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Polit-Kabarett mit vollem Körpereinsatz

Volkmar Staub lässt die Festhalle Weitenau beben

Steinen-Weitenau (hf). Mit dem Auftritt von Volkmar Staub haben die Aktiven der Kulturaktion 90 aus Weitenau ihren Gästen einen Polit-kabarett-Abend erster Güte beschenkt. Der Künstler aus Brombach zog bei seinem Programm „Ein Mund voller Staub“ alle Register seines mitreißenden Könnens und schreckte auch vor vollem Körpereinsatz nicht zurück. Das Publikum feierte den Künstler mit begeisterten Ovationen.

polit-kabarett-mit-vollem-koerpereinsatz-volkmar-staub-rockEr stamme aus der Generation der „falschen Fuffziger“, die nie so recht wahrgenommen worden war, eröffnete Volkmar Staub seinen Zuhörern und attackierte auf dem Weg durch sein Leben alles, was schräg erscheint und es verdient attackiert zu werden. Es ging los mit Fragender Steuerhinterziehung und der Haltung von Wolfgang Schäuble, der den Erwerb von Steuer CDs verteidigte. Auch der Name seiner Partei beginne doch schon mit „CD“, räsonnierte Schäuble/Staub, und es sei doch kein Problem, wenn so eine Steuer-CD mehr Angst und Schrecken verbreitete als die letzte Scheibe von Bushido. Schon mal in der Tagespolitik schwenkte Staub schnell zur Flüchtlingsfrage und dem „grenzdebilen Seehofer“ um. „Wenn wir alle Wirtschaftsflüchtlinge ausschaffen, was machen wir dann mit den Ossis“, fragte er ins Publikum. Um zu Frauke Petry und der AfD überzugehen und mit kräftiger Unterstützung des amüsierten Publikums den Song „Dumpfbacke, Dünnbrettbohrer, Dummkuh – abwählen“ anzustimmen.

Apropos: Winfried Kretschmann hat einen Siegerlitten, kommentierte der Künstler, und ließ den Ministerpräsidenten in einer Rede an seine Bürger erläutern: „Eine Ampel wäre mir am liebsten gewesen, aber die FDP wollte nicht. Da haben wir die gelben Säcke halt an der Straße stehen gelassen.“ Aber der Wolf sei halt kein Wolf, sondern eher ein Kläffer aus einem Fix-und-Foxi-Heftchen, mit dem man nun leben müsse. Und schon war man bei der FiFa. Diese Affäre kommentierte Volkmar Staub mit seinem „Jail-House-Rock“ inklusive Tanzeinlage.

In einer eindrücklichen Ansprache an seine roten Brüder sprach dann Winnetou-Staub den SPD-Genossen ist Gewissen. Viele große Häuptlinge seien voran in die ewigen Jagdgründe gegangen, hielt Winnetou fest. Und er selbst habe den roten Brüdern über Jahre hinweg immer gerne aus der Apatsche geholfen. Aber seit  die Brüder sich Sitting Red Bull Gabriel, diese geistige Pygmäe,  zum Häuptling gewählt hätten, sei es mit seiner Geduld zu Ende. In allen Bereichen der Politik spreche der Häuptling mit gespaltener Zunge. „Und man kann Grizzly-Kacke so bunt anmalen wie man will – es bleibt doch Bärenscheiße“, polterte Winnetou und kündigte an, dass die roten Brüder nicht mehr auf seine Unterstützung rechnen könnten, solange Sitting Red Bull-Shit sie anführe.

Im weiteren Bericht aus Staubs Leben erfuhren die Gäste viel aus dem sexuell befreiten Leben in Wohngemeinschaften, von den Nöten der Männer in der Frauenbewegung, dem Verhältnis von Beatles- und Stones-Anhängern in der Relation zur holden Weiblichkeit. Viele im Publikum kannten die Beschreibungen auch aus eigener Erfahrung und reagierten mit laustarker Begeisterung. Zur grassierenden Esoterik- Welle kommentierteStaub. „Esoterik in der Gesellschaft ist wie Rotwein im Flokati – man kriegts nicht mehr raus.“ Natürlich durfte auch der Seitenhieb auf Vegetarier und Veganer nicht fehlen – „alles Salatisten“. Volkmar Staub beschloss sein Programm mit einem wehmütigen „Energiewende-Blues“.  Es gibt so viele Dinge, die schief laufen heißt es in dem Song. „Man kann das alles ändern, aber mir fehlt einfach die Energie.“

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