Gesellschaft & Politik, Lokales
Schreibe einen Kommentar

Der einzige Kandidat wünscht Transparenz und eine belebte Innenstadt

Interview mit Peter Palme, Bürgermeisterkandidat für Zell im Wiesental

Peter Palme ist der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Zell im Wiesental am kommenden Sonntag, 22. Oktober. Unter dem Motto „Zell im Herzen. Zukunft im Blick.“ Möchte er einige Projekte umsetzen. meinwiesental sprach mit ihm über seinen Beweggrund sich zu bewerben, über seine Wünsche, Ziele und Herausforderungen.

1) Herr Palme, was hat Sie dazu bewegt sich als Bürgermeister für Zell zu bewerben?
Ich bin Zeller aus ganzem Herzen, komme nach vielen Jahren Berufsleben im Raum Stuttgart und in Südeuropa wieder in meine Heimat zurück. Vermutlich können Sie nachvollziehen, dass nach 20 Jahren in einem Unternehmen der Gedanke aufkeimt, noch einmal etwas ganz anderes beruflich zu unternehmen.
Einige Zeit suchte ich nach einer neuen Herausforderung und entschied mich, eine berufliche Veränderung zu wagen. Die letzten Jahre haben meine Partnerin Vera Noy und ich annähernd jedes Wochenende in Zell verbracht. Dies hat uns noch intensiver und emotionaler mit Zell und meiner Heimatregion verbunden. Die Bürgermeisterwahl 2017 und dazu erfolgende Ermunterungen aus dem Freundeskreis festigten den Entschluss, mich für dieses Amt zu bewerben.

2) Sie kommen aus Zell, haben aber die vergangenen Jahre lange nicht in Zell gelebt. Wie groß ist dennoch Ihr Bezug zur Stadt Zell?
Dies ist korrekt. Ich bin hier geboren und habe meine Kindheit und Schulzeit in Zell und im Wiesental verbracht und in Zell und Gresgen gelebt. Ich habe inklusive meines Studiums zwar 34 Jahre während der Woche in Stuttgart gelebt und gearbeitet. Die Wochenenden haben wir fast ausnahmslos in Zell verbracht. So wurde im Laufe der Zeit auch für meine Partnerin, die ursprünglich vom Niederrhein kommt, Zell die zweite Heimat. Die letzten 15 Jahre benötigten meine Eltern viel Unterstützung. Diese Zeit hat uns sehr geprägt und in dieser Zeit haben wir den Entschluss gefasst, nach Zell zurückzukehren. Natürlich konnten wir hier auch unseren Hobbys Wandern, Radfahren und Fotografieren nachgehen und haben viele Freunde hier.

3) Was qualifiziert Sie als Bürgermeister?
Ich bringe viel Erfahrung im Bereich Management, Finanzen, Projektleitung, Mitarbeiterführung und Organisation/Kommunikation für das Tätigkeitsfeld eines Bürgermeisters mit.
Ebenso meine ich, ein hohes Maß an Sozialkompetenz mitzubringen, was es mir erleichtert, auf Menschen zuzugehen und auch mit Mitarbeitern umzugehen und diese zu führen.
Aber ich muss mich als – wie man so schön sagt – Quereinsteiger in die Bereiche der öffentlichen Verwaltung einarbeiten.
In jedem Fall werde ich mit Herz, Verstand und Hand die Herausforderung dieses Amtes engagiert angehen.

4) Wie empfinden Sie es, dass Sie der einzige Kandidat in Zell sind?
Es ist schade, dass es keine weitere Kandidatur gegeben hat. Ich hatte mich darauf eingestellt und bis zum Schluss noch mit einem weiteren Kandidaten gerechnet. Es waren viele Namen immer wieder im Gespräch.

5) Sie sind der einzige Kandidat, machen aber trotzdem einen großen Wahlkampf mit Plakaten und Gesprächen, einer Wahlhomepage und vielem mehr…. Warum?
Ich möchte möglichst viele Bürger in Zell ansprechen und mich ihnen vorstellen. Dies bin ich den Zellerinnen und Zellern schuldig. Die Bürger sollen wissen, wer sich um das Bürgermeisteramt bewirbt, und welche Vorstellungen und Ziele ich mitbringe. Deswegen bin ich auch auf Facebook, um einen Kontakt zur jüngeren Generation zu bekommen. Speziell hier ist die Resonanz sehr positiv.
Allerdings spreche ich aufgrund der fehlenden Konkurrenz heute nicht mehr von Wahlkampf, sondern von Bürgergesprächen. Der Bürger hat nicht die klassische Auswahl zwischen mehreren Kandidaten. Mein Ziel ist es, trotz dieser ungewöhnlichen Situation möglichst viele Bürger davon zu überzeugen, am kommenden Sonntag zur Wahl zu gehen.

6) Wo sehen Sie die größten Baustellen in den kommenden Jahren in Zell?
Es wurden vom Gemeinderat in den letzten Monaten viele neue Projekte in die Wege geleitet. Beispiele hierfür sind für Zell so wichtige Projekte wie z. B. die Umstrukturierung der Realschule, den Neubau des Ü3-Bereichs, die Schwimmbadsanierung, die Realisierung der Feuerwehrgaragen in den Ortsteilen oder die Umgestaltung des Bahnhofumfeldes. Diese müssen nun zeitnah umgesetzt werden. Das Großprojekt Realschule Zell muss nun im Detail geplant und die Finanzierung sichergestellt werden. Zells Finanzkraft ist nicht gut. So werden uns die Hände für weitere Projekte sicher gebunden sein.

7) Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit als Bürgermeister setzen?
Außer der bereits genannten Umsetzung der geplanten und begonnenen Maßnahmen können wir aus finanzieller und aus personeller Sicht momentan keine Großbaustellen aufreißen. Dies wäre nicht zu stemmen. Es ist momentan verfrüht, hier einen detaillierten Ausblick auf die kommenden Jahre zu geben. Unter den Nägeln brennt mir eine Belebung und Verschönerung unserer Innenstadt.
Ein Schwerpunkt wird sein, die Kommunikation auszubauen. Es muss transparent sein, warum die Stadt bestimmte Entscheidungen trifft.

8) Was sehen Sie als größte Herausforderung in der Arbeit als Bürgermeister an?
Die große Herausforderung wird sein, mit den beschränkt vorhandenen Finanzresourcen die notwendigen Investitionen zu stemmen. Hier wird es zusammen mit dem Gemeinderat schwierige Abwägungsentscheidungen geben, so dass nicht alle Wünsche und Anliegen erfüllt werden können. Aber das muss transparent geschehen, so dass die Bürger die Entscheidungsfindung nachvollziehen können.

9) Was wünschen Sie sich für die Stadt Zell für die Zukunft?
Ich wünsche mir eine Entwicklung, die sich an meinem Wahlmotto orientiert:

Zell im Herzen. Zukunft im Blick.

Ich wünsche mir ein weiterhin lebhaftes, liebenswertes, von den Bürgern mitgestaltetes, weltoffenes und tolerantes Zell. Ich hoffe, dass es uns gelingt, viele junge Zeller, die Abwanderungsgedanken haben, in Zell halten zu können und, dass wir die Möglichkeit schaffen können, dass weitere Familien von uns als Wohnstadt überzeugt werden können und wir diesen den notwendigen Wohnraum oder Bauplätze bieten können.
Gleichfalls wünsche ich mir weiterhin viele Bürger, die ehrenamtlich in unseren Vereinen tätig sind, und die Belange unserer Stadt und unserer Jugend unterstützen.
Für die nähere Zukunft wünsche ich mir eine Belebung unserer Innenstadt, die es uns ermöglicht, dort wieder vermehrt einkaufen und verweilen zu können. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Zeller mit Vorschlägen und Ideen dazu beitragen würden.

Infos zur Person:

Peter Plame ist 1963 geboren und ist in Zell aufgewachsen. 1973 zog er nach Gresgen. Er ging zuers aufs Gymnasium Schopfheim und dann aufs Gymnasium Schönau, wo er sein Abitur machte. An der Universität Stuttgart schloss er sein Studium als Technischer Diplom-Kaufmann ab, 18 Jahre lang war er als Führungskraft in einem Stuttgarter Großhandelsunternehmen im Baugewerbe tätig. Er ist unabhängig und parteilos.

Flyer von Peter Palme: http://www.peter-palme.de/wp-content/uploads/Peter-Palme_Flyer.pdf
Homepage von Peter Palme zur Bürgermeisterwahl: http://www.peter-palme.de/

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.