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Manchmal entscheidet nur das Fotofinish

Spannende Rennen und super Stimmung beim Snowboard-Weltcup auf dem Feldberg

Feldberg (vw). Spannende KO-Rennen, spektakuläre eng gefahrene Steilkurven und Sprünge sowie eine gute Stimmung – all das und noch viel mehr konnten die Besucher erleben als am Wochenende die besten Snowboarder der Welt auf dem Feldberg im FIS Snowboard World Cup im Snowboard Cross gegeneinander antraten. Zum ersten Mal fand damit ein Snowboard-Weltcup auf dem Feldberg statt – 100 Athleten aus 23 Nationen aus der ganzen Welt fuhren auf dem Seebuck gleich zwei Mal um Weltcup-Punkte.

snowboard-weltcup-feldberg-manchmal-entscheidet-nur-das-fotofinish-03snowboard-weltcup-feldberg-manchmal-entscheidet-nur-das-fotofinish-04Es ist Sonntag, die Sonne scheint. Wo man einen Tag zuvor wegen des Nebels kaum etwas gesehen hat, ist an diesem Tag bestes Wettkampfwetter. Rund um die Strecke und im Zielbereich verteilen sich 5000 Zuschauer. Auch durch die Videowall haben sie beste Sicht auf die Rennen und können hautnah dabei sein. Die Finalläufe werden von der ARD-Sportschau übertragen, weitere zwölf internationale TV-Teams senden live in alle Welt. Da ist es wichtig, dass hier gute Stimmung herrscht, der Moderator und der DJ heizen dem Publikum ordentlich ein. „Das ist beste Werbung für den Feldberg“ sagt er. „Wir brauchen mehr Stimmung, damit alle da draußen sehen, was hier auf dem Feldberg geht“ ruft er. Die Finalläufe starten, die Spannung steigt. 48 Herren- und 24 Damen messen sich dabei – jeweils zu sechst liefern sie sich spannende Kopf-Kopf-Rennen auf der 570 Meter langen Sprint-Strecke in sogenannten Heats. Als es der Baden-Württemberger Andreas Fischle ins Viertelfinale schafft, ist der Jubel bei seinem Zieleinlauf riesig. Die Rennen sind spannend, manche sehr knapp, so entscheidet manchmal nur ein Fotofinish. Im Zielbereich wird’s immer lauter, denn gleich kommt das große Finale. Manche der Zuschauer sind zum ersten Mal bei einem Snowboard-Wettkampf dabei und gleich angefressen von der Atmosphäre. Jeder hat seinen eigenen Favoriten. „Ich fiebere mit Pierre Vaultier mit, der hat alle Rennen gewonnen, dann hat er auch das Finale verdient“, sagt eine junge Zuschauerin, „aber ich bin für Alessandro Hämmerle“, entgegnet ihre Freundin, die mit dem Österreicher mitfiebert. Wohl auch weil keine Deutschen mehr im Rennen sind. Am Ende kann Vaultier das Rennen für sich entscheiden. Überhaupt räumen am Sonntag die Franzosen kräftig ab, auch bei den Damen ist mit Nelly Moenne Loccoz eine Französin an der Spitze, ihre Landsfrau Chloe Trespeuch holt sich den zweiten Platz. Es ist fabelhaft zu sehen, wie sie ihren Sieg bejubeln, sich freuen, die Erleichterung kann man schier spüren. Beim Weltcup passiert alles Schlag auf Schlag – ohne Pause beginnt schon gleich die Siegerehrung und auch Feldbergs Bürgermeister Stefan Wirbser darf einen der Preise übergeben. Zu Ehren der Sieger wird gleich zwei Mal die französische Nationalhymne gesungen, Vaultier feuert dabei seine Landleute an.

Nach der Siegerehrung geben die Sportler noch ein Interview nach dem anderen, geben Autogramme, jedoch nicht auf Papier, sondern –  wie sollte es auch anders sein – auf Snowboards.

snowboard-weltcup-feldberg-manchmal-entscheidet-nur-das-fotofinish-05Doch danach ist noch lange nicht Schluss. Die Band Mockemalör aus Berlin heizte die Besucher noch einmal ordentlich ein – mit ungewöhnlichem Sound fernab des Mainstreams, einer kräftigen Stimme der gebürtigen Schwarzwälderin Magdalena Ganter, einem Gesang, der von Tonsprüngen lebt. Die ausdruckstrake Dame spielt mit zwei Jungs ihr erstes Konzert im Schnee. Der alternative Sound, die teilweise schrägen Texte kommen gut an. Ganter hat auch ihren Heimatgeist in die Musik eingehaucht – die erste Platte erschien komplett auf alemannisch, die zweite erschien letztes Jahr. Im April ist Mockemalör in Hinterzarten zu hören, dort wo Magdalena Ganter aufgewachsen ist.
Rund um das große Spektakel wurde einiges geboten: Die großen Sponsoren der Veranstaltung haben sich im Zielbereich präsentiert, die kleinen Besucher konnten sich auf einem Trampolin austoben. Wer allerdings einen Parkplatz wollte, musste früh ankommen. Polizei und Helfer taten alles daran, das Verkehrschaos so gering wie möglich zu halten.

Der Snowboard-Cross Weltcup in Zahlen:snowboard-weltcup-feldberg-manchmal-entscheidet-nur-das-fotofinish-02

  • 220 freiwillige Helfer waren an den beiden Weltcup-Tagen im Einsatz
  • 100 Athleten aus 23 Nationen
  • Zuschauer: Samstag waren etwa 3000 an der Strecke und 10 000 im Skigebiet, Sonntag waren 5000 an der Strecke und 10 000 im Skigebiet

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