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Da kommt was aus dem Häuschen

Juniorfirma des Gymnasiums Schönau überrascht mit origineller Idee: Vogelhäuschen mit oder ohne Minibar

Schönau (vw). „Aus dem Häuschen“ heißt eines der drei derzeit laufenden Juniorprojekte am Schönauer Gymnasium der Jahrgangsstufe 1. Mit einer solchen eigens aufgebauten Firma sollen die Schüler einen realistischen Einblick in die Wirtschaft bekommen. Das Projekt wird statt der Präsentationsprüfung abgehalten und zählt für das Abitur. Bundesweit regt das Institut für Wirtschaft in Köln Schulen dazu an, solche Juniorfirmen zu gründen, unterstützt sie dabei und bietet dafür unter anderem ein Online-Portal für die Buchführung.

Die mit bunten LEDS leuchtenden Minibars sind der absolute Verkaufsschlager.

Vorstand Jessica Wetzel und ihr Team haben selbst ein besonderes Produkt entwickelt: Die elf Schüler der Juniorfirma „Aus dem Häuschen“ bieten selbstproduzierte Vogelhäuschen aus Naturholz zum Verkauf an. Dazu werden zwei Erweiterungen geboten, welche die Häuschen beim Aufklappen in Minibars verwandeln – eine mit sechs Gläsern und eine mit einer zusätzlichen bunten LED-Beleuchtung unter jedem Glas. Diese erleuchtet automatisch, wenn man das Häuschen öffnet und erlischt wieder, sobald man es schließt. Jedes Glas leuchtet dann in einer anderen Farbe. Mit dieser Idee haben die Schüler den Nagel auf den Kopf getroffen, denn die leuchtenden Vogelhaus-Minibars laufen besonders gut. Die LEDS sind einfach ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal des Produkts. „Es läuft so gut, weil es etwas Spezielles ist“, sagt die Vorsitzende Jessica Wetzel.  Da ihnen die Individualität der Produkte wichtig ist, sind sie in deren Umsetzung flexibel, so werden auf Kundenwunsch auch farbige Häuschen gefertigt oder andere Sonderwünsche umgesetzt. Bisher konnte die Schülerfirma 44 Häuschen verkaufen, 16 Bestellungen sind noch offen.

Die Idee entstand, weil der Schüler Jacob Supplinger bereits eine solche Minibar gebaut hatte und die kam bei seinen Mitschülern richtig gut an. So wurde die ganze Produktion in seine heimische Werkstatt verlegt. Hier stehen für ein Schuljahr sägen, anschneiden, bohren, schleifen, zusammenschrauben, lackieren und LED verlöten auf der Tagesordnung. Die Produktion ist ziemlich aufwendig. Doch, wenn es im Produktionsteam mal zeitlich knapp werden sollte, helfen die Mitarbeiter aus den anderen Abteilungen gerne aus. Doch die Aufgaben sind klar verteilt. Das Marketing-Team kümmert sich um die Webseite und die sozialen Medien und hat die Schülerfirma auch beim Bundes-Schülerfirmen-Contest angemeldet, wo „Aus dem Häuschen“ von 40 Firmen derzeit auf Platz 6 steht. Die Schüler freuen sich über weitere Stimmen über bundes-schuelerfirmen-contest.de. Auch bei anderen Wettbewerben will man teilnehmen.

Die Verwaltung schreibt – wie in einer richtigen Firma auch – die Lohn-Stundenzettel, Sitzungsprotokolle, den Geschäftsbericht und die Schreiben für die Anteilseigner. Denn zur Firmengründung wurden Anteile der Firma verkauft, die als Startkapital dienten. Die Finanzabteilung sorgt sich um die Buchführung, schreibt Rechnungen, verwaltet das Konto und macht die Gewinn- und Verlustrechnung.

Auch wenn „Aus dem Häuschen“ derzeit eine Erfolgsgeschichte ist, ist diese mit dem letzten Tag des Schuljahres bereits fertig erzählt. Denn dann muss das Projekt abgeschlossen sein. Die Firma und das Angebot existieren dann nicht mehr. Der Ausflug in die Welt der Wirtschaft habe sich aber auf jeden Fall gelohnt, sagen die Schüler schon jetzt.

Weitere Infos zur Firma sowie zum Projekt gibt’s unter: https://aus-dem-haeuschen.tk

 

Titel-Foto: Die Schülerfirma “Aus dem Häuschen” bietet selbstgefertigte Vogelhäuschen, auch als Minibars an. 

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