Begeisterndes & Kultur, Gesellschaft & Politik, Lokales, News
Schreibe einen Kommentar

36 Grad und es wird noch heißer

Angenehme Wärme oder unerträgliche Hitzewelle. Was klar ist, die freien Sommerferientage werden im Schwimmbad verbracht. Doch mit welchem Risiko?

Handtuch, Sonnencreme, Bikini, Badehose geschnappt und ab geht es ins Freibad. Das ist wohl der Plan der aller meisten Menschen momentan. Doch sind die Freibäder diesem großen Andrang an Badegästen überhaupt gewappnet und leidet die Wasserqualität nicht bei dieser großen Menge Menschen? Kein Problem, sagen die Bademeister. Dank automatischen Mess-, Dosier- und Regelsystemen, Pump- und Filteranlagen und einem gut geführten Betriebstagebuch sorgen selbst die Menschenmassen für keine Schwierigkeiten. Die Bademeister selbst kontrollieren die Chlor- und pH-Werte drei Mal täglich und auch das Gesundheitsamt kommt einmal wöchentlich unangekündigt vorbei.

Das sich erwärmende Wasser ist bei diesen Temperaturen üblich. Keime und Bakterien fühlen sich im warmen, seichten Wasser allerdings besonders wohl. Es bietet einen wunderbaren Nährboden für Infektionen. Durchfall, Übelkeit, Hautausschlag, Fußpilz oder etwa eine Bindehautentzündung werden unter dem Namen Schwimmbad Infektion zusammengefasst. Trotzdem bringen die Bademeister diese Symptome nicht in Verbindung mit den Wasserwerten und der Wasserqualität der Schwimmbäder. Übelkeit und Schwindel werden meist durch einen Hitzeschlag ausgelöst, weshalb dringend auf eine Kopfbedeckung hingewiesen wird. Durch die regelmäßige Zugabe von kühlem Frischwasser halten die Schwimmmeister die Wassertemperatur konstant auf 25- 28 Grad. Aktivkohlefilter wirken absorbierend und beugen Übelkeit vor.

Für den typischen, oft unangenehmen „Schwimmbad Geruch“ ist in erster Linie nicht das Chlor verantwortlich, denn Chlor ist eigentlich geruchlos. Es ist vielmehr die Kombination aus Harnstoff und Chlor. Harnstoff gelangt nicht nur durch Urin ins Wasser, sondern es befindet sich außerdem auf der Körperoberfläche jedes Menschen. Harnstoff sorgt dafür, dass die Haut feucht und geschmeidig bleibt. Duschen sich die Badegäste vor dem Sprung ins Kühl nicht ab, gelangt viel Harnstoff in das Wasser und reagiert mit dem Chlor. Zurück bleibt ein unangenehmer Geruch und gereizte Augen. Badegäste können also unmittelbar zur Qualität des Wassers beitragen.

Wenn jetzt neben dem Schutz für die Haut auch noch auf Schutz für den Kopf und auf eine gründliche Dusche geachtet wird, dann kann dem perfekten Tag im Schwimmbad nichts mehr im Weg stehen. Und endlich gibt es auf Rudi Carrells Frage eine Antwort: „Wann wird’s ‚mal wieder richtig Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal war?“ Die Antwort lautet jetzt, genau jetzt.

Foto (05.08.2018) & Text: Ellen Haselwander

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.