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Die Narren sind los und feiern mit den Zellern

Großes Spektakel zum 390. Geburtstag / Über 9000 Besucher kommen zum großen Umzug

Zell. Es war der sage und schreibe 390. Geburtstag der Zeller Fasnacht, der am Wochenende mehr als ausgiebig in der Schwanenstadt gefeiert wurde. Und wie! Der Höhepunkt des Jubiläums bildete beim Freundschaftstreffen der große Umzug am Sonntagnachmittag. Alle Parkplätze waren schnell besetzt, die Massen strömten nach Zell, um dabei zu sein. Der Wettergott meinte es gut mit den Zellern und ließ die Sonne strahlen. Allerdings sorgte die klirrende Kälte dafür, dass einem schon schnell die Füße einfroren. Hauptsache aber war: Es blieb trocken.

Über 9000 Besucher kamen nach Schätzungen der Veranstalter zu dem großen Spektakel. Und über 40 Gruppen mit über 3000 Hästrägern zogen durch die Straßen. Dabei waren die befreundeten Vereine aus dem Wiesental, aber noch viel mehr, die noch nie zuvor in Zell waren und einen weiten Weg auf sich nahmen wie etwa Zünfte aus Ravensburg, Grafenhausen, Wenau oder Lahr. Die größte Zunft waren die Todtnauer, die mit über 300 Narren kamen. Zu den aufwendigsten Kostümen zählten wohl die der Zapfemännle aus Todtnau und der Korkenzieher aus Lahr. Dem Publikum an der 1,4 Kilometer langen Umzugsstrecke wurde ganz und gar nicht langweilig. Hexen schrubbten die Zuschauer mit ihren langen Besen, Narren kämmten Haare, klauten Mützen oder bemalten Gesichter oder drückten ihnen einen Stempel auf. Beste Stimmung, Unterhaltung und Abwechslung war geboten: So mancher Narr ließ die Peitschen knallen, sprang in die Luft, Hexen rasten regelrecht durch die Straßen, während die Latschari-Clique aus Rheinfelden eher schräg daherlief und auch so manche Musik zeigte eine einfallsreiche Choreographie. Auch musikalisch war eine bunte Vielfalt geboten mit Gugggenmusiken, Schalmeienkapellen, Stadtmusiken und Fanfarenzügen aus Nah und Fern. Die kleinen aber auch großen Besucher freuten sich über Süßigkeiten und andere Gaben der Narren. Trotz Konfetti-Verbot in Zell blieb auch die ein oder andere Konfetti-Dusche nicht aus, so mancher landete sogar im Konfetti-Bad. Für die Zeller Narren war dies ganz bestimmt ein absolut gelungener Jubiläumsumzug. Und die Zuschauer gingen danach wieder gut gelaunt nach Hause oder feierten einfach weiter im großen Zeller Narrendorf.


Am Samstag fand in Zell eine Premiere statt: Die befreundete „Götti-Zunft“ aus Schönau stellte am Abend den ersten Narrenbaum in der Schwanenstadt. Stolze 25,5 Meter maß der Baum, den die 30 Narrenbaumsteller unter der Leitung von Bammert Matthias Markanic den Zellern stellten. Der Standort: Ganz klar, direkt vor dem Fenster vom Hürus Dieter us de Kirchstroß. Man kann den Baum als Geschenk zum Jubiläum oder als Rache zum vorherigen Jahr sehen, als die Zeller den Schönauer Narrenbaum spendeten. Jedenfalls staunten die Zeller nicht schlecht über das Baumsteller-Talent der Schöanuer. Wie zu vermuten war, ließen die Schönauer sich nicht lumpen und stellten gleich einen riesigen Baum. Dieser kommt übrigens aus dem Zeller Wald.


Am Samstag erlebten dann die Besucher des Zeller Jubiläums „e verrukti Nacht“, wobei die Gastzünfte ihre unterschiedlichsten Fasnachtsbräuche zeigten wie etwa die Feuerbeschwörung der Ravensburger Hexen. Drinnen im Pfarrsaal und draußen auf dem Sparkassenplatz wurde einiges geboten. Und hier wurde auch noch bis spät in die Nacht oder sogar bis zu den frühen Morgenstunden gefeiert und getanzt was das Zeug hielt.


Ein weiterer Höhepunkt und eine erneute Premiere war der ökumenische Gottesdienst für die Narren am Sonntagmorgen. Hier erklang zum ersten Mal der Zeller Fasnachstmarsch in einer Kirche. Uli Merkle wurde dabei vom VON-Narrenmeister Klaus Peter Klein für seine Verdienste in 45 Jahren Fasnacht mit dem VON-Verbandsorden in Gold ausgezeichnet.

Insgesamt kann sich die Zeller Fasnachtsgesellschaft mit einem solch erfolgreichen Jubiläumswochenende mehr als zufrieden zeigen.

Impressionen vom Jubiläumsumzug

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