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Tina Ternus ist die Stromrebellin 2016

Physikerin und engagierte Bloggerin mit dem Preis des Schönauer Stromrebellen geehrt

Schönau (hf). Nach der Generalversammlung der Genossenschaft „Netzkauf EWS eG“ wurde in Schönau zum zwölften Mal von den Schönauer Energie-Initiativen zusammen mit der Stadt Schönau der Ehrenpreis des „Stromrebellen“ verliehen. Diese Auszeichnung geht an Menschen, die sich durch jahrelanges Engagement im Umweltbereich verdient gemacht und durch konsequentes ökologisches Handeln besondere Zeichen gesetzt haben. In diesem Jahr ging der Preis an die die Physikerin und „Solar-Enthusiastin der ersten Stunde“ Tina Ternus.

„Nach ihrem Studium der Physikalischen Technik wandte sich Tina Ternus den –Erneuerbaren Energien und hier besonders der Photovoltaik zu“, berichtete Sebastian Sladek in seiner Laudatio auf die Preisträgerin. Bekannt geworden ist die „Stromrebellin“ durch ihre investigativen Berichte über die tatsächliche Zusammensetzung der EEG-Umlage und über gezielte Kampagnen der konventionellen Energiewirtschaft gegen die Erneuerbaren Energien. Mit ihrem Artikel „Vom Hoffnungsträger zum Sündenbock“ beschrieb Tina Ternus erstmalig die Auswirkungen des 2009 vorgenommenen Systemwechsels beim Ausgleichmechanismus  des EEG und der Entkoppelung der EEG-Umlage von den reinen Förderkosten. Mit der Methodik wissenschaftlichen Arbeitens und ihrer Hartnäckigkeit konnte sie belegen, dass sich seit der Änderung der Berechnungsgrundlage die EEG-Umlage verfünffacht hat, während sich die reinen Förderkosten durch den Zubau neuer Anlagen lediglich verdoppelt haben. Gleichzeitig untersuchte sie die gezielte Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch das „gezielte Setzen von Themen und Schlagzeilen durch Lobbygruppen“. Als ihre Erkenntnisse von den etablierten Medien nicht aufgenommen oder veröffentlicht wurden, nahm sie die Dinge selbst in die Hand und gründete mit Gleichgesinnten die „Energieblogger“. Dieses Portal erhielt 2014 den Solarpreis für Medien und für ihre Aufklärungsarbeit, die „entscheidend zur Meinungsvielfalt in der öffentlichen Berichterstattung über die Energiewende beiträgt“.

Sebastian Sladek erinnerte in seiner Laudatio an die direkten persönlichen Beziehungen von Tina Ternus zu den Schönauer Energie-Initiativen. Ihre Hochzeit feierten Tina Ternus und ihr Mann, Matthias Diehl, in Schönau. „Beide waren mit einem Störfall T-Shirt bekleidet und drückten so ihre Verbundenheit mit der Schönauer Netzkau-Initiative aus“, berichtete Sebastian Sladek.

tina-ternus-ist-die-stromrebellin-2016-tina-ternus-mit-preis-meinwiesental„Für ihr unermüdliches Engagement verleihen wir Tina Ternus heute als Auszeichnung,Dank und Anerkennung den Preis des Stromrebellen 2016 und sind stolz darauf, sie als solche im Goldenen Buch der Stadt Schönau zu verewigen“, schloss Sebastian Sladek seine Ansprache.

In ihrer kurzen Dankrede betonte Tina Ternus, dass sie die Schönauer Energie-Initiativen schon sehr lange begleite und immer wieder Kraft aus der positiven Stimmung beim  Stromseminar ziehe. „Hier herrscht der ‚Schönauer Geist‘“, betonte die neue Stromrebellin. „Wir sind nicht gegen etwas, sondern für etwas Besseres. Wir sind nicht gegen Atomkraft, sondern für eine atomfreie Zukunft für unsere Kinder und Enkel. Das habe ich hier gelernt,“ erklärte sie unter dem Applaus der Versammlung in Schönau.

Gruppenfoto von links: Sebastian Sladek, Peter Schelshorn, Rolf Wetzel, Tina Ternus, Armin Komenda und Alexander Sladek

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