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Erweiterung der Kläranlage Steinen kann bis zu 10 Millionen Euro kosten

Weitere Diskussionen um die „vierte Reinigungsstufe“ der Verbandskläranlage

Steinen (hf). An der Sitzung des Abwasserverbands Mittleres Wiesental am vergangenen Donnerstag informierte der Verbandsvorsitzende Christof Nitz über das weitere Vorgehen bei der geplanten Erweiterung der Verbandskläranlage in Steinen um die sogenannte „vierte Reinigungsstufe“. Die bisherige Kostenschätzung für diese Erweiterung beläuft sich auf rund 10 Millionen Euro. Sollen erste Planungsmittel für die Erweiterung in den Haushalt der Abwasserverbandsaufgenommen werden, ist eine neue Verbandsversammlung erforderlich. Diese wurde für den 6. Juli 2017 um 18 Uhr angesetzt.

Christof Nitz berichtete, dass moderne Kläranlagen in der Regel dreistufig ausgebaut sind. Zur Abwasserreinigung werden nacheinander mechanische, biologische und chemische Verfahren eingesetzt. Im Zentrum der „vierten Reinigungsstufe“ steht die Eliminierung von Spurenstoffen und Mikroplastik, deren Beseitigung ein hohes Potential zugesprochen wird. Bei Spurenstoffen handelt es sich um Medikamentenreste, Hormone, Röntgenkontrastmittel und ähnliche Stoffe mit nachweislich schädlicher Wirkung. Die derzeitige Betriebserlaubnis für die Kläranlage Steinen gilt noch bis zum  Ende des Jahres 2025. Aber bereits jetzt muss die Belastung der Wiesedurch Spurenstoffe zweimal jährlich untersucht werden. „Er stellte sich daher die Frage, ob Vorarbeiten und Planungen für die Zeit nach 2025 nicht bereits heute aktivangegangen werden muss“, erklärte Christof Nitz.

Der Verwaltungsrat des Abwasserverbands hat sich im März 2017 mit dieser Frage eingehend beschäftigt und möchte die Realisierung einer Erweiterung der Kläranlage bis 2025 angehen. Es gibt derzeit verschiedene Verfahren zur Eliminierung der Spurenstoffe in einer vierten Reinigungsstufe. Eine aktuelle Kostenschätzung beläuft sich  auf 9,3 bis 10,5 Millionen Euro. Für ein solches Vorhabenkann mit einem Zuschuss von 20Prozent gerechnet werden, erklärte der Verbandsvorsitzende. Weitere Fördermöglichkeiten bestehen bei weiteren 20Prozent, wenn die Eliminierung über eine Filtration mit granulierter Aktivkohle (GAK-Filtration) erfolgt.

Christof Nitz informierte, dass der Abwasserverband beabsichtige, bestehende Erweiterte Reinigungsstufen bei Kläranlage in der benachbarten Schweiz zu besuchen, um sich ein Bild über eingesetzte Verfahren, Abläufe und Ergebnisse zu verschaffen. Es sei aber erforderlich, erste Planungskosten in den Haushalt 2018 aufzunehmen. Dazu soll eine eigene Verbandsversammlung einberufen werden. Diese wurden auf den 6 Juli 2017 angesetzt. Bei dieser Versammlung soll auch Dr. Ruthard Hirschner, Beigeordneter der Stadt Schopfheim, offiziell aus dem Abwasserverband in den Ruhestand verabschiedet werden.

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