Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wiesentäler Zorz

Unabhängig? Von wem? - meinWiesental.de / der Zorz meldet sich zu Wort

Unabhängig? Von wem?

„Unabhängig“ ist groß in Mode, in Schopfheim. Weil „Seilschaften“ außerhalb der Welt des Bergsteigens ein eher hässliches Wort ist. Da entdecken dann plötzlich alt gediente Sozis ihre Liebe zu einem unabhängigen Banker (gibt es das in dieser Welt?), nachdem der eigene Kandidat eine Wähler-Watschn erhalten hat. Grüne entwickeln überraschende Sympathien zum echten Bürgerwillen, der sich mit dem höchsten Stimmenanteil für – Achtung – den unabhängigen Burgikandidaten vermeintlich Gehör verschafft. Das aber auch erst, nachdem der eigene Kandidat auf dem vorletzten Platz gelandet ist. Anderswo im Land steht dieser Bürgerwille in grünen Kreisen – und das ganz richtig – im rechten Populismusverdacht. Und die Unabhängigen? Die wissen nicht mehr so genau, warum sie zum Beginn den grünen Kandidaten unterstützt haben, obwohl der eigene Name doch was anderes nahegelegt hätte. Aber es ist nie zu spät, sich der bisherigen Mehrheit, oder doch dem echten, unabhängigen Bürgerwillen anzuhängen. Also unterstützen auch sie jetzt den unabhängigen Kandidaten.

Schopfheim hat schlecht gewählt. - meinWiesental / der Zorz meldet sich zu Wort.

Schopfheim hat schlecht gewählt.

Autsch! Zuviel Schärfe, zu polemisch? Das war der Vorwurf, den Josef Haberstroh im Endspurt des Wahlkampfs offensichtlich noch eingeholt hat. Mag dem einen oder andern so vorkommen. Im Bezug auf den Breitnauer Kandidaten sei es dem Publikum überlassen, das zu beurteilen.

Schopfheim hat die Wahl.

Die Bürger von Schopfheim haben die Wahl. Wirklich. Weil vier völlig unterschiedliche Kandidaten um ihre Gunst werben. Das wurde in der voll besetzten Stadthalle Schopfheim am gestrigen Dienstagabend deutlich. Während Thomas Gsell die Karte des “alten Schopfheimers“ gezogen hatte, der die Stadt mit ruhiger Hand bewahrend in die Zukunft führen, Angefangenes sauber zu Ende bringen und Bestehendes pflegen möchte, setzte Roland Matzker den Kontrapunkt. „Der Worte sind genug gewechselt, so lasst mich endlich Taten sehen“ – frei nach Goethes Faust verkaufte sich der grüne Kandidat als Macher, der die Dinge anpackt. Besonnen, aber mit Energie, erfahren zwar, aber noch voll jugendlichem Ideal und mit vielen sprudelnden Ideen – so sollte ihn das Publikum wohl wahrnehmen an diesem Abend. Dirk Harscher wiederum, der Jüngste und doch nicht so ganz Junge im Bunde, spielte die Karte des Unparteiischen, des objektiven Sachwalters der Interessen, des vollkommen unabhängigen Moderators ohne Verbindungen zu Fraktionen oder Lobbyisten aus. Josef Haberstroh, der Kandidat mit dem Blick von aussen, leicht in Rosa getaucht, weil auf den ersten Blick verliebt ins Markgrafen-Städtchen spielte den …

Ahnungslos?

Unglaublich aber wahr: Während die ganze Welt den Datenmissbrauch von Facebook & Co. diskutiert, schlägt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Deutschland Gerd Landsberg den Kommunen vor, die «Daten der Bürger an private Unternehmen zu verkaufen». Ja, richtig – verkaufen. Um die finanzielle Not der klammen Städte und Gemeinden zu lindern, und im Gegenzug über den Bürgern eben dieser Kommunen wieder das Füllhorn öffentlichen Geldes in Form der erzielten Erlöse auszuschütten.

Mehr Strom fürs Hirn!

Es ist die große Hoffnung der Fahrrad-Industrie, die vielversprechende Perspektive für Touristiker und die ideale Alternative für alle, die Spaß ohne Anstrengung möchten: das E-Bike, in allermunde und auf Pfaden, Wegen und Straßen allgegenwärtig. Kurz gesagt, die Elektrifizierung des Ausdauersports schreitet voran, verbunden mit dem wohligen Gefühl umweltfreundlicher Fortbewegung. Doch leider halten weder Koordination noch intellektuelle Möglichkeiten der Stromradler mit der rasanten Erschließung sportlicher und unsportlicher Zielgruppen durch die E-Bike-Industrie mit. So kann schon sein, dass überforderte E-Bikerinnen und – Biker auf einer Schwarzwaldhöhe stehen und sich nicht auf die rasante Abfahrt trauen, wo doch der Anstieg so spielend leicht zu bewältigen war. Oder wer schon hat nicht die fixe Oma gesehen, die mit knapper Not einer Kollision mit dem parkendem Auto entgangen ist, weil die Wattzahl des Akkus deutlich größer war, als die fahrtechnischen Fertigkeiten? Aber auch Meldungen von elektrogetriebenen „Rasern“ auf der Überholspur einst gemütlicher Radwege machen die Runde und leider sind auch schon die ersten Schwerverletzten Wattpedalierer zu beklagen. Den Vogel allerdings abgeschossen hat neulich eine begeisterte Stromradler-Familie: Oma, Opa, Mama, Papa …

Die „letzten Aufrechten“ auf Gersbachs Höhen?

Dienstag, 4. April 2017: In Schopfheim löst ein Chemieunfall ein Katastrophenszenario aus. Ein Industriegebiet wird großräumig abgesperrt, Bewohner werden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, in der Stadthalle werden Vorbereitungen getroffen, um viele Verletzte aufzunehmen und ärztlich zu versorgen. Die Duplizität der Ereignisse – Dienstag, 4 April 2017: Block 1 in Fessenheim geht wieder ans Netz. Er war am 1. April vorübergehend abgeschaltet worden. Eine Wasserleitung war undicht. Die Zeitung Dernières Nouvelles d’Alsace hatte am Wochenende berichtet, am Sekundärkreislauf des Reaktorblocks seien Dutzende Liter Wasser ausgelaufen. Szenario 1 zeigte im Kleinformat was passieren würde, wenn der französische Schrottreaktor hochgehen sollte. Dann spielen sich solche – in dem Fall vergebliche – Rettungsmaßnahmen zwischen Zürich-Freiburg- Strassburg-Karlsruhe ab. Ohne Aussicht darauf, dass die nächsten tausend Jahre jemand wieder in dieser phantastischen Landschaft leben könnte. Tja, und dann stellt man sich so vor, wie die im wahrsten Sinne des Wortes „letzten Aufrechten“ auf Gersbachs Höhen triumphierend vor ihren verhassten Windrädern sitzen. Weil sie endlich stillstehen. Denn kein Mensch mehr braucht Windenergie. Mal ohne Spass: Muss man Klagen über eventuell zu Schaden kommende Milane und Fledermäuse, vermeintlich …

Recht undurchsichtig – oder eine ganz linke Nummer!

Manchmal könnte man, … Na, ja, also natürlich nur so vor dem geistigen Auge. Aber spätestens wenn die Kreisräte am 5. April 2017 bei ihrer Sitzung eine Vorentscheidung für den Klinikstandort Lörrach gefällt haben, wird wohl allen Bürgerinnen und Bürgern nördlich und östlich des Steinener Kreisels die Galle steigen. Nicht weil ein Mehrheitsentscheid gefällt wurde, über den man durchaus kontrovers streiten kann. Nicht weil wohl überlegte Argumente für den einen oder den anderen Standort sprechen. Auch nicht, weil eine gezählte und gefühlte Minderheit nicht mit dem Beschluss der Mehrheit leben könnte. Sondern weil alle miteinander von gewieften Taktikern für dumm verkauft wurden. Denn die Diskussion um den künftigen Standort wurden von Anfang an unredlich geführt, ebenso wie das Procedere undurchsichtig geblieben ist. Lörrach und seine politischen Vertreter wollten von Anfang an den Standort Lörrach. Aber anstatt Interessen als solche zu formulieren, ließ man eine „Matrix“ erstellen – mit der parallel kommunizierten Fassade eines wie auch immer definierten „objektiven Verfahrens“. Neudeutsch würde das „fake“ oder „alternative Fakten“ heißen. Denn dieses objektive Verfahren hat es nie gegeben. Vielmehr wurde die „Matrix“ in der Bewertung manipuliert – und alle …

Wenn der Clown zum Angstobjekt wird

Wir alle kennen ihn aus unserer Kindheit – den tollpatschigen, liebenswürdigen Kerl mit viel zu großen Schuhen, roter Nase und jede Menge Schalk im Nacken.  Der, der uns in der Manege zum Lachen bringt, weil er alle zwei Meter über seine eigenen Füße fällt oder sich mal wieder völlig zum Narren mach, sich veräppeln lässt, für jeden Spaß zu haben ist. Wir lieben ihn – den Clown. Doch heute muss man sagen: Wir lieben ihn – den Zirkusclown. Denn immer mehr gerät das freundliche und ursprüngliche Bild des Clowns wie wir ihn eigentlich kennen und wofür er eigentlich erschaffen wurde ins Wanken. Die auch bei uns immer mehr auftauchenden sogenannten „Horror-Clowns“ sorgen für einen Imageschaden der bis dahin nur als Spaßmacher bekannten Figur. In Amerika machen solche Horror-Clowns schon seit Jahren die Straßen unsicher. Nun sind sie auch in Deutschland und sogar in Südbaden angekommen. In Weil am Rhein bedrohte ein solcher Horror-Clown drei Jungs mit einem Messer, in Lörrach verfolgte einer einen Jugendlichen und ein weiteres Mal wurde eine Frau in Lörrach von Horrorclowns …

Der „Wiesentäler Zorz“ – Wer und Warum?

„Mein Wiesental“, ein wunderbarer Platz zum Leben, Arbeiten, Lieben, eine phantastische Landschaft wo andere aus der ganzen Welt Ferien machen, ein Geheimtipp für alle Genießer, die Freunde der gehobenen Gastronomie und des feinen Essens sind – und jetzt eben auch ein innovatives Web-Projekt, der jüngste Sproß von ein paar Kommunikationsspezialisten aus der Region zwischen Feldberg und Basel. „Der jüngste Sproß“ ist ein gutes Stichwort: Jetzt tritt nämlich der „Zorz“ auf den Plan. „Zorz“ – das ist ein kleiner, frecher Bursche. Ein bisschen widerborstig, aber pfiffig, schnell und aufmerksam, aber auch manchmal vorlaut, mit einem Zwinkern im Auge und manchmal auch richtig ernst. Ein guter Name für unsere Kolumne – wie wir finden. Denn wie es eben seine Art ist – der „Zorz“ wird in losen Abständen Stellung nehmen: pointiert, gar nicht ausgewogen, frisch und schmunzelnd, vielleicht auch ärgerlich, gegebenenfalls angemessen ernst, nie beleidigend und immer in freudiger Erwartung von Widerspruch. Denn dann lebt „mein Wiesental“, wenn Sie, unsere Leser mit uns in Dialog treten und wir gemeinsam diskutieren, was uns Wiesentäler bewegt. Wir freuen uns …

Fick’ Dich Bürger (-Meister).

Geb‘ ich gerne zu: die Überschrift ist nicht nett. Sie hat kein Stil. Ja, eigentlich ist sie unterste Schublade. Aber offensichtlich ist Gossensprache in der viel beschworenen gesellschaftlichen Mitte angekommen. Beispiele gefällig? Im „dunklen Osten“ fallen rechte – so genannte – „Wutbürger“ bei ihren Spaziergängen aus der Rolle. Während linker Demos skandieren Besserwessis „Deutschland, Du mieses Stück Scheiße“ und beschimpfen unser Gemeinwesen – leider auch noch unter dem Beifall von Parlamentariern. Tja, und inzwischen möchten selbst im beschaulichen Wiesental – wie man hört – gewählte Ortschaftsräte dem Schopfheimer Bürgermeister „in die Fresse hauen“. Geht’s noch? Gibt es noch Einigkeit, was sich gehört und was nicht? Verstehen die unanständigen Stänkerer, dass Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist und kein Freibrief für Beleidigungen und persönliche Ausfälle? Kapieren auch Unzufriedene auf dem Berg, dass demokratische Mehrheitsentscheidungen kein persönliches Wunschkonzert sind? Können wild gewordene Spießer nachvollziehen, dass die Verrohung von Sprache und Umgangsformen die Vorstufe zu Gewalt bedeuten? Dass sich Aggressionen aufschaukeln und Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Meinung, zwischen Verwaltung und Bürgern, zwischen Parteien und Wählern, zwischen Medien und Lesern irgendwann nicht mehr möglich ist? Weil der Stinkefinger das Argument …

Taktik gewinnt

Es ist wie auf dem Fussballplatz: Oft entscheidet nicht die Mannschaft das Spiel für sich, welche die besseren Stürmer, die filigraneren Techniker oder den angriffslustigeren Stil spielt, sondern diejenige, welche die intelligentere Taktik verfolgt. Da müssen die Gegner einer Bebauung des SV-Sportgeländes und der Zusammenlegung der Sportplätze noch deutlich dazu lernen. Denn das letzte Spiel ging eins zu null an den Bürgermeister, der ja bekanntermassen genau diese Zusammenlegung möchte. Und natürlich an die CDU, die allerdings weniger durch taktische Finesse auffällt, sondern staunend anerkennend folgt, wenn Bürgermeister Christof Nitz ein neues Kaninchen aus dem Hut zaubert. Zum Beispiel, wenn er gekonnt mit der Geschäftsordnung jongliert und „weitergehende Anträge“ und „pragmatische Ansätze“ zum gewünschten Ziel führt. Keine Frage, der taktische Winkelzug ist aufgegangen: Beschlussvorlage Spitz auf Knopf mit noch nicht im Detail bekanntem Zahlenmaterial als Versuchsballon steigen lassen, die Gegner wütend aus der Reserve locken, Unentschiedene zaudernd abwägen lassen, öffentliche Fragen provozieren, dann das Ganze abblasen, um neue Zeit zu gewinnen. So erfährt man, wo die Sturmspitzen ihre Schwächen haben, wo die Risse und möglichen Ansatzpunkte in der gegnerischen Abwehr …

In Friedhofsruhe genussvoll aussterben.

„Kinderfreies Hotel“? Werbegag oder Waldhüter, äh, Ladenhüter? Unglaublich aber wahr: Dort wo Schopfheim (fast) am schönsten ist, meinen die Betreiber eines kleinen, feinen Hotels offensichtlich, dass Urlaub, Erholung und Genuss nur richtig schön sind, wenn die vermeintlichen Quälgeister nicht dabei, bzw, weit und breit nirgends sind. Was Mitmenschen aufbringen könnte, die Kinder als Glück begreifen, ist allerdings keine Folge von dünner Luft im hohen Bergdorf und möglicherweise damit verbundener Bewußtseinstrübungen. Denn das Angebot gibt’s auch auf Meereshöhe. Im brandenburgischen Bad Saarow will sich ein Hotel mit dem diskriminierenden Angebot auch vom Wettbewerb abgrenzen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hält Hotelangebote, die ein Mindestalter von 16 Jahren vorschreiben, allerdings für problematisch. Eine solche Regelung könnte gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßen, teilte die Stelle auf dpa-Anfrage mit. Das AGG schützt auch vor Benachteiligungen wegen des Alters. „Könnte“ – klingt ziemlich lahm. Aber Kinder haben eben keine Lobby in einer hedonistischen Gesellschaft, die auf Genuss konditioniert ist. Bleibt nur eins – mit imaginärem Stinkefinger festzustellen: „Sollen sie doch in Friedhofsruhe genussvoll aussterben, die Feinde fröhlichen Kindergeschreis.“

Popcornfressende Assis

Manchmal ist sich ja unsereins nicht sicher: Hat man einfach den Zug der Zeit verpasst? Da genießt man einen schönen Kinoabend, die Tüte Popcorn ist im Nu vertilgt, der Film nähert sich seinem Finale und schwupps, schon läuft der Abspann mit herrlich schnulzigem Indie Pop. Um uns herum. Das Müllchaos: leere Pappcontainer, Softdrinkbecher, Flaschen, Eistüten, Bonbonpapier, Popcorn unter, auf den, zwischen und neben den Sitzen. Auf gut alemannisch: „Ä Riese Sauerei.“ Erstaunte Blicke. „Mann, hab‘ Dich nicht so Alter“, scheinen sie zu sagen. Ok, ist wohl normal so für alle, den eigenen Scheiß einfach liegen zu lassen. Halt doch von gestern. Dann, auf dem Weg nach draussen am Ausgang stehen zwei freundliche Jugendliche. Sie freuen sich über die leere Tüte, die sich schließlich doch noch zu den einzelnen Flaschen im eigens von ihnen bereit gehaltenen Müllbehälter gesellt. „Normal? Na, ja für uns inzwischen schon. Wir putzen halt jetzt alles weg. Dafür sind wir angestellt, froh über den Job.“ Nach einigem Zögern fügen sie hinzu: „Na ja, schon irgendwie asozial. Aber ist halt so.“ Aha. Asozial. Ist halt …

Wintersaison auf dem Feldberg hat begonnen

2. Weihnachtstag. Dank eines plötzlichen Wintereinbruchs und trotz sonnigen Frühlingstemperaturen, waren die Pisten der frisch ausgebauten Skidestination Feldberg gut besucht. Durch das neue Parkhaus auf dem Seebuck blieb daher das allwinterliche Parkplatzchaos aus!  

Die spinnen, die Europäer.

Stimmt schon, was kümmert es ein kleines, wehrhaftes Tal in den Tiefen des Schwarzwaldes, wenn die Kommissare der europäischen Regierung wieder eine, neue verrückte Bestimmung erlassen. Aber jetzt zur Weihnachtszeit, wenn sich’s so schön gemütlich hinterm Ofen sitzt, die Buchenscheite aus den Wiesentäler Wäldern knacken und wir „ä Viertele in Ehre sürpfle“ und auf dem Tisch – noch – eine schöne Wachskerze ihr gemütlich warmes Licht verbreitet, ja, dann ganz plötzlich sind uns die Brüsseler und ihre Regelungswut doch ganz nah. Denn womöglich ist es bald vorbei mit der Gemütlichkeit. Der Ofen ist ja schon in Verruf geraten ob seiner Feinstaub-Emissionen. Jetzt soll’s laut dem Willen einiger Brüsseler Bürokraten, die offensichtlich zu wenig Arbeit haben, der Kerze an die Flamme gehen. Über vier Seiten plus fünf Seiten Anhang sind zu diesem „brennenden Problem“ offensichtlich verfasst worden. Demnach sind Sicherheitsanforderungen „für Kerzen, Kerzenhalter, Kerzenbehälter und Kerzenzubehör“ bis ins Detail festgelegt. Laut „Bild“ wird vorgeschrieben, dass Kerzen „während des Abbrennens stabil bleiben“ müssen. Außerdem müsse die Verbrennungsgefahr durch das Berühren der Kerze „so gering wie möglich gehalten werden“. Die Flamme dürfe …

Öffentliche Straßenpisser

„Männer sind Schweine“ singen die Ärzte. Ist wohl was dran – denkt sich der oder die eine, wenn er oder sie durchs Wiesental kurven. Und an der einen oder anderen Ausbuchtung der B 317 Männer sieht die Wasser abschlagen. Aber nicht etwa diskret hinter einem Baum, oder etwas abseits am Ende der Böschung. Nein, der zivilisationsmüde, schamlose oder einfach ungehobelte Mann stellt die Stange Wasser direkt neben, hinter oder vor dem Auto ins Eck. Vielleicht pisst er ja sogar direkt an den Reifen. Aber so genau will man’s dann gar nicht mehr wissen. Schließlich gab’s vor kurzem ein „Nahpiss-Erlebnis“: Wollte doch tatsächlich am helllichten Tag ein vom Drang Geplagter seine Notdurft in der heimischen Garageneinfahrt verrichten. Der zugegebenermaßen nicht zitierfähige Zuruf aus dem Küchenfenster hat Schlimmeres verhindert. Es stimmt schon, das Zusammenleben wird zunehmend schwieriger, wenn der Konsens darüber verloren geht, was sich gehört und was nicht. Aber machen wir es nicht unnötig kompliziert und sagen’s kurz und bündig: „Verpisst Euch, ihr öffentlichen Strassenpisser“.

Hundemäßige Sauerei …

Zugegeben: Vermintes Terrain. Denn die Lobby der Hundebesitzer ist deutlich besser vernetzt als die des Kinderschutzbundes. So stelle man sich vor, was los wäre, wenn jedes Kind am Wegesrand im Walde, oder im Stadtpark, oder auf dem Schulparkplatz … na ja, Sie wissen schon. Doch wenn Struppi, Pacco oder Leila für große Hunde müssen, dann ist das absolut ok. Die können einfach nicht anders, die Armen. Und Herrchen und Frauchen wollen auch nicht so weit laufen. Mal ehrlich, schließlich ist es ja auch verdammte Elternpflicht, seinem Nachwuchs die Hundescheiße aus den Schuhsohlen zu kratzen. Und Katzenscheiße im Sandkasten oder im heißen Sand des Beachvolleyball-Platzes – na, ja wer wird denn auch so ein Spießer sein. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Weil es auf der nach oben offenen Skala der Rücksichtslosigkeit (oder ist es … ?) offensichtlich immer weiter nach oben geht, findet man auf den einschlägigen Gassi-Pisten des Wiesentals jetzt immer öfters schöne orangebunte Plastiksäckchen. Manchmal verschämt hinter einer Himbeerstaude, manchmal ganz majestätisch auf einem Stein. Da liegen sie dann. Und wenn sie keiner wegräumt, noch …