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In Tegernau entsteht der „Sagenweg Schweizermühle“

Freiwilligen-Team des Tourismusvereins hat die Arbeit aufgenommen

Kleines Wiesental (hf). Das touristische Freizeitangebot im Kleinen Wiesental wird bald um eine Attraktion reicher sein. Seit vergangenen Samstag sind Hubert Pohl vom Verein Tourismus Kleines Wiesental und eine Gruppefreiwilliger Helfer dabei, einen „Sagenweg Schweizermühle“ anzulegen, der von Tegernau bis zum früheren Standort der Schweizermühle oberhalb des Kraftwerks Köhlgartenwiese führen wird.

Beim Sonnwendfeuer des Tourismusvereins im vergangenen Jahr hatte Beatrice Kaltenbach die Überlieferung von der Schweizermühle im Tal der Köhlgartenwiese vorgetragen. Diese Erzählung hatte Hubert Pohl so fasziniert, dass er entschied, der Sache nachzugehen. Er fand den Standort der früheren Mühle und beschloss, einen Wanderweg von Tegernau bis zu diesem Ort anzulegen, um die Überlieferung lebendig zu halten und sie auch anderen zugänglich zu machen.

Die Überlieferung berichtet, dass sich im Ausgang des Tals der Köhlgartenwiese –oberhalb des jetzigen Kraftwerks die „Schweizermühle“ befand. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde auch das Kleine Wiesental immer wieder von marodierenden Söldnertruppen heimgesucht, unter denen die „Schweden“ wegen ihrer Grausamkeit die gefürchtetsten waren. Als wieder einmal der Schreckensruf „der Schwed kummt“  ertönte, beschlossen die meisten Bürger, in die Wälder zu fliehen. Alleine der Müller von der Schweizermühle, der in seiner Jugend selbst Söldner gewesen war, entschied zu bleiben und mit seinen Knechten, den Zugang zum Tal zu verteidigen und den Schweden den Weiterzug nach Wies und den oberhalb gelegenen Dörfern zu verwehren. So blieben die Männer der Schweizermühle, die Frauen und Mädchen flohen in die umliegenden Wälder. In der Nacht sahen sie Feuerschein und hörten einen fürchterlichen Lärm. Als die Frauen am nächsten Morgen ins Tal hinunter kamen, fanden sie alle Männer erschlagen. Die Söldner aber waren abgezogen, und Wies und die übrigen Dörfer blieben verschont.

„Für diese selbstlose Tat des Müllers und seiner Knechte wollen wir eine Erinnerung und mit dem Sagenweg eine zusätzliche Attraktion für Einheimische und Gäste schaffen“, berichtete Hubert Pohl, der dankbar ist, dass er bei den Grundstücksbesitzern, über deren Land der Weg führt, volle Unterstützung gefunden hat. „Unsere Arbeitsgruppe besteht jetzt aus neun Helfern aus sechs Nationen“, so Hubert Pohl weiter. „Aber um die Arbeit am Sagenweg zügig abschließen zu können, können wir noch ein paar zusätzliche helfende Hände gut gebrauchen.“ Wer noch mithelfen will, sollte sich bei Hubert Pohl über den Tourismusverein Kleines Wiesental melden. Auch Geldspenden an den Verein – Stichwort „Sagenweg“ – sind herzlich willkommen.

Auf dem Foto – in der Mitte, in grüner Latzhose – Hubert Pohl

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