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Sozialstation Schopfheim übernimmt die Nachbarschaftshilfe von der Diakonie

Regelung gilt ab September 2016 – Sozialstation will die Mitarbeiterinnen von der Diakonie übernehmen

Schopfheim (hf). Bei einem gemeinsamen Pressetermin informierten die Vertreter des Diakonischen Werks und der Sozialstation-Diakoniestation-Schopfheim eV, dass ab September des Jahres die Nachbarschaftshilfe, die bislang vom Diakonischen Werk erbracht wurde, neu von der Sozialstation Schopfheim erbracht wird. Mit dieser Regelung, über die von den beiden Institutionen schon seit Jahren gesprochen wird, soll den veränderten Rahmenbedingungen Rechnungen getragen und die Nachbarschaftshilfe weiterhin verlässlich und professionell gestaltet werden. Der Wermutstropfen: die Nachbarschaftshilfe wird für die Empfänger ab dem kommenden Jahr wohl „deutlich teurer“ werden, wie Georg Schenk, Geschäftsführer der Sozialstation, anmerkte.

Auslöser für den jetzt vollzogenen Schritt waren verschiedene Faktoren. Die Nachbarschaftshilfe bei der Diakonie ist seit vielen Jahren eine stark nachgefragte Leistung, für die Karin Racke, stellvertretende Geschäftsführerin im Diakonischen Werk des Landkreises, weiterhin einen sehr hohen Bedarf sieht. „Aber wir müssen auch sehen, dass das Diakonische Werk den steigenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann“, erläuterte Karin Racke. Die Veränderung in den gesetzlichen Rahmenbedingungen, der Umstand, dass Bärbel Bauer, die jetzige Einsatzleiterin der Nachbarschaftshilfe, in den Ruhestand geht , sowie die Aufgabe der hauswirtschaftlichen Dienste bei der AfA gGmbH (Arbeit für Alle), bei der vier Mitarbeiterinnen der Nachbarschaftshilfe fest angestellt waren, machten eine Neuorientierung notwendig. „Wir sind daher sehr froh, dass wir mit der Sozialstation einen kompetenten und verlässlichen Partner finden konnten, der den Dienst ebenfalls mit einer christlichen Grundhaltung weiter führt“, so Karin Racke weiter.

In der vergangenen Woche hat die Mitgliederversammlung des Sozialstation-Diakoniestation –Schopfheim eV einstimmig dem Konzept zur Neueinrichtung der Nachbarschaftshilfe bei der Sozialstation und der Einstellung von Monika Bringe als Einsatzleiterin zugestimmt. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ehrenamtlichen Helfer der Nachbarschaftshilfe wurden im Anschluss informiert. Die Sozialstation hat angeboten, alle Mitarbeiter zu übernehmen und künftig nach Tarif zu entlohnen. Das bedeutet aber auch, dass der bisherige Stundensatz für die Nachbarschaftshilfe von 16,88 Euro und zusätzlich 3 Euro Materialkostenbeitrag für die Zukunft nicht mehr zu halten sein wird. „Wie genau die Kostenstruktur sein wird, können wir im Augenblick noch nicht sagen“, so Georg Schenk von der Sozialstation. „Wir kalkulieren noch. Sicher ist: es wird deutlich teurer.“

Helfried Heidler, 1. Vorsitzender des Sozialstation-Diakoniestation-Schopfheim eV, machte deutlich, dass es für die Sozialstation ein seit langem diskutierter Schritt hin zu einem professionell aufgestellten Pflege-Dienstleister ist. Für die Kunden werde eine professionelle Struktur geschaffen, die von administrativem Beiwerk entlaste. „Das Diakonische Werk kann Leistungen gegenüber haben-sie-zu-diesen-thema-eine-eigene-meinung-meinWiesentalden Pflegekassen nicht direkt abrechnen“, erklärte er. Die Sozialstation kann das und verfügt über Erfahrung mit einer Abrechnung von Leistungen gegenüber den verschiedenen „Töpfen“, aus denen Leistungen finanziert oder unterstützt werden. „Wir werden einen Beratungsdienst einrichten, die Kunden und ihre Angehörigen über die verschiedenen Leistungen und deren Finanzierung sachkundig überführ und auch die konkrete Abrechnung durchführt“, so Helfried Heidler weiter. Die Anpassung der Sozialstation an die veränderten Gegebenheiten stelle auch die strukturelle Vorbereitung für die Herausforderungen der Zukunft dar. Denn die Sozialstation wolle künftig auch weitere Betreuungsangebote anbieten, wie zum Beispiel Angebote für Menschen mit Demenz. „Die Versorgung der Patienten / Kunden aus einer Hand vereinfacht Absprachen und lässt eine optimalere Beratung und Versorgung zu“, betonte der Vorsitzende.

Die Übernahme der Nachbarschaftshilfe erfolgt offiziell zum 1. Januar 2017. Ab dem 1. September dieses Jahres bis Jahresende wird die Nachbarschaftshilfe übergangsweise schon in der neuen Struktur der Sozialstation, aber noch unter den alten Konditionen weitergeführt.

 

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