Manchmal könnte man, … Na, ja, also natürlich nur so vor dem geistigen Auge. Aber spätestens wenn die Kreisräte am 5. April 2017 bei ihrer Sitzung eine Vorentscheidung für den Klinikstandort Lörrach gefällt haben, wird wohl allen Bürgerinnen und Bürgern nördlich und östlich des Steinener Kreisels die Galle steigen. Nicht weil ein Mehrheitsentscheid gefällt wurde, über den man durchaus kontrovers streiten kann. Nicht weil wohl überlegte Argumente für den einen oder den anderen Standort sprechen. Auch nicht, weil eine gezählte und gefühlte Minderheit nicht mit dem Beschluss der Mehrheit leben könnte. Sondern weil alle miteinander von gewieften Taktikern für dumm verkauft wurden. Denn die Diskussion um den künftigen Standort wurden von Anfang an unredlich geführt, ebenso wie das Procedere undurchsichtig geblieben ist.
Lörrach und seine politischen Vertreter wollten von Anfang an den Standort Lörrach. Aber anstatt Interessen als solche zu formulieren, ließ man eine „Matrix“ erstellen – mit der parallel kommunizierten Fassade eines wie auch immer definierten „objektiven Verfahrens“. Neudeutsch würde das „fake“ oder „alternative Fakten“ heißen. Denn dieses objektive Verfahren hat es nie gegeben. Vielmehr wurde die „Matrix“ in der Bewertung manipuliert – und alle haben es gemerkt (Übrigens ein schönes Wortspiel für die Älteren unter uns – seinerzeit ging es im Kultfilm „Matrix“ auch um die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit).
So hinterlässt dieser plumpe Hütchentrick im Spiel um den künftigen Klinikstandort bei vielen Bürgerinnen und Bürger ganz einfach den Eindruck: Das war und ist ne‘ linke Nummer. Und so wird übrigens auch ein künftiger Patient fühlen, der – sagen wir aus dem Fischenberg im kleinen Wiesental – für einen dringenden Eingriff nach Lörrach gondeln muss. Er wird nicht einsehen, warum er weniger zählt als ein Patient aus der „mathematischen Mitte der Wohnbebauung“.