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Neubau Retentionsbodenfilter GE „lm Lus-West“

Regenwasserbehandlung. Bauabschnitt, Retentionsbodenfilter, Bepflanzung

Zur Verbesserung der Gewässerqualität beginnt die Stadt Schopfheim im Februar 2018 mit dem Bau eines Retentionsbodenfilters für die Regenwasserbehandlung des Gewerbegebiets „lm Lus-West“. Das ca. 1,5 Millionen Euro teure Projekt hat eine Bauzeit von 8 Monate, und soll im September 2018 fertiggestellt sein.

Die Bauleistungen beinhalten folgende Bereiche:

  1. Titel – Regenwasserbehandlung: Der Titel 1 umfasst die Herstellung eines Zulauf-/- Trennbauwerkes, eines Ablaufbauwerkes, den Bau des Retentionsbodenfilters einschließlich der Erdarbeiten für einen Damm und die Stahlbetonarbeiten für Einfassungswände und Beschickungsrinne, den Kanalbau sowie die Einzäunung der gesamten Anlage.
  2. Titel – Gehölzpflanzung: Dieser Titel enthält die Begrünung des Retentionsbodenfilters einschließlich der Nebenflächen. Es werden standortgerechte Gehölze verwendet, die Ansaatmischungen enthalten Kräuter und Wildblumen. Die Gehölzpflanzungen sind auch entlang des naturnahen neu angelegten Gewässerbettes des Schlierbachs vorgesehen.

ln einem weiteren Leistungsbereich werden die Arbeiten für die technische Ausrüstung der RegenwasserbehandIungsanlage vergeben.

Der Standort des Retentionsbodenfilters befindet sich am Westrand des Gewerbegebiets „lm Lus-West“ am Südufer des Schlierbaches. Hier befindet sich bereits der Auslass der Regenwasserkanalisation des Gewerbegebiets.

Die Planung und Bauoberleitung obliegt der BIOPLAN lngenieurgesellschaft mbH aus Sinsheim. Das lngenieurbüro zeichnet sich durch ein fundiertes Wissen und vielfältige Erfahrung auf dem Gebiet der Regenwasserbehandlung, insbesondere der Planung und dem Bau von Retentionsbodenfiltern“ aus.

Ergänzt werden die lngenieurarbeiten durch das lngenieurbüro Planungsbüro Süd-West GmbH aus Lörrach, das die Leistungen der örtlichen Bauüberwachung übernimmt.

Bei einem Retentionsbodenfilter handelt es sich um ein ingenieurtechnisches Bauwerk. Bodenfilter reduzieren durch Filtration, Sorption, Abbau und Fällung partikuläre und gelöste Wasserinhaltsstoffe bei der Bodenpassage aus dem Abwasser der Haushalte bzw. aus dem Regenwasser der befestigten Flächen.

Ein Retentionsbodenfilter besteht aus mehreren Komponenten:

  • Retentionsraum, Filter (Bodenpassage) und Schilfbepflanzung
  • Abdichtung und Dränsystem
  • Zulauf-/Verteiler-/Ablauf- und Überlaufbauwerk

Als Vorstufe des Bodenfilters dient der bestehende Staukanal. Dieser hält Grobstoffe zurück und verhindert den Eintrag von Leichtflüssigkeiten (2. B. Öl) auf den Filter. Parallel zur

Füllung des Stauraums gelangt das verschmutzte Regenwasser auf den Bodenfilter, durchströmt die Bodenpassage und wird gereinigt in den Schlierbach eingeleitet.

Der Bodenfilter besteht aus 3 Schichten, die nacheinander vertikal durchströmt werden: Die obere Lage bildet eine Splittschicht, die mit Schilf bepflanzt ist. Darunter folgt eine Schicht aus Fein- und Mittelsand. Zuunterst liegt das Dränagesystem – hier wird das Filtrat
gesammelt, aus dem Filter herausgeleitet und fließt dann gereinigt dem Schlierbach zu. Zum Schutz des Grundwassers ist das gesamte Bauwerk gegen den Untergrund hin abgedichtet.

Der Retentionsbodenfilter ,,lm Lus-West“ leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität im benachbarten Schlierbach, in den bis dato nur ungereinigtes Regenwasser aus dem Gewerbegebiet eingeleitet wurde.

Die Reinigung mittels Bodenfiltration wurde als Auflage zur Genehmigung des Bebauungsplanes durch die untere Wasserbehörde im Landratsamt Lörrach als Reinigungsverfahren vorgeschrieben.

Folgende Zahlen können zum Bauwerk genannt werden:
Der Bodenfilter selbst hat eine Fläche von ca. 1.200 m² und ein Volumen von ca. 2.100 m³. Es wird das Regenwasser von ca. 28 ha behandelt. Die Entlastungswassermenge in den Schlierbach beträgt 35 l/s.

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