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Nicht zu wenig Kirsch muss in die Schwarzwälder rein

7. Schwarzwälder Kirschtortenfestival: Heinz Bernauer und Lioba Weber siegen

Todtnauberg (vw). „Auf die Kirsche fertig los“ hieß es wieder beim siebten Schwarzwälder Kirschtortenfestival am Sonntag im Kurhaus Todtnauberg. Bei den Profis wurde Heinz Bernauer Kirschtortenkönig, bei den Amateuren siegte Lioba Weber. Mit der höchsten Punktzahl in Sachen Kreativität wurde Martin Lempert belohnt.

nicht-zu-wenig-kirsch-muss-in-die-schwarzwaelder-rein-trachtenkapelle-todtnaubergDie Trachtenkapelle Todtnauberg läutet mit „New Age Rock“ den Countdown für die Wettbewerbe ein. Im Kurhaus in Todtnauberg ist jede Menge los. Es tut sich was auf dem Backtisch, der spannende Teil des siebten Kirschtortenfestivals beginnt. Die Stoppuhr ist eingeschaltet, denn die Teilnehmer haben nur 20 Minuten Zeit, um ihre Torte fertig zu stellen. Die erste Runde der Profis ist gestartet. Sie legen dabei ein starkes Tempo vor. Auf verschiedene Weise beträufeln sie ihre Tortenböden mit Kirschwasser oder tränken diese darin. Denn wie schon die Gallifässler im Werbevideo zu diesem Festival sangen: „Nicht zu wenig Kirsch muss in die Schwarzwälder rein“. Profi Martin Lempert ist nicht zum ersten Mal dabei und backt gleichzeitig gleich drei Torten, die auch noch außergewöhnlich gut aussehen. Hier isst das Auge mit. Mit seinen Kreationen wurde er Sieger im Kreativitätswettbewerb. Azubi Marie-Luise Fischer hat zuerst alle Kirschen auf der Torte platziert und dekoriert ihr Werk mit Hirschen, Tannenbäumen und dem Bollenhut aus Schokolade. All das passiert unter den prüfenden Blicken der Jury. Dann kommt der geschulte Geschmacksinn der Jury zum Einsatz, die an diesem Tag alle Torten probiert. „Hmm, lecker, sagt Jurymitglied Alfred Boch. Neben dem Todtnauberger Gastronom gehören auch Konditormeister Franz-Josef Koszinowsky vom Café Ell in St. Blasien, Konditormeister Walter-Georg Blust, Lehrer an der Gewerbeschule Lörrach sowie Konditormeister Armand Maier zur hochkarätigen Jury.

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27 Teilnehmer in sechs Gruppen traten an, davon 15 Profis und 12 Amateure. Unter den Bewertungskriterien ist vor allem der Geschmack entscheidend, aber auch die Beschaffenheit ist wichtig. Die Kirschen sollten warm gebunden sein, die Kirschwassermenge von fünf Prozent auf die Sahnemenge sollte eingehalten werden, der Aufbau der Torte, die Handwerklichkeit und die Dekoration sind ebenso wichtig. Auch die Präsentation, die Arbeitsweise und die Sauberkeit am Arbeitsplatz werden mit in die Bewerbung einbezogen. Kreativität ist ebenfalls gefragt. Unter den über 25 Torten war jede Schwarzwälder Kirschtorte ein Unikat. So mancher backte ungewöhnliche Varianten. Mit seinem Trio – einer klassischen Kirschtorte, einer herzhaften aus Brotteig mit Speck und Tomaten belegt und dem Schwarzwälder Kirschstollen – wurde Heinz Bernauer zum Kirschtorten-König gekürt. Bei den Amateuren gewann Lioba Weber den Wettbewerb. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde, die Sieger ein Preisgeld.

Und noch eine Auszeichnung gab es: Alfred Boch wurde zum Kirschtortenbotschafter gekürt. Diese Auszeichnung gab es in diesem Jahr für jemanden, der sich in besonderem Maße für die Kirschtorte engagiert hat. Boch ist nicht nur Mit-Initiator des Festivals sondern hat in seinem Leben bereits 35.000 Kirschtorten gebacken, im Schnitt zwei Pro Tag.

Die Todtnauerberger Gastronomen haben im Vorfeld für das Festival 70 Kirschtorten gebacken. Für Kinder gab es auch welche ohne Kirschwasser. Sie wurden mit den rund 25 Wettbewerbstorten am Sonntag verkauft. Der Erlös wird für einen guten Zweck gespendet.

Auch rund um die Wettbewerbe wurde jede Menge geboten. Vormittags bot Armand Maier einen Kirschtortenkurs an und zeigte wie die historische Kirschtorte gebacken wurde. Schließlich feierte diese letztes Jahr ihren 100. Geburtstag. Franz-Josef Koszinowsky führte dem Publikum vor wie die heutige Schwarzwälder Kirschtorte gebacken wird. Er war es auch, der mit den teilnehmenden Azubis aus dem Gastronomie- und Konditoreigewerbe zusätzlich einen Zuckerkurs machte. Auch Heidi Keller, die Enkelin des Kirschtortenerfinders Josef Keller war dieses Mal als prominenter Gast mit dabei. Für die musikalische Unterhaltung sorgten neben der Trachtenkapelle Todtnauberg auch die Haslach Hallodris. Die Moderation übernahmen Claudia Steinhardt und Heribert Wunderle von der Hochschwarzwald Tourismus. „Das Festival war ein voller Erfolg“, so Wunderle im Rückblick.
Eine Notiz am Rande: Da viele der Zuschauer zum Fotografieren und Schauen wie eine Wand direkt vor dem Backtisch standen, sahen die meisten Zuschauer, die im Kurhaus saßen nichts. Erste Änderungsvorschläge wurden am Sonntag bereits gemacht. Im nächsten Jahr will man womöglich mit einer LED-Wand arbeiten.

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