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Großer Zuspruch für ein Zentralklinikum in Schopfheim

Christof Nitz stellt Argumente für einen Klinik-Standort Schopfheim vor

Kleines Wiesental (hf). Auf Einladung des CDU-Ortsverbands Kleines Wiesental stellte Bürgermeister und Kreisrat Christof Nitz bei einer öffentlichen Versammlung die Argumente für einen Klinik-Standort Schopfheim vor. Von den mehr als 40 anwesenden Bürgern aus dem Kleinen, dem Oberen Wiesental und aus Schopfheim erhielt er großen Zuspruch für die beschriebene Lösung und die Zusage, dass die Bürger sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten nachdrücklich für den Klinik-Standort Schopfheim einsetzen werden.

Zu Beginn seines Referats machte Christof Nitz deutlich, dies sei für ihn keine parteipolitische Veranstaltung, sondern die Gelegenheit, einer interessierten Öffentlichkeit einen sachlichen Überblick über den Stand der Diskussionen um ein Zentralklinikum im Landkreis und die Argumente für einen Klinik-Standort Schopfheim zu geben.

Im ersten Teil seines Vortrags ging Christof Nitz auf den bisherigen Verlauf der Diskussionen und Beratungen ein. Seit 2013 arbeiten Vertreter des Kreistags und der Klinken GmbH zusammen mit einem externen Fachberater an einem Konzept, um die Krankenhaussituation im Landkreis effizient und zukunftsorientiert zu gestalten. Nach einer Bestandsaufnahme wurde für die drei Standorte Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim jeweils eine Kostenschätzung für eine Sanierung dieser Standorte erarbeitet. Als weitere Varianten wurden die Konsequenzen evaluiert, wenn die Standorte Rheinfelden oder Schopfheim geschlossen werden und der jeweilig andere Standort erweitert wird. In seiner Sitzung vom 19. Oktober 2016 entschied der Kreistag einstimmig, die drei bestehenden Krankenhäuser aufzugeben und ein neues Zentralklinikum – noch ohne Ortsangabe – zu bauen. Da im Laufe der vorangehenden Beratungen sowohl das Lörracher Elisabethen-Krankenhaus wie auch das Zentrum für Psychiatrie Emmendingen weitere Bedürfnisse angemeldet haben, geht man für das neue Klinikum von einem Flächenbedarf von rund 7,6 Hektar, rund 750 Betten, rund 2.000 Arbeitsplätzen und Kosten von rund 240 Millionen Euro aus. Nach einer Anfrage der Landrätin an die Gemeinden des Landkreises haben Lörrach (Entenbad), Rheinfelden (Herten) und Schopfheim (Gündenhausen) ein Angebot für erforderliche Flächen abgegeben. Im Kreistag wird es im Januar 2017 eine Klausur zum Thema des Standorts geben. Eine Entscheidung soll im März 2017 gefällt werden. Am 6. Februar 2017 wird Landrätin Marion Dammann bei einer Info-Veranstaltung in der Stadthalle Schopfheim die Bürger über den Stand der Beratungen informieren.

Christof Nitz stellte an der Veranstaltung den Standort Schopfheim-Gündenhausen als idealen Standort „im Herzen des Landkreises“ vor. Mit 10,6 Hektar bietet die Fläche direkt nach dem Kreisel Gündenhausen Richtung Maulburg genügend Platz für den Bau eines Klinikums, mit Potential für eine künftige Erweiterung. Der Standort verfügt über einen S-Bahn Anschluss in direkter Nachbarschaft und einen kreuzungsfreien Anschluss an die B 317. Weiter ist dieser Standort auch für die Erreichbarkeit der Rettungshubschrauber geeignet.
Die Fläche verfügt über einen Anschluss an die Abwasserversorgung sowie zwei Anschlusspunkte für die Wasserversorgung. „Ganz wesentlich für den Bau eines Zentralklinikums ist, dass der Standort Schopfheim in der Erdbebenzone 3 liegt und nicht in der Zone 2“, erläuterte Christof Nitz. Das hat auf die späteren Baukosten einen ganz erheblichen Einfluss, da die Vorgaben in der Zone 2 umfassender sind als in der Zone 3. „Die Stadt Schopfheim hat für diese Fläche bereits Kaufoptionsverhandlungen mit den Grundstückseigentümern geführt“, berichtete Christof Nitz. „Und für 70 Prozent der Grundstücke haben wir bereits eine Einigung gefunden.“ Weiter stellt die Kostenfrage für die benötigte Fläche ein wichtiges Kriterium dar. „Es besteht Einigkeit, dass das Grundstück für das Zentralklinikum vom Landkreis erworben wird“, berichtete Christof Nitz. „Diese Kosten werden im Anschluss über die Kreisumlage auf alle Gemeinden weiterverteilt.“

„Ich habe die Hoffnung, dass die Diskussion und die Entscheidung über den Standort so sachlich verläuft, wie die bisherigen Diskussionen im Kreistag“, erklärte Christof Nitz. Er verstehe die Befürchtungen der Bürger, dass alle wesentlichen Dienste im „Oberzentrum“ Lörrach konzentriert werden, er hoffe aber klar, dass für den Standort Zentralklinikum weiterhin sachliche Argumente, und nicht politische Rücksichtnahmen entscheidend bleiben, führte Christof Nitz aus.

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Bürgermeister Gerd Schönbett ergänzte, dass ein Standort Schopfheim nach den vorgestellten Argumenten für die Bürger des ländlichen Raums im Landkreis einen entscheidenden Vorteil darstellt. „Hier hätte die Landrätin die Möglichkeit, ihren wiederholten Beteuerungen der Stärkung der Lebens- und Versorgungsqualität der Bürger im ländlichen Raum, entsprechende Taten folgen zu lassen“, erklärte der Bürgermeister. Er werde die Standortfrage des Zentralklinikums im Gemeinderat Kleines Wiesental zur Diskussion stellen und einen entsprechenden Brief an die Landrätin richten.

Der wichtigste Punkt in der anschließenden Diskussion lag in der Frage der Bürger, wie sie den Prozess der Entscheidungsfindung im Kreistag zugunsten eines Standorts Schopfheim effektiv unterstützen können. Um die bislang faire, sachliche und parteipolitisch neutrale Atmosphäre im Kreistag in dieser Frage nicht negativ zu beeinflussen, riet Christof Nitz von „Demonstrationen“ oder Leserbriefaktionen ab. „Ein konstruktiver Weg besteht darin“, so der Referent, „die zuständigen Kreisräte über die eigene Haltung und die Erwartungen der Bürgerschaft in Kenntnis zu setzen und die Argumente in der Bürgerschaft durch Information und Diskussion breit weiterzugeben.

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