der Gemeinde einen vierstelligen Betrag gespart.“ Der Kommandant und der Bürgermeister bedankten sich bei  Kathrin Schmidt mit einem Präsent.

Ist die Zeit der „Offenheit und Fairness“ endgültig vorbei?

Schopfheim fühlt sich bei der Klausur zum Standort des Zentralklinikums ungerecht beurteilt

Schopfheim. Nach der Klausurtagung des Kreistages am vergangenen Freitag musste man auf Schopfheimer Seite zur Kenntnis nehmen, dass die schlimmsten Befürchtungen eingetreten sind.  Bei der Bewertung der drei vorliegenden Bewerbungen erhielt Gündenhausen, wegen der Lage des Grundstücks in der Wasserschutzzone 2, eine „rote Karte“ – wie es in der Presse hieß. Schlechte Aussichten für Schopfheim. Und wie von vielen befürchtet, sprechen nach der Bewertung auf einmal alle Zeichen für den Standort Lörrach.

Schopfheim fühlt sich beschissen

Das Bewertungsverfahren sei in keiner Weise „offen und fair“ gewesen, wenn man Kreisrat und Stadtrat in Schopfheim Artur Cremans glauben darf. In der Gemeinderatssitzung vom Montag erklärte er, die Verantwortlichen hätten alle Ermessensspielräume genutzt, um mit der Auswertung einen „Favoriten“ zu unterstützen. Sein „persönlicher Eindruck“ sei gewesen, dass die Verantwortlichen auf den Grundstücken in Rheinfelden und Schopfheim „das letzte Wurmloch gesucht“ hätten, um damit eine „schlechte Beurteilung“ zu rechtfertigen. In seinem Kommentar im Markgräfler Tagblatt sprach Werner Müller von „teilweise grotesken Verrenkungen“, die nötig waren „um dieses Ergebnis zustande zu bringen“.

Als Orientierungshilfe zur Kreistagsklausur hatte das Landratsamt mit einer externen Beratungsfirma eine „Bewertungsmatrix“ erstellt, nach welcher die drei Standortvorschläge geprüft wurden. Nach dieser Matrix erhielt Schopfheim wegen der Lage in der Wasserschutzzone 2 eine „rote Karte“ und ist dadurch praktisch ausgeschieden. Einen Punkt im Standort-Pokermachte Christof Nitz mit dem Hinweis, ein schon seit Jahren laufendes hydrologisches Gutachten, das „kurz vor der Vollendung stehe“ belege, dass sich die Grundwasserströme westlich von Gündenhausen verändert haben und dass das Grundstück damit komplett aus der Wasserschutzzone herausfalle. Landrätin Marion Dammann erklärte, Schopfheim habe die Gelegenheit, das Gutachten zur Prüfung nachzureichen. Dann werde zu prüfen sein, ob der Ausschlussgrund beseitigt werden könne.

In der Gesamtwertung belegt Schopfheim derzeit mit 78,5 Prozentpunkten den zweiten Platz hinter Lörrach mit 84,3 Punkte. Rheinfelden bekam 74,7 Punkte.

Allerdings scheint das Unbehagen nicht nur in Schopfheim vorzuherrschen. Werner Müller zitierte im Markgräfler Tagblatt Paul Renz, den Vorsitzenden der CDU-Kreistagfraktion: „Ohne die Rote Karte liegt Schopfheim vorne“. Und auch Uli May (Freie Wähler) wird zitiert. Man möge gegenüber der Schopfheimer Bewerbung Fairness walten lassen und die Frage des Wasserschutzes nicht unbedingt bis März klären wollen.

https://meinwiesental.de/events/event/vorstellung-der-bewertungen-moeglicher-standorte-des-neuen-zentralklinikums/

Heiße Debatte um den Standort des Zentralklinikums Lörrach

Wird der ländliche Raum (wieder einmal) abgehängt?

Schopfheim. Am 17. Januar stellte Bürgermeister Christof Nitz bei einer Informationsveranstaltung in der Schopfheimer Stadthalle die Bewerbung der Stadt Schopfheim für einen Standort in Gündenhausen für das geplante Zentralklinikum für den gesamten Landkreis Lörrach vor. Der Planungsprozess mit Begleitung eines externen Fachunternehmens läuft bereits seit zwei Jahren in einer „offenen und fairen“ Atmosphäre, wie sie der Schopfheimer Bürgermeister so noch nicht erlebt hatte.

Die Vorgeschichte

Vor rund zwei Jahren kamen der Kreistag und die Lörracher Klinken GmbH zu dem Schluss, dass es dringenden Verbesserungsbedarf bei der klinischen Versorgung der Bürger im Landkreis gibt. Mit Hilfe eines externen Fachunternehmens wurde die Ist-Situation evaluiert, und es wurden sieben Lösungs-Alternativen erarbeitet. Hierbei wurden nicht nur die jeweils nötigen Investitionen bewertet, es wurden ebenfalls die Folgekosten für die kommenden Jahrzehnte betrachtet, und es wurde berücksichtigt, was eine Sanierung der bestehenden Kliniken bei einer Bauzeit von fünf bis acht Jahren dieser Sanierung für die Patienten, die Mitarbeiter und den laufenden Klinikbetrieb bedeuten würde. Nach dieser Vorstudie entschied der Kreistag im vergangenen Oktober einstimmig, die bestehenden Krankenhäuser aufzugeben und ein neues Klinikum an einem zentralen Ort im Landkreis zu bauen. Während dieser Projektphase meldeten die Vincentinerinnen, die derzeit den Pflegedienst im Elisabethenkrankenhaus versehen, die Bitte an, auch die Leistungen des Elisabethen-Krankenhauses in das neue Zentralklinikum mit zu integrieren, da das Durchschnittsalter der Schwestern bei 81 Jahren liegt und mit Blick in die Zukunft die Fortführung der Pflegeaufgaben nicht garantiert werden kann. Weiter meldete auch das Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen den Bedarf für rund 100 Betten in einer neuen Klinik an. Dadurch stieg der Platzbedarf für ein neues zentrales Krankenhaus auf 7,6 Hektar an. Auf eine Ausschreibung der Landrätin, die an alle Kommunen im Landkreis geschickt wurde, meldeten Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim ihre Bewerbung an.

Was spricht für den Standort Schopfheim-Gündenhausen?

Die Stadt Schopfheim geht mit einem Grundstück in Gündenhausen nach dem Kreisel zwischen der Landstraße nach Maulburg und der B 317 ins Rennen. „Angesichts der Geographie des Landkreises gibt es keinen Standort, der zentraler wäre als Gündenhausen“, erklärte Christof Nitz. Das Grundstück ist mit 10,6 Hektar Grundfläche ausreichend groß und bietet sogar genug Platz für etwaige spätere Erweiterungen. Durch die zentrale Lage ist Gündenhausen für alle Bereiche des Landkreises innerhalb der vorgegebenen Fristen für Krankenwagen oder Notärzte erreichbar. Auch genügend Platz für einen Hubschrauber ist vorhanden. „Die vorhandene 20KV-Leitung, die das Grundstück quert kann ohne größeren Aufwand in die Erde verlegt werden“, informierte der Bürgermeister. Mit allen Grundstückseigentümern führt die Stadt Gespräche und bietet einen Optionskaufvertrag an. Der Vertrag besagt, dass die Eigentümer ihr Grundstück zu einem definierten Preis an die Stadt abgeben werden, wenn Schopfheim den Zuschlag für das Krankenhaus erhält. „Der Vertrag besagt auch, dass ein Verkauf nur für den Bau eines Krankenhauses vollzogen werden darf“, ergänzte Christof Nitz. „Solche Optionskaufverträge für rund 70 Prozent der Grundstücke liegen bereits vor“, fügte er hinzu. Die besagte Fläche ist derzeit als „landwirtschaftliche Fläche“ im Flächennutzungsplan eingetragen. „Ein gewichtiges Argument für den Standort Gündenhausen“, informierte der Bürgermeister. Denn für den ganzen Landkreis spiele es eine Rolle, ob der Quadratmeterpreis für ein Grundstück bei 30 Euro oder bei 130 Euro liegt. Denn im Kreistag bestehe Einigkeit darüber, dass die Fläche für das Zentralklinikum vom Landkreis erworben werde. Dieser werde dann diese Kosten über die Umlage wieder auf alle Kommunen im Kreis verteilen.

Das Grundstück verfüge über eine direkte Wasserversorgung und kann an die angrenzende Abwasserversorgung zum Klärwerk des Mittleren Wiesentals in Steinen angeschlossen werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist laut Christof Nitz die öffentliche Erreichbarkeit des Areals. Eine S-Bahn-Haltestelle liegt in direkter Nachbarschaft, und der Standort ist über die kreuzungsfreie Anbindung an die B 317 auch per Auto problemlos erreichbar.

Nicht zu unterschätzen ist der Umstand, dass Schopfheim in der Erdbebenzone 3 liegt. Der Standort Lörrach-Entenbad liegt in der Erdbebenzone 2, was wegen der  umfangreicheren Bauvorschriften  – Statik – zu erheblich höheren Baukosten führen wird, wie Christof Nitz ausführte. Bei geschätzten Baukosten von 240 Millionen Euro könne das schnell ein Plus von 15 Prozent bedeuten.

Was spricht gegen Gündenhausen?

Christof Nitz ging auch auf noch offene Fragen ein. „Wir legen hier eine Bewerbung vor, die Hand und Fuß hat“, so Christof Nitz. „Trotzdem sind in den bisherigen Diskussionen einige Bedenken angemeldet worden.“

So zieht sich durch das betreffende Grundstück eine so genannte „Grün-Zäsur“. „Aber vom Geschäftsführer des Regionalverbands habe ich die Auskunft erhalten, dass diese Grün-Zäsur problemlos verlegt werden kann“, erläuterte der Bürgermeister.
Als gewichtiges Argument gegen den Standort Schopfheim wird angeführt, das Grundstück liege in der Wasserschutzzone 2, in der grundsätzlich keine Bautätigkeit erlaubt ist. „Auch dieses Argument stünde einem Krankenhausbau nicht völlig entgegen“, erklärte Christof Nitz. Eine Genehmigung ist grundsätzlich möglich, wenn dazu der politische Wille vorhanden ist.

„Wenn man fragt, was bei einem solchen Zukunftsprojekt volkswirtschaftlich sinnvoll  ist, dann kommt nur Gündenhausen als Standort für ein künftiges Zentralklinikum in Frage“, betonte der Bürgermeister zum Abschluss seiner Ausführungen. Es möge auch überlegt werden, dass durch die gute Anbindung das Zentralklinikum auch Leistungen für die benachbarten Kommunen im Landkreis Waldshut (Wehr und Bad Säckingen) bieten werde.

Natürlich ist die Sorge groß, dass die Mehrheit der Kreisräte, die aus den Ballungsräumen kommen, einen Entscheid zu Gunsten des Standorts Lörrach befürworten werden. „Ich hoffe, dass die Offenheit und Fairness, die wir bisher in den Beratungen erleben konnten, auch in der Schlussphase der Bewerbungen anhält“, erklärte Christof Nitz. „Dieses Thema ist für den ländlichen Raum unglaublich wichtig.“  Auch die Menschen in Todtnauberg oder Bürchau hätten das Recht, bei Notfällen schnell in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Es möge auch bedacht werden, dass ein Klinikum in Gündenhausen generell die ärztliche Situation im ländlichen Raum verbessern werde. „Und bei uns finden Ärzte und Mitarbeiter noch Wohnraum, was in den Ballungsräumen eher schwierig ist“, so Christof Nitz. Und er appellierte an die Kreisräte, die lokale Brille abzusetzen und daran zu denken, dass sie dem Wohl aller Bürger im Landkreis verpflichtet sind.

Weitere Informationen der Stadt Schopfheim zur Ankündigung der Bürgerinformationsveranstaltung am 17. Januar 2017:

Bürgerinformationsveranstaltung „Zentralklinikum“ am 17. Januar 2017

Fasnachtsjubiläum mit Freunden

Zufrieden zeigt sich die Fastnachtsgesellschaft mit dem Ablauf des Freundschaftstreffens „390 Jahre Zeller Fasnacht“ am vergangenen Wochenende. Trotz eisiger Temperaturen war die „verruckti Nacht“ am Samstag sehr gut besucht. Schon zum Aufstellen des Narrenbaumes durch die Narrenzunft Schönau am frühen Abend gab es kaum noch ein Durchkommen in der Constanze-Weber-Gasse. Als der Baum dann in der Senkrechten stand öffnete das Narrendorf und das Programm der Zünfte im Pfarrsaal, dem Sparkassenplatz und auf dem Latschariplatz lief im 20-Minuten-Takt ab. Auf allen Bühnen traten Musikkapellen, Fanfarenzüge und Guggemusiken auf. Viel Beachtung fanden die mystische Feuerbeschwörung durch die Ravensburger Narrenzunft und der Hexentanz der Kirchzartener Hexen.

„Erfreulich war“, so der Präsident der Fastnachtsgesellschaft  Zell Peter Mauthe, „dass es zu keinen größeren Problemen kam. Die Narren feierten gemeinsam und friedlich.“

„Als einer der Höhepunkte der zweitägigen Veranstaltung,“ so Uli Merkle, der Pressesprecher der FGZ, „war der ökumenische Gottesdienst am Sonntag, der von den beiden Pfarrern Frank Malzacher und Ulrich Henze sehr humorvoll, närrisch und dennoch tiefgründig begannen wurde.“ Der Jubiläumsumzug selbst brachte neben den über 3.200 Teilnehmern auch mehrere Tausend Zuschauer nach Zell und zeigte das breite Spektrum schwäbisch-alemannischer Fasnacht auf.

Bei der abschließenden Besprechung am Sonntag Abend, zusammen mit den Vertretern des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte, sah man nur zufriedene Gesichter, denn das Ziel, gemeinsam mit anderen Fasnächtlern fröhlich zu feiern und die Gäste als zufriedene und glückliche Freunde zu verabschieden ist vollumfänglich erreicht worden.

Uli Merkle – Fastnachtsgesellschaft Zell

Die Narren sind los und feiern mit den Zellern

Großes Spektakel zum 390. Geburtstag / Über 9000 Besucher kommen zum großen Umzug

Zell. Es war der sage und schreibe 390. Geburtstag der Zeller Fasnacht, der am Wochenende mehr als ausgiebig in der Schwanenstadt gefeiert wurde. Und wie! Der Höhepunkt des Jubiläums bildete beim Freundschaftstreffen der große Umzug am Sonntagnachmittag. Alle Parkplätze waren schnell besetzt, die Massen strömten nach Zell, um dabei zu sein. Der Wettergott meinte es gut mit den Zellern und ließ die Sonne strahlen. Allerdings sorgte die klirrende Kälte dafür, dass einem schon schnell die Füße einfroren. Hauptsache aber war: Es blieb trocken.

Über 9000 Besucher kamen nach Schätzungen der Veranstalter zu dem großen Spektakel. Und über 40 Gruppen mit über 3000 Hästrägern zogen durch die Straßen. Dabei waren die befreundeten Vereine aus dem Wiesental, aber noch viel mehr, die noch nie zuvor in Zell waren und einen weiten Weg auf sich nahmen wie etwa Zünfte aus Ravensburg, Grafenhausen, Wenau oder Lahr. Die größte Zunft waren die Todtnauer, die mit über 300 Narren kamen. Zu den aufwendigsten Kostümen zählten wohl die der Zapfemännle aus Todtnau und der Korkenzieher aus Lahr. Dem Publikum an der 1,4 Kilometer langen Umzugsstrecke wurde ganz und gar nicht langweilig. Hexen schrubbten die Zuschauer mit ihren langen Besen, Narren kämmten Haare, klauten Mützen oder bemalten Gesichter oder drückten ihnen einen Stempel auf. Beste Stimmung, Unterhaltung und Abwechslung war geboten: So mancher Narr ließ die Peitschen knallen, sprang in die Luft, Hexen rasten regelrecht durch die Straßen, während die Latschari-Clique aus Rheinfelden eher schräg daherlief und auch so manche Musik zeigte eine einfallsreiche Choreographie. Auch musikalisch war eine bunte Vielfalt geboten mit Gugggenmusiken, Schalmeienkapellen, Stadtmusiken und Fanfarenzügen aus Nah und Fern. Die kleinen aber auch großen Besucher freuten sich über Süßigkeiten und andere Gaben der Narren. Trotz Konfetti-Verbot in Zell blieb auch die ein oder andere Konfetti-Dusche nicht aus, so mancher landete sogar im Konfetti-Bad. Für die Zeller Narren war dies ganz bestimmt ein absolut gelungener Jubiläumsumzug. Und die Zuschauer gingen danach wieder gut gelaunt nach Hause oder feierten einfach weiter im großen Zeller Narrendorf.


Am Samstag fand in Zell eine Premiere statt: Die befreundete „Götti-Zunft“ aus Schönau stellte am Abend den ersten Narrenbaum in der Schwanenstadt. Stolze 25,5 Meter maß der Baum, den die 30 Narrenbaumsteller unter der Leitung von Bammert Matthias Markanic den Zellern stellten. Der Standort: Ganz klar, direkt vor dem Fenster vom Hürus Dieter us de Kirchstroß. Man kann den Baum als Geschenk zum Jubiläum oder als Rache zum vorherigen Jahr sehen, als die Zeller den Schönauer Narrenbaum spendeten. Jedenfalls staunten die Zeller nicht schlecht über das Baumsteller-Talent der Schöanuer. Wie zu vermuten war, ließen die Schönauer sich nicht lumpen und stellten gleich einen riesigen Baum. Dieser kommt übrigens aus dem Zeller Wald.


Am Samstag erlebten dann die Besucher des Zeller Jubiläums „e verrukti Nacht“, wobei die Gastzünfte ihre unterschiedlichsten Fasnachtsbräuche zeigten wie etwa die Feuerbeschwörung der Ravensburger Hexen. Drinnen im Pfarrsaal und draußen auf dem Sparkassenplatz wurde einiges geboten. Und hier wurde auch noch bis spät in die Nacht oder sogar bis zu den frühen Morgenstunden gefeiert und getanzt was das Zeug hielt.


Ein weiterer Höhepunkt und eine erneute Premiere war der ökumenische Gottesdienst für die Narren am Sonntagmorgen. Hier erklang zum ersten Mal der Zeller Fasnachstmarsch in einer Kirche. Uli Merkle wurde dabei vom VON-Narrenmeister Klaus Peter Klein für seine Verdienste in 45 Jahren Fasnacht mit dem VON-Verbandsorden in Gold ausgezeichnet.

Insgesamt kann sich die Zeller Fasnachtsgesellschaft mit einem solch erfolgreichen Jubiläumswochenende mehr als zufrieden zeigen.

Impressionen vom Jubiläumsumzug

Ein halbes Jahrhundert – das ist ein Grund zum Feiern

Trachtenkapelle Aitern läutet Jubiläumsjahr ein / Neues Wappen und Festschrift wurden vorgestellt

Aitern (vw). „Ein halbes Jahrhundert – das ist ein Grund zum Feiern“ ist das Motto der Trachtenkapelle Aitern in diesem Jahr – der Verein feiert sein 50-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen. Den Neujahrsempfang der Gemeinde Aitern umrahmte die Kapelle in diesem Jahr nicht nur musikalisch, sondern trug auch Interessantes zum Inhalt bei und war bei der Organisation des Abends stark beteiligt. Denn die Trachtenkapelle läutete mit diesem Empfang ihr Jubiläumsjahr ein. Der erste Vorsitzende Dominik Faas stellte das neue Vereinswappen und die Jubiläums-Festschrift vor. Das neue und somit erste eigene Wappen des Vereins zeigt als Grund das Aiterner Wappen, auf dem unteren Wiesenfeld das Gründungsjahr 1967 und auf dem oberen Wiesenfeld den Violinschlüssel. Ortsname und Trachtenkapelle stehen natürlich auch darauf. Den Grobentwurf dafür hat Mathias Kiefer erstellt, Christian Kiefer hat den Feinschliff gemacht und Konrad Asal hat das Ganze auf eine große Holzplatte gemalt.

Am 2. Juli 1967 fand die Gründungsversammlung der Trachtenkapelle Aitern statt. Nach einigen Startschwierigkeiten konnte Winfried Kiefer seinen lang gehegten Wunsch erfüllen, einen Musikverein zu gründen. Das Ehrenmitglied spielt noch heute in der Kapelle. In der Festschrift zum Jubiläum ist auch die nicht ganz einfache Anfangszeit beschrieben sowie die Zeit bis heute. Ein ausführliches und interessantes Interview mit dem Gründer, eine Chronik, viele Bilder aus alten und neuen Zeiten, Statistiken und Infos rund um den Verein finden sich in der Festschrift. Diese wurde an diesem Abend zum ersten Mal druckfrisch zum Verkauf angeboten. Faas dankte allen, die sich an der Erstellung der Festschrift beteiligten sowie auch allen Sponsoren.

An diesem Abend wurde dann auch erstmals die aufwendig erstellte Bildergalerie enthüllt, die Bilder aus 50 Jahren Vereinsleben zeigte und bei den Bürgern auf großes Interesse stieß. Faas gab dann auch einen Ausblick auf das laufende Jubiläumsjahr. Zum Abschluss spielte und sang die Trachtenkapelle noch das „Badner Lied“, die Aiterner Bürger stimmten mit ein. „Feiern Sie mit uns“ sagte Faas zu den Bürgern.

Die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr:

Hier finden Sie die aktuelle Terminübersicht – Terminkalender meinWiesental

Minister setzen sich für Schwarzwald-Landwirte ein

Josef Göppel spricht fördert höhere Prämien für Landwirte in schwierigen Gebieten

Schönau (vwe). „Landschaftspflege muss sich für Bauern lohnen“, hieß der Vortrag, den der CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel am Donnerstagabend im Vier Löwen in Schönau hielt. Er wurde dazu vom CDU-Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Lörrach-Mülheim Armin Schuster sowie dem BLHV-Kreisverband Lörrach eingeladen. Knapp 70 Zuhörer drängten sich in den Saal, um dem beeindruckenden Politiker zuzuhören.

Als Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) und als Politiker sei Göppel „einer der auffällt und der grünste Konservative, den wir haben“, so Schuster in seiner Begrüßung. Mit der Landwirtschaft aufgewachsen, fühle er sich mit dieser in ihrer ursprünglichsten Form verbunden.

Göppel forderte in seinem Vortrag, dass die Weidehaltung auf Grenzertragsstandorten besser gefördert werde. Je schwieriger der Standort umso höher sei die Gemeinwohlleistung. Die Wiederherstellung von Flächen sei aufwendig und teuer. Derzeit erhalten die Landwirte jedoch überall die gleichen Prämien, Göppel und der DVL sähen hier dringend Änderungsbedarf. Das Ziel sei der Ausbau des bäuerlichen Naturschutzes. Hierfür wolle er die Fördergelder in Kulissen und Betriebsweisen lenken, die besonders schwierig seien. Er setze dabei auf die Wiedereinführung gekoppelter Prämien für Weidetierhalter. Der gesellschaftliche Mehrwert, den die Landwirte in solchen Regionen erbringen, solle entlohnt werden. Konkret könne eine solche Gemeinwohlprämie so aussehen: Es gebe Punktwerte wie die Hanglage, die Höhenlage, die Tierhaltung etc., die mit in die Bewertung einbezogen werden, je mehr Punkte, desto mehr Zahlungen erhält der Landwirt. Bisher seien einheitliche Zahlungen anhand von Mindestanforderungen erfolgt, dagegen sprach sich Göppel deutlich aus. Schließlich sei es ein Unterschied, auf welcher Fläche ein Landwirt seine Leistung erbringt. Das System müsse flexibler werden. Auch Leistungen, die nicht in Betriebsbüchern erscheinen, sollen entlohnt werden. Dabei soll jeder Landwirt für sich individuell entscheiden können, wo er was für das Gemeinwohl machen kann. Göppel sei es eben wichtig, dass alle in benachteiligten Lagen wie hier im Schwarzwald einen Push bekommen und sehen, dass die Allgemeinheit ihre Arbeit anerkennt.

In der anschließenden Diskussion mit den zahlreichen anwesenden Landwirten und auch beim Besuch von Göppel am Mittag bei Landwirt Manfred Knobel in Aitern wurden Probleme angesprochen. Dazu zählten etwa die Verordnungen zur Landschaftspflege und zum Düngen. Landschaftspflegeflächen könne man zum Teil nur alle drei Jahre düngen, dadurch werde das Futter auf diesen Flächen schlecht. Für gute Fleischprodukte brauche man jedoch auch gutes Futter. Auch die neue Düngeverordnung, die vom Bund 2017 eingeführt werden soll, sprachen die Landwirte aus dem Wiesental an. Demnach soll es eine Sperrfrist geben, in der man kein Festmist ausbringen dürfe. Dies sei jedoch in Bergregionen wie dem Schwarzwald nicht machbar, wie Landwirt Knobel erklärt. Er und seine Kollegen fordern Ausnahmeregelungen für Berggebiete und generell weniger Einschränkungen. Schuster und auch Göppel versprachen am Donnerstag diese drängenden Probleme Bund in Berlin direkt schon am Montag anzusprechen und sich darum zu kümmern.

Man könne nicht alles nach dem Naturschutz ausrichten, sagte Albert Zimmermann, BLHV-Geschäftsführer. Er zählte viele Dinge auf, die die Landwirte dabei einschränkten. Ein weiterer Landwirt machte klar, dass man sich politische Unterstützung wünsche, um Stallbauten finanzierbar zu machen. Auch die Kontrollen machten Landwirten zu schaffen, hierbei wünschte man sich Rückendeckung durch die Politik, sonst gehe die Lust verloren.  Schuster stellte sich klar auf die Seite der Landwirte, machte aber klar, wie schwer es sei die Interessen der Landwirte in den Gremien zu vertreten. Vegetarier, Veganer und andere Tierwohl-Vertreter seien laut, wer anderer Auffassung ist als diese Gruppen müsse dagegenhalten und dafür brauche er Unterstützung. Diese bekäme er vom BLHV. Aber auch die Landwirte selbst müssten laut werden. Er halte vor den Gremien die gleichen Plädoyers wie die Landwirte an diesem Abend und wolle optimistisch weiterkämpfen. Zum Ende hin warb er für die Vermarktung der Produkte unter der Weltmarke „Schwarzwald“, man könne dies ebenso schaffen wie in Südtirol. Diesbezüglich legte Bruno Schmidt, Bürgermeister von Häg-Ehrsberg, die Hoffnung auf das Biosphärengebiet. Für die beiden Politiker gab es viel Applaus und Göppel wurde mit einem regionalen Präsent gedankt.

Foto: Armin Schuster (links) und Josef Göppel, Minister des Bundes, sprechen vor Landwirten in Schönau. 

EWS Schönau und SüdWestStrom überreichen Spende an Helferkreis für Flüchtlinge

Helferkreis Oberes Wiesental wird mit 4.000 Euro unterstützt

Schönau. Kurz vor Weihnachten konnte sich der Helferkreis für Flüchtlinge Oberes Wiesental über eine Bescherung freuen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichten die EWS Elektrizitätswerke Schönau und die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH (SüdWestStrom) dem Flüchtlings-Helferkreis eine Spende über 4.000 Euro.

Zu Beginn der Spendenübergabe informierte Peter Knobel, Leiter des Kleiderladens des Helferkreises, dass der Helferkreis für Flüchtlinge in Schönau ins Leben gerufen wurde und dann seine Aktivitäten auf Todtnau und das Obere Wiesental ausdehnen konnte. „Zuerst haben wir eine Kleiderkammer geschaffen, Fahrten zu Ärzten und Behörden organisiert und versucht, den Menschen ein ‚Willkommen‘ zu vermitteln“, erzählte Peter Knobel. Inzwischen wird auch ein Begegnungs-Café betrieben, und in den Ortsteilen haben sich Minikreise gebildet, in denen sich Ehrenamtliche zusammen mit den Sozialarbeitern der Caritas um die Bedürfnisse der Flüchtlinge vor Ort kümmern. Die aktuellen Schwerpunkte bestehen darin, jungen Leuten zu Ausbildung und Arbeitsstellen zu verhelfen. „Für die vielfältigen Aufgaben benötigen wir ständig Sach- und Finanzmittel. Die Spende kommt uns daher sehr entgegen“, ergänzte Reinhard Janus, der Koordinator des Helferkreises.

„Wir sind ein lokal sehr stark verankertes Unternehmen. Die Unterstützung eines Projektes direkt bei uns vor Ort war uns deshalb ein großes Anliegen“, erklärte Sebastian Sladek, Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau. „Besonders in der Weihnachtszeit liegen uns die Menschen am Herzen, die sich in einer schwierigen Lage befinden. Der Vorschlag, eine Spende an den Helferkreis Oberes Wiesental zu geben, wird von unserem Vorstand und allen Mitarbeitern mitgetragen.“ Gemeinsam übergaben  Stefan Fella, Geschäftsführer von SüdWestStrom, und Sebastian Sladek den Scheck in Höhe von 4.000 Euro an den Helferkreis.

Möglich wurde die Spende durch die Initiative von SüdWestStrom, auf den Versand von Weihnachtsgeschenken zu verzichten. „Wir halten es für sinnvoller, soziale Projekte zu unterstützen, die unsere Gesellschafter vorgeschlagen haben“, so Stefan Fella. Bereits zum sechsten Mal startete SüdWestStrom seine „Weihnachtsaktion“. Im Vorfeld konnten die Gesellschafter von SüdWestStrom – vorwiegend Stadt- und Gemeindewerke – Projekte in ihrer Kommune vorschlagen. „Es wurden in diesem Jahr wieder sehr viele gute Vorschläge eingereicht, die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, erzählte Fella. Das Projekt der Elektrizitätswerke Schönau erhielt eine von drei Spenden.

Eine Pressemitteilung der EWS Schönau

Ortschaftsrat Endenburg

Steinen-Endenburg (hf). In seiner ersten Sitzung im neuen Jahr sprach sich der Ortschaftsrat Endenburg mit Nachdruck zu Gunsten der Bauvoranfrage von Peter und Anne-Kathrin Klein zum Bau eines Einfamilienhauses in Lehnacker aus. Das Bauamt Steinen hatte in einer ersten Beurteilung darauf aufmerksam gemacht, dass das Baugrundstück im Außenbereich liegt. Außerdem stehe das Bauvorhaben in keinem erkennbarem Zusammenhang mit der bestehenden Bebauung.

Der Ortschaftsrat sprach sich eindeutig und mit Nachdruck zugunsten des Bauvorhabens aus und beauftragte Ortsvorsteherin Daniela Trefzer damit, dieses Votum der Gemeindeverwaltung Steinen zu übermitteln mit dem Zusatz, dass die Mitglieder des Ortschaftsrats solche Bauvorhaben ausdrücklich wünschen. Gerade wenn es sich darum handele, dass Einheimische wieder in ihr Heimatdorf zurückkehren wollen. Es sei ein Unding, bemerkte Benno Weißenberger, über eine Stärkung des ländlichen Raums zu reden und auf der anderen Seite, jungen Familien, die in ihrem Dorf bauen möchten, solche Vorhaben zu erschweren. Bei uns ist halt alles Außenbereich, stimmte Markus Dreher zu, und wir müssen es jungen Familien ermöglichen, sich in ihrem Dorf eine Zukunft aufzubauen. Dem stimmten alle Ortschaftsräte zu.

Unter „Verschiedenes“ führte Benno Weißenberger an, der letzte Alten-Nachmittag sei eher schwach gewesen. Von einer Seniorin habe er erfahren, dass ihr Mann keine Einladung erhalten habe, weil er nicht mehr Mitglied der evangelischen Kirche sei. Benno Weißenberger kritisierte, dass die evangelische Kirchengemeinde als Ausrichter, nur Kirchgemeinde-Mitglieder einlade. Es handele sich um einen Senioren-Nachmittag und da sollten alle Senioren des Dorfes teilnehmen dürfen, unabhängig von einer Kirchen-Zugehörigkeit. Er empfahl, in dieser Frage Kontakt mit Pfarrer Heuberger aufzunehmen und darauf zu drängen, dass künftig die Endenburger Senioren nach dem Bürgerregister der Ortsverwaltung und nicht nach dem Mitgliedsregister der Kirche eingeladen werden. Die Ortschaftsräte machten darauf aufmerksam, dass der schwache Besuch des Senioren-Nachmittags nicht auf diese Einladungssituation zurückzuführen sei. Gleichzeitig habe es auch eine Veranstaltung des VdK gegeben. Dennoch sei Benno Weißenbergers Kritik berechtigt. Auch andere Bürger im Dorf hätten sich über die Frage der Einladungs-Praxis der Kirchengemeinde beklagt.

In der „Bürgerfragestunde“ machten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr darauf aufmerksam, dass die bisweilen kritische Wassermenge im Endenburger Netz ein Problem darstellen kann. „Wir haben keinen Brandweiher als Löschreserve, und wenn bei uns das Wasser knapp ist, führt auch der Bach in der Regel wenig Wasser“, erläuterte Heinz Bauer die Situation. Die Feuerwehrleute baten die Ortsvorsteherin, mit der Gemeinde Steinen zu klären, ob nicht eine Löschwasserreserve über Tanks im Dorfgebiet geschaffen werden kann. Daniela Trefzer sagte zu, sich der Frage anzunehmen.

Endenburg – Neujahrsempfang

Steinen-Endenburg (hf). In der ersten Ortschaftsrats-Sitzung im Neuen Jahr zog Ortsvorsteherin Daniela Trefzer ein durchaus positives Fazit des abgelaufenen Jahres. „Wir haben 2016 einige wichtige Verbesserungen in unserem Ortsteil erreichen können“, hielt sie zusammenfassend fest.

Der Bau des Hochbehälters in Kirchhausen wurde begonnen und liegt bis Ende des Jahres gut im Zeitplan. Als gewichtigen Punkt hielt die Ortsvorsteherin die Sanierung von Halle und Kindergarten fest. „Es ist ein ordentliches Ergebnis“, stellte sie mit Blick auf die bereits abgeschlossenen Maßnahmen fest. Die Halle hat ein neues Dach erhalten, die Dämmung wurde verbessert. Im Gebäude wurden die Glasbausteine entfernt und durch Alufenster ersetzt, die Kippfenster wurden erneuert. Eine neue Schließanlage wurde eingebaut. Und vor allem die Erneuerungen im Sanitärbereich wurden lobend erwähnt. Die Damen-Toiletten im Untergeschoss wurden saniert. Eine behindertengerecht gestaltete Toilette wurde eingebaut, so dass die Halle jetzt sowohl barrierefrei durch den Eingang im Untergeschoss erreicht werden kann, wie auch die sanitären Eirichtungen entsprechend zur Verfügung stehen. Die Halle bekam einen neuen Außenanstrich, und der Eingangsbereich wurde farblich neu gestaltet. In diesem Zusammenhang bedankte sich Daniela Trefzer bei Hubert Philipp-Bauer für sein Engagement sowie bei allen an den Sanierungen beteiligten Unternehmen und Mitarbeitern.

Als wichtiges Ereignis in der Gemeinde erwähnte Daniela Trefzer auch die Bürgermeister-Wahl im vergangenen Sommer. „Die Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister, Gunther Braun, war immer angenehm und konstruktiv“, hielt die Ortsvorsteherin fest. Die Ortsteil-Pauschale wurde in Endenburg für die Anschaffung von zwei schwenkbaren Grillrosten an den Grillplätzen und für eine Bank am Friedhof verwendet. Weiter konnten einige Maßnahmen bei der Sanierung von Straßen und Wegen durchgeführt werden. Als besonders positiv bewertete die Ortsvorsteherin, dass der Stühliweg asphaltiert wurde. „Dieses Anliegen hat schon bei meiner Vorgängerin, Gudrun Selinger lange auf der Wunschliste gestanden“, berichtet Daniela Trefzer.

Im Ausblick auf das nun angelaufene Jahr berichtete sie, dass die Verbindung vom Hochbehälter Hofen nach Kirchhausen in Angriff genommen werden soll. Außerdem werde im Frühling die Straße „Im Brunnacker“ in Kirchhausen saniert. Es werde sicher noch die Gelegenheit für weitere Verschönerungen und Verbesserungen im Dorfgebiet geben, berichtete Daniela Trefzer und bat die Bürger um entsprechende Wünsche und Vorschläge. Die Ortsvorsteherin schloss ihre Ausführungen mit einem ausführlichem Dank an den Ortschaftsrat, die örtlichen Vereine, die Freiwillige Feuerwehr und generell alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für ein gutes Zusammenleben im Dorf eingesetzt haben. Ein weiterer Dank ging an die Gemeinde Steinen, den Gemeinderat und alle Verwaltungsmitarbeiter.

Im Anschluss an die Sitzung lud der Ortschaftsrat die Bürger und Vereinsvertreter zu einem geselligen Umtrunk ein, an dem auch Bürgermeister Gunther Braun teilnahm.

Alti, Junge, Dicke, Dünne – alle feiern mit

Interview mit Uli Merkle: Zell feiert großes Fasnachtsjubiläum

Zum großen Jubiläum „390 Jahre Zeller Fasnacht“ traf sich Verena Wehrle mit Uli Merkle, einem eingefleischten und engagierten Zeller Fasnächtler. Sie sprach mit ihm über die Entstehung, einzigartige alte Traditionen und die Höhepunkte des Jubiläums.

390 Jahre Zeller Fasnacht – das große Jubiläum steht bevor. Ihr feiert dies am 21. und 22. Januar mit einem großen Freundschaftstreffen. In weitem Umkreis gibt es keine Ortschaft, die auf eine solche lange Fasnachtstradition wie Zell zurückblicken kann. Wie ist denn die Zeller Fasnacht entstanden?

Der erste schriftliche Beleg von der Zeller Fasnacht stammt von 1627, was da genau war, kann man nicht sagen, vermutlich aber mehr Randale als Fasnacht. Das war ja mitten im 30-jährigen Krieg, da hatte sicher keiner Interesse daran gehabt, lustig zu feiern. Eher also ein Aufbegehren gegen die Obrigkeiten. Zell hat zu Vorderrösterreich gehört und war ziemlich weit weg von der Hauptstadt Wien, die Zeller haben sich sicherlich etwas vernachlässig gefühlt, da kann man sich vorstellen, dass es zu einem Aufstand gekommen ist. Bekannt geworden ist das Ganze, weil die Regierung in Wien eine Depesche geschrieben hat an die Landesregierung von Vorderösterreich nach Freiburg, dass sie „das unnötige Fasnachtstreiben mit Vermummungen unterbieten sollten“. Das war so das Erste, was wir davon wissen.

Aber die Zeller Fasnachtsgesellschaft selbst ist erst viel später entstanden….

Ja, in den 20er-Jahren, nach dem ersten Weltkrieg, wo man versucht hat, die Fasnacht in geordnete Bahnen zu lenken. Vorher hat schon verschiedene Veranstaltungen gegeben, die von den einzelnen Vereinen organisiert wurden. Vermutlich wurde sie 1925 gegründet.

Zell ist weit und breit für seine Fasnacht bekannt. Was macht die Zeller Fasnacht denn so besonders und einzigartig?

Ich glaube das Einzigartige ist die Tradition, dass das Ganze gewachsen ist. Das hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Und das andere ist das große Zusammengehörigkeitsgefühl – jeder hilft jedem. Im Zeller Narrenmarsch, der aus den frühen 1930er-Jahren stammt, heißt es ja schon: „Alti, Junge, Dicke, Dünne“. Das heißt ja, damals hat man schon an einem Strang gezogen. Auch wenn ein gewisser Wettbewerb herrscht zwischen den Vogteien. Hinter den Kulissen hilft man sich.

Zell ist mega bekannt für die Fasnacht, so dass von überall Leute zu den Fasnachtsveranstaltungen kommen. Woran liegt das?

Das liegt in der Vergangenheit, weil grad auch schon in den 20er-Jahren war in Zell der einzige Fasnachtsumzug, es waren dort die größten Veranstaltungen, da gab es Sonderzüge, die nach Zell gefahren sind. In den frühen 50er-Jahren hat die Bundesbahn einen sogenannten „Samba-Wagen“ abgestellt am Zeller Bahnhof, wo „Schwof“ war über Fasnacht und das hat sich halt rumgesprochen zu Zeiten als es in anderen Ortschaften noch keine Umzüge gab. Nur in Todtnau gab es schon vorher Umzüge.

Am Ölfte Ölfte 1966 wurde erstmals der „Zeller Hürus“ präsentiert. Wie ist er denn entstanden?

Der Hürus hat damals den Prinz Karneval abgelöst. Die Zeller haben sich Gedanken gemacht wie man die Zeller Fasnacht vom rheinischen Karneval trennen kann. Die Figur kommt nicht von ungefähr, weil die Adligen, die über Jahrhunderte hinweg in Zell das Sagen hatten, waren die Herren von Schönau und hatten den Beinamen „Hürus“. Das bedeutete „großer, starker, mächtiger Mann“. Er hatte aber auch einen negativen Touch und hat im schlimmsten Fall „Lumpeseckel“ heißen können. Denn er hatte auch die Gerichtbarkeit in, alle Streite und Vergehen sind auch vor Gericht gekommen, wo ein Hürus den Vorsitz hatte. Die Streitigkeiten spielen wir auch heute noch an der Fasnacht, wenn wir der Hürus die einzelnen Vogteien an den Kappenabenden besucht und dann beginnt man eigentlich immer Streitgespräche zwischen Vogt und dem Hürus, dass jeder seine Schlagfertigkeit demonstriert – aber nur zur Freude der Anwesenden.

Er ist ja schon eine einzigartige Institution dieser Hürus. Für alle, die ihn nicht kennen: Was ist seine Aufgabe an Fasnacht?

Er ist der Regent, der oberste Zeller. Er besucht seine Untertanen und sorgt für Recht und Ordnung und lässt sich von uns Zellern anhimmeln. Er hat insgesamt rund 80 Termine, hat einen strengen Tagesablauf. Ihm zur Seite steht immer ein Kanzler, der ihm genau sagt, war er zur machen hat und er hat einen Zeremonienmeister, Pagen und zwei Gaukler.

Es ist der Traum eines jeden Zeller Fasnächtlers, einmal im Leben Hürus sein zu dürfen. Wie wird man Hürus?

Auch das ist eine geheimnisvolle Sache. Man wird Hürus, in dem man ein Telefonanruf bekommt und der Präsident ist am anderen Ende der Leitung und fragt „Würdsch es mache?“. Wenn jemand „Ja“ sagt ist es ein vertrautes Gespräch und somit weiß sonst keiner davon. Der Präsident wählt denjenigen alleine. In Zell gibt es viele, die vor dem 11.11. gerne diesen Anruf erwarten würden.

Welche Voraussetzungen braucht man dazu?

Man muss einfach aktiver Fasnächtler sein.

2003 wurdest auch du Hürus. Der Hürus Uli, Vogt vom Sunneland. Wie war diese Zeit für dich?

Was Schöneres kann man sich nicht vorstellen, wenn einem plötzlich alles zu Füßen liegt, wenn sich da plötzlich Türen öffnen, man steht plötzlich so im Mittelpunkt, alle wolle einem helfen, Sonntagmorgen werden stets frische Brötchen gebracht und abends Essen, man wird richtig verwöhnt.

Besonders ist auch, dass in Zell jede Vogtei ihren eigenen Kappenabend feiert. Warum feiert ihr nicht wie in anderen Ortschaften einen gemeinsamen?

Die Vogteien haben sich entwickelt – zum Teil die Älteste, die Grönländer schon 1897 – als eigene Fasnachtsgemeinden, wo man die Stadtverwaltungen nachgespielt hat. Jeder Ortsteil ist eine eigene Vogtei. So ist auch der Wettstreit zwischen den Vogteien entstanden. Die Kappenabende sind als Bürgerversammlungen entstanden. Es gibt jetzt noch Vogteien mit traditionellen Figuren wie Hebamme, Polizist und Schermüser, die dann berichten. Es gibt in einigen Vogteien auch noch den sogenannten Bürgernutzen, das heißt, es gibt was zu essen auf Kosten der Vogtei.

Eine besondere Tradition ist auch das Altiwiiberrenne, der Höhepunkt des Fasnachtsdienstags. Was geht da in Zell vor?

Das ist auch eine ganz alte Tradition, ist in den 20-er-Jahren entstanden, was Typisches aus Zell. „Die Alti“ kommt aus der Fabrikzeit mit vielen Arbeitern, für die das Einfachste und Günstigste war eine „Alti“ an Fasnacht zu machen mit alten Kleidern und Kochlöffel in der Hand. Das Schöne ist dann, dass viele „Alti“ unterwegs sind und man nicht weiß, ob es ein Mann oder eine Frau ist, die einem da auf dem Schoß sitzt. Im schlimmsten Fall ist es die eigene Frau, da muss man aufpassen, was man erzählt. Das  Altwiiberrennen ist ein Hindernislauf, bei dem einzelne Gruppen von alti Wiieber in spektakulären Sprüngen die Kirchstraße runterkommen, das sind meist junge Kerle, Sportler. Das muss man schon mal gesehen haben, das gibt es sonst nirgends.

Zur Zeller Fasnacht gehört auch die Fasnachtszeitung…

Ja, die mache ich seit zehn Jahren. Das wird meine letzte sein. Das reicht mir mal, das ist eine Heidenarbeit, 20 A3-Seiten. Ich muss das Ganze Jahr sammeln, dass ich was zusammen bekomme. Ich habe eine Kinderreporterin, die mir eine Seite macht und zwei Rentner, der Ex-Präsident Rudolf Phillip und Alfred Knauber. Jetzt müssen wir einen Nachfolger finden.

So ein Zeller Fasnächtler opfert schon ziemlich viel Freizeit?

Ja, für die Zeitung benötige ich schon so zwischen 80 und 100 Arbeitsstunden irgendwo zwischen Heilig Abend und Hemdglunki. Da gibt’s in Zell etliche Leute, die für den Wagenbau einen Teil oder den ganzen Jahresurlaub spenden, dass welche zwei Wochen Urlaub nehmen für den Wagenbau, das gibt es schon. Die sind richtig angefressen.

390 Jahr Zeller Fasnacht – das große Jubiläum steht bevor

Das Freundschaftstreffen „390 Jahre Zeller Fasnacht“ soll ein weiterer Meilenstein in der langen Geschichte der Zeller Fasnacht sein. Wie sieht euer Jubiläumsprogramm aus?

Wir beginnen am Samstag, 21. Januar, da wird der erste Narrenbaum von der befreundeten Zunft in Schönau gestellt. Gleichzeitig eröffnen wir das Narrendorf. Ab 19 Uhr machen wir „ e verruckte Nacht“  in Zell unter dem Titel „schnurre – strähle – klepperle“.  Mehrere Cliquen mit über 1000 Teilnehmern werden ihre Bräuche darstellen, die wir in Zell so nicht kennen. Die ganze Nacht wird Remmi-Demmi sein.

Dann geht’s weiter am Sonntag, 22. Januar um 10 Uhr, da werden wir in der katholischen Kirche einen ökumenischen Narrengottesdienst erleben – auch wieder ein Novum. Unter Mitwirkung der Stadtmusik und Latschari-Sängern.

Dann gibt’s um 11 Uhr einen Zunftmeisterempfang, dann beginnt um 14 Uhr der große Jubiläumsumzug mit genau 3280 Teilnehmern und die Zünfte kommen aus einem großen Einzugsbereich aus dem Schwarzwald, vom Hochrhein bis zum Bodensee, vom Allgäu, aus der Schweiz… Wir haben speziell Zünfte eingeladen, die noch nie in Zell waren. Natürlich sind auch unsere befreundeten Zünfte dabei.

Danach ergießen sich über 3000 Hästräger über das Narrendorf in Zell in der Innenstadt, dann wird es auch wieder auf den drei Bühnen Darbietungen geben.

Wo verläuft denn der Jubiläumsumzug?

Er wird im Grönland aufgestellt, läuft dann die Schönauer Straße vor bis zum Latschari-Platz bis zur Wiesebrücke, dann Wiesestraße, Schwarzwaldstraße, nochmal Latschari-Platz und dann Kirchstraße hoch zum Narrendorf. Moderiert wird er an der Sparkasse von mir und noch jemandem. Die Umzugslänge ist 1,4 Kilometer. Die Dauer rund 3,5 Stunden!

Hast du einen Geheimtipp wo man gut hinstehen kann?

Ich würde mich an die Alte Straße stellen Richtung Grönland.

Mit wieviel Besuchern rechnet ihr?

Wir sind natürlich vom Wetter abhängig, wir rechnen schon mit zwischen sechstausend und zehntausend Besucher, also darauf sind wir eingerichtet.

Eure Jubiläumsausstellung in der Sparkasse wurde ja bereits eröffnet. Was gibt es dort zu sehen?

Ursprünglich war die Ausstellung als Darstellung von verschiedene „Fasnachtshäs vom Oberrhi“ geplant, unser Ausstellungskurator Peter Zluhan hat aber so viel Material aus Zell gefunden, so dass es mehr oder weniger eine Zeller Ausstellung geworden ist mit vielen Original-Masken, -Kostümen aus der Vergangenheit. Zu sehen ist zum Beispiel das alte Prinzenkostüm, alte Hüruskostüme, ein Schrätteli-Kopf aus den 30-er Jahren, Fasnachtszeitungen bis zurück in die 20 er Jahre und vieles mehr. Die Ausstellung ist noch bis zum Aschermittwoch geöffnet. Die Exponate sollen dann später im Zeller Fasnachtshuus ausgestellt werden.

Eine Neuerung ist auch der erste Narrenbaum, der in Zell aufgestellt wird und zwar von den Schönauern. Wie kam es denn dazu?

Wir waren letztes Jahr so dreist und haben den Narrenbaum in Schönau gesponsert und sind da mit Katz und Maus in Schönau aufgekreuzt, normal wird er nur von Schönauern gespendet. Dort wir den Zeller Narrenmarsch gespielt, was nicht so gut ankam. Das ist jetzt „der Racheakt der Schönauer“, dass sie uns einen Baum stellen. So einfach ist das aber gar nicht. Wir hatten sehr viel Aufwand, das Fundament dafür zu bauen, die Schönauer haben uns dabei übrigens geholfen. Wir hoch der Baum wird, haben sie nicht verraten. Aber die Schönau lassen sich sicherlich nicht lumpen. Übrigens: Der Baum der Schönauer kommt aus dem Zeller Wald.

Das Interview führt Verena Wehrle – meinWiesental Redaktion.

Wir danken Uli Merkle für das angenehme Gespräch.

Kleines Wiesental – Neujahrsempfang – Ehrungen

Flüchtlingshelfer sind ein Gewinn für die Ortsteile

Kleines Wiesental (hf). Es ist eine gute Tradition, zum Neujahrsempfang der Gemeinde Bürger zu ehren, die sich um die Gemeinde und die Bürger verdient gemacht haben. „Wir haben im Tal so viele engagierte und motivierte Menschen, dass wir vereinbart haben, dass die Ehrungen je Ortsteil von den Ortsvorstehern in den Ortschaftsräten vorgenommen werden“, erläuterte Gerd Schönbett beim Neujahrsempfang der Gemeinde Kleines Wiesental. Daher gab es am Freitag in Raich Ehrungen von Seiten der Ortsvorsteherin Sigrid Fricker für den Ortsteil und Gerd Schönbett für die Gemeinde Kleines Wiesental.

 

Sigrid Fricker bat einige Aktive des Brauchtumsvereins Kleines Wiesental auf die Bühne. „Ich will betonen, die Personen, die wir jetzt ehren, stehen in Vertretung für alle im Dorf, die sich bei verschiedenen Anlässen mit herausragendem Engagement eingesetzt haben“, eröffnete die Ortsvorsteherin ihre Ansprache. „Der Brauchtumsverein ist ein Paradebeispiel für das Engagement des Dorfes“, erläuterte Sigrid Fricker. Bei allen Veranstaltungen kann sich der Ortschaftsrat auf die Motivation und das Engagement der Bürger verlassen. „Ob es das Brauchtumsfest oder der Brauchtumsmarkt ist, es gibt von den Bürgern nie ein ‚Nein‘, wenn der Aufwand auch noch so große ist“, erklärte die Ortsvorsteherin. Im abgelaufenen Jahr kam zu den „normalen“ Aktivitäten noch der Anbau für die Billich‘sche Feilenhauerei hinzu, die von den Aktiven in mehreren Tausend Arbeitsstunden gebaut wurde und für die Inbetriebnahme der historischen Werkstatt würdig und angemessen hergerichtet wurde. Sie bedankte sich bei den Aktiven – und allen die nicht auf der Bühne standen – für ihren großartigen Einsatz mit einem symbolischen Präsent.

Gerd Schönbett ehrte zuerst drei junge Männer, die im vergangenen Jahr ihren Meistertitel erworben hatten. Allerdings konnte nur Zimmermann Markus Ritter persönlich geehrt werden, da Dennis Hübl und Maximilian Grether, die auch dazu gehörten, beim Neujahrsempfang verhindert waren.

Als langediente Kommunalpolitiker konnte der Bürgermeister dann zwei Bürger aus Wieslet ehren. Jörg Sturm erhielt eine Ehrenurkunde für 20 Jahre ehrenamtliches Engagement im Gemeinderat der früheren Gemeinde Wieslet und später im Ortschaftsrat. Für das gleiche Engagement erhielt der heutige Gemeinderat und Ortsvorsteher Heinz Eichin eine Ehrung für zehn Jahre.

„Es wird immer häufiger darüber berichtet, dass viele Menschen heute Angst haben vor Terror und zu vielen Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen“, erklärte Gerd Schönbett. Vor einem Bild mit Donald Trump in der Mitte, umrahmt von Frauke Petri, Christoph Blocher, Vladimir Putin, Geert Wilders und Marine le Pen, betonte der Bürgermeister: „Mir machen ganz andere Menschen Angst. Diese Politiker mit ihren Parolen und Aktivitäten stellen meiner Meinung nach ein viel größeres Risiko für das friedvolle Miteinander der Menschen dar.“ Umso dankbarer zeigte sich Gerd Schönbett, dass die Gemeinde Kleines Wiesental mit dem motivierten Einsatz vieler Bürger in den Flüchtlings-Helferkreisen ein deutliches Signal für Humanität, Hilfsbereitschaft und tätige Nächstenliebe gezeigt habe und zeige. Er ehrte rund 30 aktive Mitglieder der Helferkreise in Wies und Bürchau. „Ihr alle seid ein Gewinn für die Ortsteile“, betonte Gerd Schönbett.

Bürgermeister Gerd Schönbett zu beachtlichen Erfolgen und bleibenden Herausforderungen

Jüngste Gemeinde des Landes sieht der Zukunft mit Zuversicht entgegen

Kleines Wiesental (hf). Trotz geradezu abenteuerlicher Schneeverhältnisse hatten es sich zahlreiche Bürger nicht nehmen lassen, am Neujahrsempfang der Gemeinde Kleines Wiesental in der Lindenhalle zu Raich teilzunehmen. Umrahmt von einem abwechslungsreichen kulturellen Programm zog der Bürgermeister eine positive Bilanz des letzten Jahres und blickte mit Zuversicht auf die noch ausstehenden Herausforderungen.

Hausherrin, Ortsvorsteherin Sigrid Fricker, begrüßte die Anwesenden und gab zum Einstieg einen Überblick über den Ortsteil Raich und seine Geschichte.
Danach hatte der Bürgermeister, Gerd Schönbett , das Wort. In seiner Begrüßung erwähnte er besonders, dass er sich freue, dass Michael Sladek als Vertreter der EWS Schönau, und Martin Halm, Geschäftsführer des Kraftwerks Köhlgartenwiese zum Neujahrsempfang gekommen waren. Ganz besonders begrüßte er die Gäste aus der Flüchtlingsunterkunft in Bürchau und die Mitglieder der beiden Helferkreise.

Im Blick auf die Gemeinde erläuterte der Bürgermeister, dass sich die generellen Probleme, mit denen sich die Gemeinde konfrontiert sieht, weiter bestehen. So geht die Einwohnerzahl im Kleinen Wiesental seit Jahren zurück. Die Zahl der Bürger unter zehn Jahren ging in den letzten Jahren von 400 auf 200 zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil der über80-jährigen von 97 auf 157 Bürger. „Der demografische Wandel und besonders der Anteil junger Menschen, die wegziehen, ist ein Problem mit dem wir uns ständig auseinandersetzen und für das wir Lösungen finden müssen“, betonte der Bürgermeister.

Im Rückblick auf das abgelaufene Jahr ließ Gerd Schönbett die besonderen kulturellen Ereignisse noch einmal Revuepassieren. Dabei ging er auf Veranstaltungen der Vereine ein, den 4. Naturparkmarkt, das Jubiläum der Silberberghütte, den Zusammenschluss von Krone Verein und Kunst und Kultur, den Wiederaufbau der abgebrannten Mättlehütte sowie die Aktivitäten des Brauchtumsvereins Kleines Wiesental. Besonders hob er – unter dem Beifall der Bürger – hervor, dass die Feuerwehr-Abteilung Neuenweg hervor, dass die Abteilung mit Pia Asal die erste Feuerwehr-Kommandantin des Landkreises gewählt hat.  Bei den begonnen oder abgeschlossenen Projekten konnte der Bürgermeister berichten, das in den Bereichen Schulsanierung, Nahwärmenetz Tegernau, Verbesserungen in den Bereichen Wasser und Abwasser sowie Breitbandgesamt Investitionen in Höhe von 5,9 Millionen Euro getätigt wurden, zu denen die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 4,6 Millionen Euro erhielt. „Dabei handelt es sich durchgängig um zukunftsorientierte Projekte, von denen die Bürger direkt und nachhaltig profitieren werden“, so Gerd Schönbett. Trotz dieser beachtlichen Investitionen hat sich die finanzielle Situation der Gemeinde konsolidiert. Lag im „Geburtsjahr“ der Einheitsgemeinde der Schuldenstand bei 2,7 Millionen Euro, weist die Gemeinde im Jahr 2016 einen Schuldenstand von 2,5 Millionen Euro, bei Rücklagen von 2,1 Millioneneuro aus. In den vergangenen fünf Jahren konnte jeweils ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden. „Angesichts der Geburtswehen der Einheitsgemeinde können wir eine Bilanz vorweisen, auf die wir alle stolz sein dürfen“, erklärte der Bürgermeister.

Aber es bleibt noch Einiges zu tun. Unter den Zukunftsherausforderungen ging Gerd Schönbett auf die Kleinkindbetreuung ein, die in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden soll. Die Breitbandversorgung mit schnellem Internet ist dank der zahlreichen Bauprojekte in der Gemeinde, bei denen sich jeweils der Zweckverband des Landkreises beteiligte, auf gutem Weg. „Wir rechnen damit, dass in fünf Jahren mehr als 90 Prozent der Haushalte im Tal mit schnellem Internet versorgt werden können“, betonte der Bürgermeister. Ein weiterer Themenschwerpunkt soll die Verbesserung der Situation für ältere Mitbürger sein. „Im Zusammenhang mit dem Projekt „Neue Ortsmitte Wieslet“ diskutieren wir über betreute Wohngruppen für Senioren, aber auch die Verbesserung der Mobilität im Tal ist ein Thema“ ergänzte Gerd Schönbett.

Zum Abschluss seiner Ansprache bedankte sich Gerd Schönbett bei den Bürgern für ihr vielfältiges und großes persönliches Engagement, bei den Mitarbeitern der  Verwaltung und allen Gemeinde- und Ortschaftsräten für die immer konstruktive Zusammenarbeit. „Es ist diese in allen Bereichen positive und konstruktive Atmosphäre, die mich bei allen anstehenden Aufgaben bewogen hat, mich wiederum das Amt des Bürgermeisters zu bewerben“, erklärte Gerd Schönbett unter dem Beifall der Versammlung.

Das kulturelle Rahmenprogramm wurde gestaltet vom Männergesangverein Ried, von Uli Pfleiderer mit seiner Laute und Markus Manfred Jung, der in alemannischen Gedichten und Prosastücken, seine Liebeserklärung an das Kleine Wiesental und seine Menschen ausdrückte.

Schönauer Baum für Zeller Fasnächtler

Narrengottesdienst für Hästräger und andere Fasnächtler

Mit gleich zwei Neuigkeiten wartet die Fastnachtsgesellschaft Zell zum 390-jährigen Jubiläum auf: Erstmalig wird an einer Zeller Fasnacht ein Narrenbaum gestellt und zum ersten Mal seit 390 Jahren findet ein ökumenischer Narren-Gottesdienst statt.

Mit dem Aufstellen des Narrenbaumes durch die Baumsteller der Narrenzunft Schönau beginnt offiziell das Freundschaftstreffen am Samstag, den 21. Januar 2017 um 17 Uhr. Der Narrenbaum ist ein Geschenk der Schönauer an die Zeller Fasnächtler. Da die Zeller einen sehr hohen Baum von ihren Narrenfreunden erwarten, wurde bereits vor Weihnachten neben dem Füürige-Marcher-Brunnen ein riesiges Fundament aus Beton gegossen, das dem mächtigen Baum genügend Standhaftigkeit geben soll. Die Schönauer Narrenzunft wird komplett mit ihren Baumsteller-Team anreisen und mit reiner Muskelkraft den Narrenbaum von der horizontalen in die vertikale Lage versetzten.

Ein weiteres Novum ist der ökumenischer Narren-Gottesdienst, der am Sonntag, den 22. Januar 2017 um 10 Uhr in der katholischen Kirche St. Fridolin stattfinden wird und zu dem Fasnächtler im Häs nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich erwünscht sind. Abgehalten wird der Gottesdienst vom katholischen Pfarrer Frank Malzacher und dem evangelischen Pfarrer Uli Hense, der zurzeit als Vakanzpfarrer tätig ist. Pfarrer Hense ist selbst in seinem Heimatort Zell am Harmersbach aktiver Fasnächtler und Hästräger.

Umrahmt wird der Gottesdienst von der inneren Abteilung der Stadtmusik Zell und den Latscharisängern. Inhaltlich befasst sich der Narren-Gottesdienst mit dem Thema „Was können Christen von der Fasnacht lernen“. Man darf also auf einen besonderen Gottesdienst gespannt sein, der zeigen wird, dass die vermeintlichen Gegenpole Fasnacht und Narretei doch auch manches gemeinsam haben.

Foto: Die Baumsteller der Narrenzunft Schönau werden den ersten Narrenbaum in der Geschichte der Zeller Fasnacht beim Füürige-Marcher-Brunnen aufstellen Copyright: Narrenzunft Schönau

Eine Mitteilung der Zeller Fasnacht

YXALAG – von Klezmer zu Balkan zu Swing

Ein musikalischer Kranich konzertiert bei Akustik in Agathen

Treu dem  Markenzeichen der Konzertreihe – wirklich live und akustisch pur ohne Verstärkertechnik – sind nun mit der Formation – YXALAG – 7 junge Musikerinnen und Musiker der Einladung zu einem  Auftritt bei Akustik in Agathen gefolgt.

Jüngst meinte ein namhafter Künstlervertreter, es sei einfacher, einen Auftritt für eine Band in der Alten Oper in Frankfurt als bei A i A zu bekommen. So dürfen sich YXALAG sehr geehrt fühlen, neben ihrem Auftritt bei der Kulturbörse Ende Januar in Freiburg nun am Sonntag, 22. Januar 2017 in einer Soirée um 17 Uhr in Schopfheim-Fahrnau zu gastieren.

Der musikalische Kranich – Yxalag – wird das Publikum mit neuen lebendigen und mitreißenden – aber ebenso mit besinnlich eindrücklichen Klängen überraschen. Original Klezmer at its best und dann doch wieder ganz anders … und viel Anderes mehr. Eine musikalische Vielfarbigkeit, gespielt – nein – gelebt von einer Sippe junger grandioser Musikerinnen und Musiker – zusammengefunden 2008 an der Musikhochschule Lübeck. Immer unterwegs, von Land zu Land, von Klezmer zu Swing, von Klassik zu Balkan, von Duett zu Oktett, gestrichen, gezupft und geblasen, ganz im jiddischen Sinne: eine Filfarbike Mishpoke eben!

Für Yxalag ist Klezmer mehr als ein bestimmtes musikalisches Genre, Klezmer steht für Leidenschaft, Melancholie und Spielfreude, die überall zu finden ist und die Yxalag stets in allem sucht…  Nominierung Preis der Deutschen Schallplattenkritik …  Grenzgänge Yxalag überwindet Genregrenzen, reißt Mauern ein und verlässt ausgetretene Pfade.

Yxalags Musik verkörpert ein Europa ohne Grenzen und ohne Vorurteile. Der Kranich Yxalag macht nirgendwo halt. Und so landet der Kranich im besonderen und zudem wirklich voll akustischen Konzert bei Akustik in Agathen – der Konzertreihe, die schon lange kein Insider Tipp mehr ist und immer mehr Anerkennung und Publikumsbegeisterung findet.

Karten im Vorverkauf erhältlich bei Sigrids Bastellädele in Schopfheim, Hauptstrasse 44

Von: Anja Lohse und Bernhard A. Wehrle – Akustik in Agathen

Neue Homepage der Volkshochschule Schopfheim

Am 20. Januar geht die Volkshochschule Schopfheim mit einer neuen Homepage online. Die Adresse, unter der man das gesamte Kursangebot sowie weitere Informationen der Volkshochschule findet, bleibt wie bisher bestehen:

www.vhs-schopfheim.de

Optisch wird die Seite allerdings frischer und übersichtlicher sein. Die Neugestaltung der Seite erfolgte vor allem aufgrund der Umstellung der Volkshochschule auf eine neue Verwaltungssoftware. Zukünftig werden Anmeldungen über die Homepage direkt in das Verwaltungsprogramm eingelesen. Bei über 2000 Online-Anmeldungen (Jahr 2016) eine erhebliche Erleichterung für die VHS-Mitarbeiterinnen gegenüber der bisherigen manuellen Eingabe, informiert VHS-Leiterin Katrin Nuiro.

Außerdem wird es möglich sein, voll belegte Kurse schneller zu kennzeichnen, so dass dies für die Nutzer sofort ersichtlich ist. Die übersichtliche Gestaltung der Seite, die nun auch für mobile Endgeräte angepasst wurde, macht es den Nutzern künftig einfacher, den passenden Kurs zu finden. Die Volkshochschule hat nun außerdem mehr Möglichkeiten, aktuelle Informationen auf der Seite hervorzuheben.

Die Kurse für das neue Frühjahrsemester, das in diesem Jahr erst am 6. März beginnt, werden Ende Januar/Februar online sein.

Eine Mitteilung der Stadt Schopfheim