(Schopfheim) Den Generationenwechsel gab es eher nicht, aber dennoch starten die Bündnis 90/Die Grünen Schopfheims mit einem komplett neuen Team in den Bundestagswahlkampf 2017 bzw. ins Transportieren und Gestalten grüner Politik hier in die Region und in Schopfheim. Immerhin konnte der Ortsverband, der die politische Verwaltungsgemeinschaft Schopfheim, Maulburg, Hausen und Hasel umfasst, auch noch gleich zwei urgrüne interne Forderungen verwirklichen: der neue Vorstand besteht aus einer Frau und einem Mann und beide stehen zumindest aktuell auch für die Trennung von Amt und Mandat.
Bevor es jedoch zur Wahl kam lieferten die langjährigen Vorstandssprecher Michael Straub und Ernes Barnet in ihren Berichten ein Kaleidoskop ihrer bzw. des Ortsverbandes Aktivitäten und Highlights während ihrer langen Zeit als Sprecher. Fast fünf Wahlperioden ließen die beiden Revue passieren und erinnerten u.a. an das grüne Citybuskonzept , die Aktion zum Erhalt der Bäume in der Bahnhofstrasse, den unermüdlichen Einsatz für Tempo 30 innerhalb der Stadt und den Ortsteilen, das Engagement für Schwimmbad und den Oberfeldplatz. Dass dabei die Arbeit für die bundes- und landespolitischen Themen etwas zu kurz kam, gaben die beiden zu, wiesen aber auch darauf hin, dass wohl nicht zuletzt auch die gute Fraktionsarbeit einerseits für die herausragenden Landtagswahlergebnisse der Grünen in Schopfheim sorgte, die Grünen wurden stärkste Partei in Schopfheim in 2016, andererseits den Sprung von 3 auf 5 Sitze bei der Kommunalwahl 2014 bewirkte. Das sahen die anwesenden Mitglieder schließlich genauso und entlasteten auf Antrag von Wahlleiter Josef Essert die langjährigen Vorstände einstimmig. Dr. Uwe Gerber sprach im Namen und unter dem Applaus der Runde ein großes Danke schön aus verbunden mit der Hoffnung auf weiteres Engagement der nun teilweise aufgabenmäßig Entlasteten innerhalb des Ortsverbandes. Hiermit war nun der Weg frei für die beiden KandidatInnen für die Vorstandsposten, sich den Mitgliedern vorzustellen.
Sabine Imping, gebürtige Schopfheimerin und in Langenau wohnend, engagierte sich im Ortsteil bei den damaligen Geruchsbelästigungen durch die Deponie Scheinberg und setzte sich vor Jahren zusammen mit vielen Betroffenen für die erste Temporeduzierung für die Ortsdurchfahrt ein. In Schopfheim engagierte sie sich in der BI zum Erhalt der Alten Uehlin Häuser und erarbeitete auch mit Grünen aus Schopfheim ein Konzept für eine mögliche Nutzung. Es sind die kommunalpolitischen Themen, die sie als gebürtige Schopfheimerin bewegen und für die sie sich im Rahmen der neuen Aufgaben hauptsächlich einbringen möchte.
Roland Matzker, seit drei Jahren mit seiner Familie in Schopfheim lebender selbstständiger Unternehmer, sieht sich durch die Arbeit der Fraktion in Schopfheim motiviert, sich parteipolitisch einzubinden. Die Verkehrssituation, sowie das große Thema Stadtentwicklung, bewegen den Neu-Schopfheimer. Der aus der Nähe Sinsheims stammende Kandidat sammelte bereits dort kommunalpolitische Erfahrungen.
Da es keinen Kassiererposten zu wählen gab, wurden gemäß grünem Statut zunächst Sabine Imping und im nächsten Wahlgang Roland Matzker jeweils in geheimer Wahl einstimmig zu neuen Vorstandsmitgliedern des Ortsverbandes Schopfheim gewählt . „Wir haben schon im Vorfeld festgestellt, dass wir ein gutes Team sein werden“, bedankte sich Roland Matzker und Sabine Imping ergänzte „aber wir hoffen dennoch auf die Unterstützung der beiden Vorgänger. Ihre langjährige Erfahrung und ihr umfangreiches Netzwerk sind für die anstehenden Aufgaben weiterhin sehr wertvoll“. Überhaupt werde es eine enge Zusammenarbeit mit der Fraktion geben. Beide möchten mit ihrem Engagement die Fraktionsmitglieder in ihrer Arbeit unterstützen. Ebenso stehe der verstärkte Kontakt zu den Bürgern und die Gewinnung von neuen Mitgliedern auf der Agenda.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde die Planung der Veranstaltungen und Aktionen zur Bundestagswahl thematisiert und dem Kandidaten Gerhard Zickenheiner eine breite Unterstützung versprochen.
Der am Vorabend in den benachbarten Ühlinhäusern stattgefundene Brand beschäftigte alle Mitglieder und steckte vor allem Gemeinderat Jürgen Fremd, als unmittelbar betroffener Anwohner, noch in den Knochen. Für ihn, aber auch für die anderen Grünen, ist es jedoch keineswegs ausgemachte Sache, dass nun diese historischen und das Stadtbild prägenden Gebäude ein für allemal verschwinden sollen. Die vom Gemeinderat beschlossene Vorstellung bezüglich Erhalt und Konzeption dürfe nicht Hals über Kopf über Bord geworfen und einem gesichtslosen Neubau geopfert werden. Es gilt nun objektiv alle Fakten zusammen zu tragen, diese zu prüfen und dann in Ruhe zu entscheiden. Die Verwaltung und der Gemeinderat haben mit der jahrelangen mangelnden Sicherung bzw. Nichtvermietung der Häuser leider auch schlechte Vorarbeit geleistet. Verbunden mit dem Dank und der Hochachtung für das schnelle Eingreifen der Feuerwehr und allen beteiligten Hilfsorganisationen, hoffen die Ortsverbandsmitglieder dass den geschichtsträchtigen Häusern nach so vielen Jahren des Abwartens noch eine Chance für einen Wiederaufbau gegeben wird.
Eine Mitteilung des Bündnis 90/Die Grünen Schopfheims