Trachtenkapellen von Aitern und Oberried begeistern das Publikum
Aitern (hf). Mit einem Doppelkonzert der Trachtenkapellen aus Aitern und Oberried bescherte die Kapelle aus Aitern im Jahr ihres 50-jährigen Jubiläums ihren treuen Anhängern Blasmusik vom Feinsten. In ihrer Begrüßung hatte die Vorsitzende Manuela Kohler den Gästen ein Konzert mit abwechslungsreichen Titeln versprochen, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei sei. Der gewaltige Applaus des Publikums nach dem von beiden Trachtenkapellen gemeinsam gestalteten grandiosen Finale zeigte, dass sie nicht zu viel versprochen hatte.
Die Trachtenkapelle Aitern unter der bewährten Leitung von Reinhard Schelshorn eröffnete mit der böhmisch-mährischen Polka „Ein halbes Jahrhundert“, passend zum Jubiläum des Vereins. In der folgenden Komposition „Crith Mohonadh“ entführten die Musiker ihr Publikum zu einer musikalischen Stimmungsreise nach Schottland. In eindrücklichen Klangbildern wurden die einsame Hochlandschaft, die rauen Bedingungen des Lebens in Schottland und die Fröhlichkeit ihrer Menschen lebendig. Dann setzte das Orchester zum ersten Höhepunkt an. Im besten Big-Band-Sound intonierte das Aktivorchester das Robbie-William-Medley „Let me entertain you“, dem die Register der Saxophone und Trompeter mit brillanten Solo-Einlagen weitere Glanzlichter aufsteckten. Das folgende Potpourri „Frankonickà“ hatte Reinhard Schelshorn bewusst mit ins Programm genommen, um allen seinen Registern die Möglichkeit zu geben, mit kurzen Solo-Einlagen ihr Können ins beste Licht zu rücken. Die Begeisterung im Saal zeigte eindrücklich, dass dieser Titel ganz nach dem Geschmack des Publikums war. Mit „Mykonos“ von Johan Nijs ging die musikalische Reise weiter nach Griechenland, um im Wilden Westen mit einem Medley der Filmmelodien Ennio Morricones zu enden. Das Publikum war begeistert und ließ die Musiker erst nach einem schmissigen Marsch als Zugabe von der Bühne.
Im zweiten Teil des Konzertabends schlug Christoph Schönstein, der musikalische Leiter der Trachtenkapelle Oberried ein anderes Kapitel zeitgenössischer Blasmusik auf. Unter dem Thema „Tänze“ wirbelten die „Oberrieder“ –bildlich gesprochen – durch die Belchenhalle. Mit durchgängig machtvollem Big-Band-Sound gewannen die Trachtenmusiker aus Oberried schnell die Herzen der Gäste und wurden von Anfang an mit herzlichem Beifall belohnt. Nachdem „Spanischen Marsch“ und dem „Blue Tango“ zu Beginn setzten die Musiker mit der „Laubener Schnell-Polka“ einen ersten Höhepunkt, der Jubel im Saal auslöste. Auch durchaus Neues war im Auftritt der Trachtenkapelle zu entdecken. Im Medley „Charles Chaplin“ waren Themen aus den Filmen des großen Künstlers, der alle seine Filmmusiken selbst komponiert hat, zu hören, in dem sich balladenhafte Sequenzen mit musikalischen Stimmungsbildern bis hin zu Ragtime-Impressionen zu einem beeindruckenden Ganzen verbanden. Im Titel „Floral Dance“, 1911 von der Pianistin und Geigerin Katie Moss komponiert und 1970 für Brass Band arrangiert, präsentierte Christoph Schönsteineine weitere musikalische Entdeckung, die mit viel Applaus aufgenommen wurde. Auf der Schlussgeraden drehten die Musiker noch einmal richtig auf und brachten mit dem Mambo aus der Westside-Story und der „Simple Gift“-Melodie aus dem Tanztheater „Lord of the Dance“ gewaltigen Schwung in den Saal. Dass bei den Oberrieder Musikern immer noch Steigerungen möglich sind, stellten sie unter Beweis als sie bei den Zugaben Jacques Offenbachs „CanCan“ und als mitreißendes Schlussstück „Rock around the Clock“ erklingen ließen.
In einem grandiosen Finale, bei dem beide Trachtenkapellen miteinander musizierten, fand dieses Jubiläums Doppelkonzert einen großartigen und würdigen Abschluss. Der letzte Titel, das Badnerlied, bei dem auch das Publikum kraftvoll mit einstimmte, war ein überzeugendes und stimmungsvolle Bild, in dem die enge Verbundenheit zwischen den befreundeten Musikern und dem Publikum eindrücklich zum Ausdruck kam.