Bürger eingeladen bei den Projekt-Workshops mitzumachen
Kleines Wiesental (hf). Mit mehr als hundert Teilnehmern wurde am Donnerstag in Wieslet das ELR-Projekt „Neue Ortsmitte Wieslet“ gestartet. Bürgermeister Gerd Schönbett, Ortsvorsteher Heinz Eichin und Planer Donato Acocella zeigten sich hoch erfreut über das unerwartet hohe Bürgerinteresse. Der ganze weitere Projektverlauf soll mit starker Bürgerbeteiligung durchgeführt werden, erklärte Gerd Schönbett und lud alle interessierten Bürger in, sich an den entsprechenden Workshops zu beteiligen. Für den ersten Workshop am 8. November meldeten sich bereits 35 Bürger an.

„Podium“ von links
Ortsvorsteher Heinz Eichin, Hauptamtsleiterin Claudia Brachlow, Bürgermeister Gerd Schönbett und Planer Donato Acocella
In einer kurzen Einleitung beschrieb Heinz Eichin den Auslöser für das neue Projekt. Die bestehende Halle in Wieslet wurde Anfang der fünfziger Jahre von den ortsansässigen Vereinen in Eigenleistung gebaut. Schon seit 2003 wird über einen Ersatz für die Halle diskutiert, da diese zwar strakt benutz wird, in vielen Bereichen aber nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Bislang war ein Ersatz aber aus finanziellen Gründen nicht möglich.
Durch die Anerkennung als ELR-Schwerpunktgemeinde bestehe nun die Möglichkeit, für Wieslet eine neue Ortsmitte zu planen, mit der generell die Bedürfnisse der Bürger in einem neuen Entwurf in Angriff genommen werden können. Es gehe im Grunde darum, auf den gemeindeeigenen Grundstücken in Wieslet neue Lösungen für eine Halle, für Kleinkind- und Seniorenbetreuung wie für die Verkehrsführung im Dorfkern und die Schaffung einer befriedigenden Parkplatz-Situation zu finden. Gerd Schönbett betonte, Ziel sei, das Potential des Ortsteils Wieslet zu nutzen und Lösungen zu schaffen, die auch der Gesamtgemeinde zugutekommen.
Planer Donato Acocella ging auf den konkreten Projektverlauf und die Bürgerbeteiligung ein. „Entscheidend ist, was Sie als Bürger klar sagen, was Sie haben wollen“, erläuterte er. Dabei sei wichtig, dass alle Wünsche geäußert und in den Workshops besprochen werden. Der Gemeinderat werde in einem eigenen Workshop aufnehmen, welche Wünsche aus Sicht der Gesamtgemeinde bestehen. Das soll bis Jahresende erfolgt sein. Für das weitere Verfahren sprach sich Donato Acocella mit Nachdruck für einen städtebaulichen und architektonischen Wettbewerb aus. „Für Sie ist entscheidend, dass Sie eine bestmögliche Lösung für Ihre neue Ortsmitte bekommen. Immerhin entscheiden Sie über die Zukunft Ihres Dorfes für die kommenden 50 Jahre“, betonte der Planer.
Eine ganz grobe Projektplanung sieht vor, dass nach den Workshops in 2016 die Ausschreibung für einen städtebaulichen Wettbewerb im Verlauf des Jahres 2017 erfolgen und die Bürger über die Ergebnisse im Herbst 2017 informiert werden sollen. Daran anschließen wird sich ein architektonischer Wettbewerb im Jahr 2018/2019.
In der Diskussion wurde verschiedentlich nach den für das Projekt geltenden Restriktionen gefragt. Seien es „Deckel“ für die Kosten oder die Förderung, seien es baurechtliche Beschränkungen. „Es ist nicht förderlich, wenn über Restriktionen gesprochen wird, bevor die Ideensammlung angefangen hat““, erklärte Donato Acocella. „Sie müssen sagen, wie Ihr Dorf in Zukunft aussehen und ausgestaltet werden soll. Wenn es Restriktionen gibt, werden wir sie früh genug erkennen und gemeinsam entscheiden, wie wir damit umgehen wollen.“