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Kritik an Informationspolitik des Zweckverbands Dinkelberg

Meldungen über bakterielle Verunreinigungen im Trinkwasser lösen Verunsicherung aus

Schopfheim (hf). Deutliche Kritik an der Informationspolitik des Zweckverbands äußerte Stadtrat Wilhelm Hundorf an der letzten Sitzung des Zweckverbands Wasserversorgung Dinkelberg. Meldungen der Badenova Rheinfelden über bakterielle Verunreinigungen im Trinkwasser eines Teils der Dinkelberg-Dörfer, die über die Presse und teilweise über das Radio verbreitet wurden, hätten in Teilen der Bevölkerung große Verunsicherung ausgelöst. Während entsprechende Nachfragen beim Zweckverband diese Meldungen nicht bestätigten. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt pflichtete dieser Kritik bei. Die Meldungen der Badenova, es seien Kolibakterien an drei Übergabepunkten zum Versorgungsnetz im Bereich Rheinfelden festgestellt worden, habe Verunsicherung und Besorgnis ausgelöst. Klaus Eberhardt betonte, der Zweckverband habe die Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung bei solchen Vorfällen schnell und umfassend zu reagieren. Er regte an, die Frequenz der Beprobungen der Wasserqualität zu erhöhen.

Versammlungsleiter Jürgen Multner stellte fest, der Zweckverband habe mit Augenmaß reagiert. Gerd Woop, technischer Betriebsleiter, berichtete, dass im Bereich des Zweckverbands keine Verkeimungen bei Beprobungen festgestellt wurden. Die Ursache der von der Badenova am 4. November gemeldeten Verunreinigungen ist nach wie vor unbekannt. Solche Verunreinigungen wurden nur an drei Übergabepunkten in die Wassernetze von Maulburg und Rheinfelden festgestellt. Der Zweckverband ist mit den Verantwortlichen der Badenova und des Gesundheitsamtes des Landkreises in Kontakt. Der Vorfall sei umso seltsamer, als das Wasser, das an den Übergabepunkten in die Netze von Maulburg und Rheinfelden eingespeist werde, von Hochbehältern des Zweckverbands stammt, bei denen bei Proben keinerlei Verunreinigung festgestellt wurde.

Rheinfeldens Wassermeister führte aus, dass die Pläne für Probenentnahmen alle mit dem Gesundheitsamt des Kreises abgestimmt sind. „Wir tun mehr, als wir nach den Vorschriften müssten“, erklärte er. Regelmäßig würden Proben aus den Brunnen, aus dem Rheinwasser und dem Wasser aus dem Hochbehälter Hohe Flum überprüft. Es sind bisher keine bakteriellen Verunreinigungen festgestellt worden. Wegen der Verunsicherung wurde mit der Badenova vereinbart, die Beprobungen bis Ende des Jahres im Wochenrhythmus durchzuführen.

Jürgen Multner gab zu bedenken, dass es sich jetzt um einen Vorfall handelt, der einmalig in den letzten 16 Jahren ist. Eine grundsätzliche Erhöhung der Probenfrequenz hätte auch eine Erhöhung der Kosten zur Folge. Es sei schon zu fragen, ob eine solche Entscheidung verhältnismäßig sei, solange man nicht wisse, ob es überhaupt eine bakterielle Verunreinigung gebe oder gegeben habe und wo die Ursachen für eine solche Verunreinigung liegen.

Klaus Eberhardt regte an, den Vorfall gründlich aufzuarbeiten und Handlungsalternativen zu entwickeln. Die Frage soll im Frühjahr 2017 vom Zweckverband wieder aufgegriffen werden.

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