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Geprägt von Weitsicht und Toleranz

Abschied von Bürgermeister Berthold Klingele: Nach 24 Jahren sagen alle Danke

Wieden (vw). Im Rahmen des Neujahrsempfang in Wieden fand am Freitagabend auch die offizielle Verabschiedung von Berthold Klingele statt, der die Gemeinde 24 Jahre lang als Bürgermeister geprägt hat.

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Jede Menge los war bei der Verabschiedung von Berthold Klingele.

Einen Rücblick auf sein Wirken gab sein Stellvertreter Thomas Walleser in seiner Festansprache. Klingele habe sein Amt am 1. Dezember 1991 angetreten, sein Führungsstil sei seitdem geprägt gewesen von Weitsicht und Toleranz. Walleser zählte einige der größten Projekte auf, die durch Klingele umgesetzt wurden. Darunter fallen etwa 650-Jahr-Feier, die Erschließung von Wasser und Abwasser, den Bau von Feuerwehrhaus und Vereinsraum. Aber auch den Umbau und die Sanierung des Gemeindezentrums mit Probelokal für die Bergmannskapelle und Kulturraum für 900 000 Euro fiel unter Klingeles Regie. Dabei hatte er selbst viele Tausende Euro durch Eigenleistung erbracht.

Die Erschließung von Baugebieten, Straßensanierungen, die Infrastrukturmaßnahme beim Besucherbergwerk sowie die Umsetzung des Kneipp-Wanderzirkels gehörten unter anderem auch zu den Projekten, die unter der Führung von Klingele durchgeführt wurden. Des Weiteren ging er viele Schritte zur Erhaltung der Landschaft, die ihm sehr am Herzen lag. Und wie kein anderer habe er die Gemeindepartnerschaft mit dem niederländischen Buggenum gepflegt. Weitere Erfolge waren die Goldmedaille im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sowie die Silbermedaille bei „Entente Florale“. Walleser sprach das große Vertrauen der Bürger an, das durch die grandiosen Wahlergebnisse bestätigt wurde. Walleser bedankte sich auch persönlich für die harmonische Zusammenarbeit. Er erzählte außerdem von den Reisen nach Buggenum und Bristol und hob das besondere Sprachtalent von Klingele hervor. „Wir verabschieden heute einen großartigen Bürgermeister“, so beschloss Walleser seine Rede, bevor er und die Gemeinderatskollegen Klingele einen großen Koffer sowie einen Reisegutschein überreichten.

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Elke Zimmermann-Fiscella überreicht im Namen der Landrätin ein Präsent.
Die Vereine schenken dem langjährigen Bürgermeister eine Ruhebank.
Klingele in seinem Element – der Musik, als er Chor, Musik und Gäste dirigiert.

„Ich war noch nie so nervös wie an diesem Abend“ – so eröffnete Klingele selbst seine Rede. Alles Dargebotene überschlage seine Erwartungen. Er erinnert an die Tage in Bristol und zollte dem Gewinn der Silbermedaille Respekt zu. „Solche Momente erfüllen einen mit Stolz und zeigen auf, dass man sich auch mit einem kleinen Dorf weltweit präsentieren kann“, so Klingele. Seine Dankesworte galten allen Wegbegleitern, den Institutionen, Vereinen und der Landwirtschaft, seinen Bürgermeister-Kollegen sowie seiner Frau, die ihm in den letzten 24 Jahren den Rücken frei gehalten habe. Zwei Familien aus Buggenum waren an diesem Abend anwesend, was Klingele freute. Annette Franz bedankte sich bei Klingele für seine Unterstützung seit ihrem Amtsantritt. Elke Zimmermann-Fiscella überreichte in Vertretung der Landrätin ein Präsent. Manfred Behringer sprach im Namen der Wiedner Vereine; Klingele habe für den Bau mehrerer Probelokale gesorgt, hatte immer ein offenes Ohr, war Mitglied der Bergmannskapelle und später des Gesangvereins. Nach wie vor singt er im Kirchenchor. Von den Vereinen erhielt er eine Ruhebank aus Holz. Gemeinsam mit dem MGV sang er das Lied „Die Rose“. Der GVV-Vorsitzende Peter Schelshorn dankte im Namen der Verbandskollegen. Abschied rufe zwar Wehmut hervor, bedeute aber auch einen neuen Lebensabschnitt, so könne sich Klingele nun mehr um seine Enkel kümmern und durchatmen, sagte Schelshorn. Klingele habe immer ein offenes Ohr für Anliegen aller Verbandsgemeinden gehabt und den Verbandsgedanken immer ganz stark getragen, großen Einsatz gezeigt und seine Gemeinde modernisiert, so Schelshorn. Die Verbandsbürgermeister überreichtem ihm ebenfalls ein Präsent. Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner hatte auch eine lange Rede vorbereitet und erinnerte darin an die vielen gemeinsamen Projekte, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und drückte seine Wertschätzung für Klingele aus. Gemeinsam hätten sie sogar schon auf einer Loipe gesungen. Dann wurde der beeindruckende Imgae-Film von Wieden gezeigt. Im Anschluss spielte die Bergmannskapelle und zum großen Finale durfte Klingele, die Bergmannskapelle, den Männergesangverein und alle Gäste dirigieren, als diese gemeinsam das „Hoch Badnerlied“ zum Besten gaben. Ein Umtrunk mit Häppchen der Landfrauen lud zum Verweilen ein. Man bat um eine Spende für einen guten Zweck. Wer zu später Stunde nach Hause wollte, musste im verschneiten Wieden allerdings erst einmal sein Auto ausbuddeln.

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